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12/19/2025 14:13

Forschung für Stärkung des Katastrophenschutzes in EU: Menschen bestmöglich schützen und helfen sowie Schäden begrenzen

Sabine Nollmann Öffentlichkeitsarbeit
BIBA - Bremer Institut für Produktion und Logistik

    Innovative Technologies for European Disaster Response: BIBA schließt Forschungsprojekt iTEK ab | Studienergebnisse veröffentlicht | Basis für EU-weite Forschungen geschaffen | Erkenntnisse und Technologien aus Produktion und Logistik können bei Naturkatastrophen helfen

    Von Überschwemmung und Waldbrand bis zum Erdbeben – die Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen steigt. Damit auch die Zahl der betroffenen Menschen sowie der Infrastrukturschäden mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen. Welche Bedarfe haben die Einsatzkräfte im Katastrophenschutz, und welche Technologien bieten welche Optionen zu ihrer Unterstützung? Dazu hat das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik gemeinsam mit den assoziierten Partnern, der Katastrophenschutzorganisation @fire, dem ASB Regionalverband Niedersachsen-West und dem Technologieberatungsunternehmen SWMS Consulting, im Projekt iTEK geforscht. Nun haben sie ihre Studienergebnisse veröffentlicht.

    Bei dem Projekt iTEK (Innovative Technologies for European Disaster Response) handelte es sich um die Vorbereitung für ein Horizont-Europa-Projekt zur innovativen Technologiebewertung für den europäischen Katastrophenschutz. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert.

    Prognosen gebieten zügiges Handeln

    Leben schützen und retten sowie die Schäden möglichst klein halten – es besteht ein dringender Bedarf an innovativen Lösungen für das Katastrophenmanagement, die die Vorsorge, die Reaktionsfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit verbessern.

    Laut EU-Kommission verursachten Waldbrände allein in der EU zwischen 2000 und 2017 Schäden in Höhe von schätzungsweise 54 Milliarden Euro. Zahlen zu Schäden nur durch wetterbedingte Naturkatastrophen liefert unter anderem die globale Datenbank Statista: „Im Zeitraum 1980 bis 2020 verursachten wetter- und klimabedingte Naturkatastrophen in den Staaten der EU (plus Norwegen, Liechtenstein und Island) einen wirtschaftlichen Schaden zwischen 460 und 509 Milliarden Euro. Hydrologische Ereignisse verursachten dabei den größten Schaden. Je nach Quelle lag ihr Anteil an der Gesamtsumme zwischen 39 und 44 Prozent. Zu den hydrologischen Ereignissen zählen zum Beispiel Überschwemmungen.“

    Die Prognosen zeigen einen deutlichen Trend nach oben und gebieten ein zügiges Handeln. Zur bestmöglichen Schadensbegrenzung sind gezielte Anpassungsmaßnahmen wie unter anderem in der verwendeten Technik für die Einsatzkräfte vor Ort sowie für das Einsatzmanagement erforderlich. Die Auswahl geeigneter Technologien ist jedoch eine Herausforderung. Zwar verfügen Ersthelferinnen und -helfer sowie Katastrophenschutzorganisationen über größte Expertise im Bereich der operativen Maßnahmen, aber oft fehlt es ihnen an Ressourcen, technischem Fachwissen und strukturierten Prozessen, die erforderlich sind, um geeignete Technologien zu identifizieren, zu bewerten und auszuwählen.

    Reale Bedarfe und technische Lösungen

    Die Projektpartner haben ihre Untersuchungsresultate in zwei sogenannten „White Paper“ zusammengefasst. Diese liefern Einblicke in die Problematik, Analysen und erste Ansätze zu Lösungsmöglichkeiten. Die beiden iTEK-Papiere zeigen die tatsächlichen Bedarfe von Einsatzkräften im Katastrophenschutz auf und kartieren relevante, geeignete Technologiefelder, die Hilfen im Katastrophenfall erleichtern, verbessern sowie effizienter und effektiver gestalten können.

    Das erste White Paper basiert auf den Erfahrungen der Einsatzkräfte. Das zweite baut darauf auf. Es beschäftigt sich mit der technologischen Dimension des Katastrophenmanagements zur Unterstützung der Einsatzkräfte. So bieten die Dokumentationen sowohl nützliche Einblicke als auch eine Grundlage und Impulse für den künftigen Dialog zwischen Praxis, Forschung und Technologieentwicklung. Zudem – so ein weiteres Ansinnen der Projektpartner – sollten die Forschungen auch ein tieferes Verständnis der tatsächlichen Bedarfe von Ersthelferinnen und -helfern ermöglichen.

    Wertvoll: Erkenntnisse aus Produktion und Logistik

    In das Projekt hat das BIBA seine interdisziplinäre Expertise in Produktion und Logistik eingebracht. Sie sind ebenfalls von hochdynamischen Prozessen geprägt. „Viele Anwendungen und Lösungsansätze aus diesen Bereichen lassen sich grundsätzlich auf die zivile Sicherheitsforschung und das Anwendungsgebiet des Katastrophenschutzes übertragen“, sagt BIBA-Wissenschaftler Moritz von Stietencron, iTEK-Projektinitiator und -leiter. „Mit iTEK haben wir gezeigt, wie anwendungsorientierte Forschung aus Produktion und Logistik konkret zum Mehrwert im Katastrophenschutz beitragen kann – von robusten Lieferkettenlösungen bis hin zu interoperablen Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen. Die White Papers liefern eine wissenschaftliche Grundlage für künftige Forschungsprojekte und technologische Implementierungen sowohl im Katastrophenschutz als auch im Zivilschutz.“

    Die Eckdaten zum Projekt iTEK

    In dem einjährigen iTEK-Projekt (Innovative Technologies for European Disaster Response) hat das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen in Kooperation mit der deutschen Katastrophenschutzorganisation @fire (Wallenhorst), dem ASB-Regionalverband Niedersachsen West (Osnabrück) und SWMS Consulting (Oldenburg) zu den Bedarfen der Katastrophenschutz-Einsatzkräfte und zu deren zukunftsorientierter technologischer Unterstützung geforscht. Die Untersuchungen erfolgten vorbereitend für künftig EU-weite Forschungen. Das Projekt hatte ein Volumen 120 000 Euro. Es wurde durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" (sifo, Sicherheitsforschung, FKZ: 13N17223) gefördert und vom Projektträger VDI Technologiezentrum (Düsseldorf) betreut.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus-Dieter Thoben
    Telefon: +49 421 218-50 005
    E-Mail: tho@biba.uni-bremen.de

    Moritz von Stietencron
    Telefon: +49 421 218-50 117
    E-Mail: sti@biba.uni-bremen.de


    Original publication:

    https://doi.org/10.26092/elib/4820 (Part 1 – TRIAGE: What First Responders Really Need)
    https://doi.org/10.26092/elib/4824 (Part 2 – ESCAPE ROUTE: Technologies for First Responders)


    More information:

    https://www.itek-sifo.de (Projekt-Website mit Download-Möglichkeit zu den White Papers)
    https://www.biba.uni-bremen.de (Pressbilder zum Download)
    https://www.at-fire.de
    https://www.asb-niedersachsen-west.de
    https://www.swms-consulting.de


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    Arbeiten der iTEK-Projektpartner für ihre Studien an der „BIBA Mobile Ad-hoc Infrastruktur“ – hier in sicherer Umgebung. Die untersuchte Technik muss auch im Notfall unter schwierigsten Bedingungen funktionieren.
    Arbeiten der iTEK-Projektpartner für ihre Studien an der „BIBA Mobile Ad-hoc Infrastruktur“ – hier i ...
    Source: Moritz von Stietencron/BIBA

    Wie die Katastrophenschutzorganisation @fire war auch der ASB Regionalverband Niedersachsen West als assoziierter Partner am Forschungsprojekt iTEK beteiligt und hat seine vielfältigen Erfahrungen aus unzähligen Noteinsätzen eingebracht.
    Wie die Katastrophenschutzorganisation @fire war auch der ASB Regionalverband Niedersachsen West als ...
    Source: ASB Niedersachsen West


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Electrical engineering, Environment / ecology, Information technology, Mechanical engineering, Traffic / transport
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Arbeiten der iTEK-Projektpartner für ihre Studien an der „BIBA Mobile Ad-hoc Infrastruktur“ – hier in sicherer Umgebung. Die untersuchte Technik muss auch im Notfall unter schwierigsten Bedingungen funktionieren.


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