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01/20/1999 13:28

Dem Internet-Shopper auf der Spur

Heiner Stix Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Internet-Fragebogen soll Aufschluss über das Kaufverhalten im WWW geben / Marktforschungsprojekt führt Studierende an Praxis heran

    Das Internet ist inzwischen für manche Nutzer zu einem eigenen Universum geworden. Unterhaltung, zwischenmenschliche Beziehungen und viele Erledigungen des Alltags bis hin zu Bankgeschäften - fast alles ist über das world wide web möglich geworden. In einem Praxisseminar für Psychologen haben sich Studierende der Universität Mannheim jetzt gemeinsam mit dem Unternehmensberater und Lehrbeauftragten Ingo Hamm intensiv mit dem "Shopping im Internet" befasst. Ein Internetfragebogen soll helfen, mehr über die Wünsche und Vorstellungen des Online-Shoppers zu erfahren.

    "Wir versuchen weniger mit Statistiken, sondern vielmehr mit Interviewtechniken, mit kreativen Verfahren die Konsumenten näher zu ergründen, um so etwas über die Zielgruppen zu erfahren, wie sie ticken, was sie denken, was in den Köpfen vorgeht, wenn sie das Internet nutzen." Ingo Hamm, Geschäftsführer der Heidelberger Marktforschungsagentur und Unternehmensberatung A&B und Lehrbeauftragter für Psychologie an der Universität Mannheim hat mit seinen Studierenden herausgefunden, dass die emotionale Komponente auch beim Internet-Nutzer eine große Rolle spielt. Etwa beim Kauf modischer Artikel wie beispielsweise Kleider oder auch CDs. "Da kommt es darauf an, dass die Konsumenten die Möglichkeit haben zu stöbern, Angebote zu sehen, quasi mit den Sinnen zu empfinden, auf sich einwirken zu lassen. Das ist im Internet noch lange nicht möglich, da gibt es im Multimediabereich erst Ansätze, mit denen ich zum Beispiel die CDs anhören, die Covers anschauen kann. Das ist aber alles noch so unausgereift, dass man wirklich nicht von einem emotionalen Kauferlebnis sprechen kann."

    Im Lebensmittelbereich gibt es beim Internetshopping außerdem noch das organisatorische Problem der Auslieferung an den Endverbraucher. Wie kommen Gemüse und Obst frisch auf den Tisch? Und auch das neue Auto wird kaum jemand direkt per Mausklick bestellen. Hamm: "Genau da stellt man dann fest, dass man Vorbehalte hat gegen den Kauf eines Autos via Internet. Autokauf ist ja eine sehr intensive und auch emotionale Kaufentscheidung." Da dienen die Webseiten der Hersteller dann eher als Appetitanreger - aber nur, wenn sie gut gemacht sind. "Das muss weit über 3-D-Ansicht hinausgehen. es geht darum, das Auto in den verschiedensten emotionalen Lagen darzustellen, alle Sinne sehr vielschichtig anzusprechen. Dann wird der Konsument vielleicht zu einer weitergehenden Beschäftigung animiert."

    Mehr Erfolg verspricht der Bereich der "Music-on-demand" - Musik auf Bestellung. Und zwar nicht nur die gängigen CDs, sondern bald auch eigene, individuell zusammengestellte Mischungen. Die dann nicht geliefert, sondern über das Netz auf den heimischen Rechner geladen werden. Ob hier dem Einzelhandel eine echte Konkurrenz erweckt, wollen Hamm und seine Studierenden mit einer Fragebogenaktion herausfinden. "Wer würde unter welchen Voraussetzungen Musik via Internet kaufen? Wo sind Hemmschwellen? Stört es die Kunden, wenn sie keine Original-Tonträger haben, wenn das Cover nicht stimmt?" Möglichst praxisnah soll die Untersuchung sein, von deren Ergebnissen der Internethandel ebenso profitieren kann wie der konventionelle Einzelhandel, wenn es um die Entwicklung neuer Konzepte geht.

    Um die Fragen beantworten zu können haben die Studierenden einen Fragebogen entwickelt und ins Internet gestellt. Dort macht er aber nur Sinn, wenn sich möglichst viele User, wie es neudeutsch so schön heisst, an der Umfrage beteiligen. Der Fragebogen ist erreichbar unter http://www.a-und-b.de/mod.htm. Bis Mitte Februar besteht noch die Möglichkeit, an dem Projekt mitzuwirken.


    More information:

    http://www.a-und-b.de/mod.htm


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Information technology, Psychology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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