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01/21/1999 15:06

Bundesweit einmaliger Forschungsverbund - Die Universität München gründet "Center for NanoScience"

Dietmar Schmidt Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis
Ludwig-Maximilians-Universität München

    Die Universität München investiert gezielt in die Zukunft: Um Forschung und Ausbildung in den Nano-Wissenschaften auf nationaler und internatio-naler Ebene voranzutreiben, hat die LMU ein "Center for NanoScience" (CeNS) gegründet - in dieser Form einmalig in Deutschland. CeNS bündelt die Kompetenz in diesem zukunftsträchtigen Forschungsgebiet.

    Im Neuland der Nano-Wissenschaften beschäftigen sich Wissenschaftler mit Objekten und Funktionen auf der Nanometerskala, also in unvorstellbar kleinen Einheiten von einem Milliardenstel Meter (10-9 m). Ziel ist es, physikalische, chemische und molekularbiologische Verfahren so zu kombinieren, daß sie kleinste künstliche Maschinen herstellen können. Diese sind dann in der Lage, natürliche Vorgänge, wie sie beispielsweise in Körperzellen ablaufen, technolo-gisch nutzbar zu machen.

    Der Einsatz dieser "Werkzeuge" eröffnet völlig neue Perspektiven für die Mate-rialforschung, die Informationstechnologie und die Medizin. Statt zunehmender Spezialisierung rücken die Disziplinen wieder zusammen. Medikamente werden denkbar, die nur lokal begrenzt wirken. Moleküle werden zu Datenspeichern. Heute schon werden Computer-Chips hergestellt, deren Bauteile etwa 500 mal kleiner sind als der Durchmesser eines Haares. Die Nano-Wissenschaft wird voraussichtlich die Möglichkeiten der Mikroelektronik noch übertreffen. Sie stellt eine neue Qualität dar, ein Innovationsschub ersten Ranges für das 21. Jahr-hundert.

    Die LMU mit ihrem breiten Forschungsrepertoire bietet dafür ideale Vorausset-zungen. Die Kompetenz ist unbestritten. Das belegen u.a. renommierte Preise für LMU-Physiker im Bereich der Nano-Wissenschaften: Gentner-Kastler-Preis 1991 (Prof. Jörg P. Kotthaus), Gerhard Hess Preis 1993 (Prof. Jochen Feld-mann), Max-Planck-Forschungspreis 1993 (Profs. Johann Peisl und Hermann Gaub), Walter-Schottky-Preis 1995 (Prof. Feldmann), Max-Planck-Forschungspreis 1996 (Prof. Kotthaus), Walter-Schottky-Preis 1998 (Dr. Achim Wixforth). Philip Morris Forschungspreis 1999 (Prof. Feldmann, Dr. Uli Lemmer) CeNS ist jetzt schon an drei von insgesamt sechs Komptenzzentren für Nano-
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    technologie (bundesweite Forschergruppen) beteiligt, die die Bundesregierung in einem Wettbewerb ausgewählt hat. Die Auszeichnung kommt nicht von unge-fähr. Das CeNS-Konzept entspricht allen Anforderungen an einen modernen Forschungsbetrieb. "CeNS makes sense" - es bietet wissenschaftlich und orga-nisatorisch optimale Arbeitsbedingungen:

    Interdisziplinäre Projekte und Industriekontakte

    CeNS lebt von der interdisziplinären Zusammenarbeit. Die traditionellen Grenzen zwischen Physik, Chemie, Biologie und Medizin werden überschritten. Diese Vorgehensweise ermutigt vor allem junge Wissenschaftler, sich in interdisziplinä-ren Projekten, Seminaren und Workshops zu profilieren. Schon jetzt gibt es meh-rere über Drittmittel geförderte Projekte, die fachübergreifend verschiedene For-schungsgruppen verzahnen und zum Teil auch in Kooperation mit industriellen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen (F&E) durchgeführt werden.

    Im Umfeld von CeNS wird derzeit ein Sonderforschungsbereich zum Thema "Manipulation von Materie auf der Nanometer-Skala" bei der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) beantragt, der Forscher aus den Fachbereichen Physik, Chemie und Medizin der LMU, der TU München, des Max-Planck-Instituts für Biochemie und dem Fachbereich Physik der Universität Augsburg umfaßt. CeNS versucht zudem, ein wissenschaftlich-technologisches Umfeld für Firmengründungen zu schaffen. Die "NanoTOOLS GmbH" machte bereits den Anfang. Die Firma wurde von LMU-Physikern gegründet.

    Kreativer Wissenschaftsbetrieb

    Allein das wissenschaftliche Interesse bestimmt den Kreis der CeNS-Forscher. Denn CeNS ist eine von der Universität getragene Arbeitsgemeinschaft, die be-wußt flexible Kooperationen von einzelnen Wissenschaftlern oder Arbeitsgrup-pen ermöglicht. Das Center ist offen für jeden qualifizierten Partner. Zum CeNS-Konzept gehört es auch, die Forschungs- und Ausbildungserfolge regelmäßig bewerten zu lassen. Vor allem dient das Center der Ausbildung junger Menschen auf einem wichtigen Gebiet der Zukunftstechnologie durch fachübergreifende Forschung und Lehre. Derzeit zählt das Center etwa 25 Mitglieder und umfaßt mit den an CeNS beteiligten Doktoranden und Diplomanden mehr als 100 vor-wiegend junge Wissenschaftler.

    Investition mit Weitblick

    Die Forschungsgruppen, die CeNS gegründet haben, werben alleine jährlich über fünf Millionen Mark aus Mitteln Dritter (Bundesministerium für Bildung und Forschung, DFG, Volkswagen-Stiftung, Europäische Union, Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Industrie) ein. Für die Einrichtung des Centers wurden rund 2,5 Millionen Mark von der Bundesregierung, dem Freistaat Bayern und der Uni-versität München investiert. In den kommenden drei Jahren werden zusätzliche Mittel für Personal- und Sachkosten in Höhe von 1,5 Millionen Mark aufgebracht.

    Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jörg P. Kotthaus
    Tel. und Fax: ++49 89 2180 3738
    www.nanoscience.uni-muenchen.de
    ___________________________________________________________
    Cornelia Glees
    Sprecherin des Rektors der LMU
    Tel: +89 2180 3744
    cornelia.glees@verwaltung.uni-muenchen.de


    More information:

    http://www.nanoscience.uni-muenchen.de


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    Criteria of this press release:
    Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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