Stellungnahme des Verbunds biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften (VBBM) zur aktuellen Diskussion zur Neugestaltung der Beschäftigungsregelungen für Nachwuchswissenschaftler.
Die aktuelle Diskussion um die Juniorprofessur und die nach dem Verfassungsgerichtsurteil vom Juli zur letzten Novelle des Hochschulrahmengesetzes wieder eingesetzte "5-Jahresregelung" bei der Vergabe von Zeitverträgen verweist zum wiederholten Male auf die ungenügenden Beschäftigungsregelungen in den deutschen Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen. Diese Regelungen verhindern die Aufrechterhaltung einer international kompetitiven und leistungsfähigen Forschungslandschaft.
Wir sehen uns zur Zeit vor allem mit zwei Problemen konfrontiert. Die starre Fristenregelung macht es auf Grund der limitierten und zeitlich eng befristeten Beschäftigungsmöglichkeiten nach der Qualifizierungsphase wenig attraktiv für junge Nachwuchswissenschaftler, eine Karriere in der Forschung in Deutschland anzustreben. Dem gegenüber steht ein Bedarf an erfahrenen und qualifizierten Wissenschaftlern in der Forschung und in der Lehre. Da aber nur äußerst begrenzte und dazu zunehmend reduzierte Chancen auf eine dauerhafte Beschäftigung als Professor/in oder unterhalb der Professur vorhanden sind, müssen hoch- und höchstqualifizierte Wissenschaftler die Universitäten und Forschungsinstitute verlassen. Dies führt zu einem ständigen Verlust an qualifizierten Mitarbeitern und damit zu einem Verlust an Wissen und Kompetenz und verhindert so, eine international kompetitive und leistungsfähige Forschungs- und Lehre-Landschaft aufrecht zu erhalten.
Wir glauben, dass flexible Regelungen einem dynamischen und erfolgreichen Wissenschaftsbetrieb eher entsprechen und produktiver sind als starre bürokratische Vorgaben. Wir bitten deshalb die zuständigen Ministerien eindringlich, sich für eine Änderung der Richtlinien einzusetzen und auf mehr Flexibilität bei der Gestaltung dieser Regelungen zu dringen, so dass Wissenschaftler nicht der engen Befristung unterliegen, einer einzigartigen und auch diskriminierenden Regelung.
Wir begrüßen in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Vorschläge der Initiative Deutscher Nachwuchsforscher aus Heidelberg und die aktuelle Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen.
Der Verbund biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften (VBBM) als Zusammenschluss von achtzehn Fachverbänden mit gesamt über 20.000 Mitgliedern ist gerne bereit, in Zusammenarbeit mit allen interessierten Partnern eine tragfähige und dem Wissenschaftsbetrieb adäquate Lösung der Probleme auszuarbeiten.
Für den VBBM:
Prof. Dr. Angelika Noegel
Institut für Biochemie am Fachbereich Medizin,
Universität zu Köln
Vizepräsidentin des VBBM
Über den VBBM: www.bio-bund.de
Heidelberger Postdoc-Initiative: www.maintainbrains.de
Stellungnahme der Allianz: www.helmholtz.de/de/Aktuelles/Stellungnahmen.html
http://www.bio-bund.de
http://www.maintainbrains.de
http://www.helmholtz.de/de/Aktuelles/Stellungnahmen.html
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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