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10/05/2004 08:05

Führungsfähigkeiten von Topmanagern

Dipl.-Ing. Kerstin Baldauf Presse- und Informationsstelle
Hochschule Wismar, University of Technology, Business and Design

    Der Wismarer Professor Dr. rer. pol. Reinhard Julius Weck hat auf der Verbandstagung mittelständischer Unternehmer (Mittelstandsforum) in Frankfurt am Main den deutschen Top-Managern kein gutes Zeugnis ausgestellt.

    In seinen Vorlesungen lehrt Prof. Weck das "VVM-Prinzip". Mit Verantwortung als Erneuerung und nicht als Relikt., Vertrauen als Chance und nicht als Hindernis und Moral als Motivation und nicht als Übel, versucht er seinen Studenten deutlich zu machen, dass wirtschaftlich erfolgreiches Handeln stets mit diesen drei Grundsätzen verbunden ist. Dieses Prinzip verfolgt er nicht nur in seinen Vorlesungen, sondern lebt es auch in der Öffentlichkeit.

    Als Inhaber der Professur für Informationsmanagement am Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Wismar und in seiner Tätigkeit als Management Consultant sowie den daraus resultierenden Erfahrungen warf Weck den Topmanagern in Großunternehmen vor, sich hinter der Globalisierung der Wirtschaftsaktivitäten zu verstecken, um Fehlentscheidungen zu kaschieren. Seiner Meinung nach wird der Begriff Globalisierung von ihnen als "Allmachtsargument" für fehlerhafte Managemententscheidungen verwendet.

    Auf der Verbandstagung mittelständischer Unternehmer kritisierte Weck, dass Verantwortung und Vertrauen fast völlig verspielt worden seien, da kurzfristige Entscheidungsszenarien das unternehmerische Handeln bestimmen, statt wirklich die Zukunft in den Vordergrund zu stellen. Dadurch würden Arbeitnehmer und Gesellschaft durch Unternehmer und die politisch Verantwortlichen verunsichert.

    Prof. Weck nimmt in einer Leistungs- und Verantwortungsbewertung eine Unterscheidung zwischen Eigentümer- und Angestelltenunternehmern vor, wobei Erstgenannte eine unmittelbare Entscheidungsverantwortung tragen, Letztgenannte ihre Identifikation mit dem Unternehmen teilweise nur noch selten ernsthaft erkennen lassen. Als dominante Beispiele bezeichnet er Mannesmann/Vodafone (Abwehrkampf als Farce), Telekom (Volksaktie als Phantasie), DaimlerChrysler (Kapitalvernichtung als Fusionsergebnis), Siemens (rigoroser Arbeitsplatzabbau als Sanierungskonzept).

    Nach Meinung von Prof. Weck können Top-Manager künftig nur dann als Zukunftsgestalter angesehen werden, wenn eine Neuorientierung im Hinblick auf Führungsfähigkeit, Verantwortung und Vertrauen eingeleitet wird. Zwar müssten auch die Arbeitnehmer immer intensiver unternehmerisch denken lernen, aber dafür auch ein angemessenes Mitspracherecht eingeräumt bekommen. Unternehmensinteressen und Arbeitnehmerinteressen dürfen nicht zu sozialen "Kriegsschauplätzen" werden, denn beide Interessenperspektiven gehören angemessen bewahrt, um wieder eine fundierte Gemeinsamkeit in den ökonomischen und sozialen Zielsetzungen zu erreichen, betont Prof. Weck.

    So wird eine neu auszurichtende Führungsphilosophie nach Einschätzung von Prof. Weck als notwendig betrachtet werden müssen, um wieder an die zu "lebenden" Erfolgsprinzipien "Verantwortung, Vertrauen und Moral" anknüpfen zu können. Daher dürften führungsphilosophische Grundwertigkeiten nicht zu einer reinen "Verbalakrobatik" verkommen, sondern müssten gelebte Verhaltensweisen hervorrufen.

    Ebenfalls weist Prof. Weck darauf hin, dass die Gehälterexplosionen bei den Top-Managern in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation nicht als akzeptabel angesehen werden können, zumal somit auch Fehlleistungen irrationaler Weise ungerechtfertigt belohnt werden. Von den teilweise "schwindelnden" Gehältern können mittelständische Unternehmer nur träumen, obwohl sie in aller Regel eine unmittelbare Verantwortung für die Existenz ihrer Unternehmen tragen.

    Angestrebtes Ziel einer umfassenden und qualitativen Wirtschaftsperspektive sollte die Stärkung der mittelständischen Wirtschaft sein, die das eigentliche Fundament der Gesamtwirtschaft ausmachten, fordert Prof. Weck. Nur so sei es möglich, den strukturellen Politik- und Ökonomiedefiziten zumindest teilweise entgegenzuwirken. Wirtschaftlicher Erfolg ist auch in einer globalen Ausrichtung unternehmerischer Aktivitäten langfristig nur mit einer gesellschaftlichen Akzeptanz realisierbar.

    Seine neueste Buchveröffentlichung "Informationsmanagement im globalen Wettbewerb", erschienen im Oldenbourg-Verlag, München/Wien, charakterisiert u.a. sehr konkret die erforderlichen unternehmerischen Gestaltungsprinzipien, um erfolgreich den Herausforderungen moderner Unternehmensentwicklungen gerecht werden zu können.

    Bei Rückfragen können Sie sich direkt an Prof. Weck wenden, Tel.: (03841) 753 600 bzw. E-Mail: r.j.weck@wi.hs-wismar.de. Bildmaterial ist im Internet bereitgestellt.


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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