Die stellvertretende Umweltministerin Prof. Wangari Maathai, Ph.D., aus Kenia hat langjährige Verbindungen zur Justus-Liebig-Universität Gießen
Für ganz besondere Überraschung und große Freude sorgte an der Justus-Liebig-Universität Gießen heute die Bekanntgabe des Namen der diesjährigen Trägerin des Friedensnobelpreises: Wie aus Oslo zu erfahren war, geht der Friedensnobelpreis an die Umweltschützerin und stellvertretende Umweltministerin Prof. Wangari Maathai, Ph.D., aus Kenia. Das norwegische Nobel-Komitee würdigt damit den langjährigen und intensiven Einsatz der 64-jährigen für den Umweltschutz und die Durchsetzung von Menschenrechten und Demokratie.
Frau Prof. Maathai verbindet als Wissenschaftlerin eine langjährige Beziehung zur Justus-Liebig-Universität Gießen, die bis in die 60-er Jahre zurückreicht und 1992 in der Verleihung des Dr. med. vet. honoris causa der Universität Gießen mündete. Die Verdienste von Prof. Wangari Maathai um Umweltschutz, Menschenrechte und Demokratie, für die sie schon zahlreiche Ehrungen erhielt, darunter bereits im Jahr 1985 den Alternativen Nobelpreis und in diesem Jahr den Petra-Kelly-Preis der Heinrich-Böll-Stiftung, und für die sie jetzt mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird, sind "auch wissenschaftliche Ziele und Wertvorstellungen, die an der Justus-Liebig-Universität Gießen in Forschung und Lehre einen besonders hohen Stellenwert besitzen", betont der Präsident der Justus-Liebig-Universität, Prof. Dr. Stefan Hormuth. Prof. Wangari Maathai ist die erste Afrikanerin, die den mit 1,1 Millionen Euro dotierten Friedensnobelpreis erhält.
Frau Prof. Maathai hat nach Abschluss des B.Sc. und M.Sc. in den USA einen Großteil ihrer akademische Karriere im Rahmen der Universitätspartnerschaft Gießen - Nairobi gemacht, die von 1962 bis 1975 vom Bundesministerium für Wissenschaftliche Zusammenarbeit gefördert wurde. 1965 wurde Frau Wangari Maathai Assistentin bei dem früheren Gießener Veterinärmediziner Prof. Dr. Reinhold R. Hofmann in Nairobi, der dort von 1962 bis 1971 mit mehreren anderen Gießener Dozenten und Kollegen aus den USA, Großbritannien und Norwegen die Veterinärmedizinische Fakultät aufbaute. Von 1967 bis 1969 hielt sich Wangari Maathai mit einem Doktoranden-Stipendium des DAAD in Gießen und München auf und erhielt als erste Frau 1971 den Ph.D. der University of Nairobi, Kenia. Zwei Jahre später übernahm sie die Leitung des von Prof. Reinhold Hofmann mit deutscher Hilfe aufgebauten Instituts, das sie bis 1981 leitete. 1985 wurde sie für das von ihr initiierte "Green Belt Movement" zur Wiederaufforstung Kenias, das sich für den Schutz der Wälder in Ostafrika einsetzt und das sie bereits in den 70-er Jahren ins Leben gerufen hatte, mit dem "Alternativen Nobelpreis" ausgezeichnet. Im Rahmen dieser Initiative haben Frauen inzwischen rund 30 Millionen Bäume auf nichtstaatlichem Land gepflanzt. Prof. Wangari Muta Maathai, die 1987 Mitglied des "Club of Rome" wurde, war Sprecherin der kenianischen Menschenrechts- und Demokratiebewegung "Forum of the Restitution of Democrazy". Sie ist Trägerin von zahlreichen weiteren Preisen und Auszeichnungen.
"In Würdigung ihrer hervorragenden Leistungen bei der Initiierung und Durchsetzung von Umwelt- und Ausbildungsprogrammen, ihres beispielgebenden Einsatzes als Akademikerin für ökologische und demokratische Ziele zum Wohle der ostafrikanischen Völker" wurde Frau Prof. Wangari Muta Maathai 1992 als erste Frau zur Ehrendoktorin des Fachbereichs Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen ernannt.
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