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01/25/1999 13:21

Heidelberger Forschungsmagazin: Wird der alte Traum von der Schutzimpfung gegen Krebs bald Realität?

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Forschungsmagazin der Universität Heidelberg legt neue Ausgabe vor - Prof. Dirk Schadendorf beschreibt in der Titelgeschichte den aktuellen Stand der vielversprechenden neuen Anti-Krebs-Strategie - Weitere Themen: von der Musikwissenschaft bis hin zur Bildverarbeitung

    Die Kraft der körpereigenen Abwehr im Kampf gegen Krebszellen nutzen - das ist ein alter Traum. Bisher waren die Ergebnisse der immunologischen Therapieansätze jedoch enttäuschend. Neue Erkenntnisse lassen jetzt darauf hoffen, daß die Vision von einer "Schutzimpfung" gegen Krebs Realität wird. "Ruperto Carola", das Forschungsmagazin der Universität Heidelberg, berichtet in seiner neuesten Ausgabe, wie die stimulierte körpereigene Abwehr entartete Zellen der Haut erkennt und sie zerstört. In der Titelgeschichte des Magazins beschreibt Prof. Dirk Schadendorf von der Hautklinik am Klinikum Mannheim den aktuellen Stand der neuen Anti-Krebs-Strategie. Die weiteren Themen des Hefts reichen von der Musikwissenschaft über Geographie und Germanistik bis hin zur Bildverarbeitung im Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen.

    Als die vielleicht revolutionärste Entwicklung in der Biologie des 20. Jahrhunderts gilt das Aufkommen der Molekularbiologie. Und auch für die bislang chemisch geprägte Pharmaforschung hat sich die Biologie zu einem dominanten Erneuerungsfaktor entwickelt. Wie sich die Universität Heidelberg den Herausforderungen auf diesem Gebiet stellt, skizziert Prorektor Prof. Dr. Hartmut Kirchheim im Editorial der neuen "Ruperto Carola".

    Giovanni Valentini:
    Kapellmeister am Wiener Kaiserhof

    Der erste Hauptbeitrag des Magazins stammt aus der Musikwissenschaft: Er handelt von Giovanni Valentini. Sich eine Vorstellung von dessen Persönlichkeit zu machen, fällt schwer: Es existiert kein Portrait, keine privaten Äußerungen sind überliefert. Obgleich Valentini eines der höchsten musikalischen Ämter seiner Zeit bekleidete, ist der bedeutende Komponist des 17. Jahrhunderts bislang auch der Aufmerksamkeit der Musikwissenschaft entgangen. Ihm widerfuhr das Mißgeschick, in einer Epoche zu leben, in der die Position des "großen Meisters" bereits anderweitig vergeben war. Das Musikwissenschaftliche Seminar hat dem beinahe Vergessenen ein Symposium gewidmet. Silke Leopold schildert in der "Ruperto Carola" das Leben des herausragenden Musikers, die weitreichende Bedeutung seiner Werke - und die Grenzen der nationalen Musikgeschichtsschreibung.

    Beirut - Zerstörung und Wiederaufbau nach dem Bürgerkrieg

    Nächstes Thema des Hefts ist Beirut. Während des libanesischen Bürgerkriegs von 1975 bis 1990 wurde das Beiruter Stadtzentrum teilweise zerstört. Nach dem Ende der Kämpfe wurden sehr schnell rund 80 Prozent der Häuser abgerissen, um Platz für einen großzügigen und modernen Wiederaufbau zu schaffen. Dies geschah zum Teil noch ohne jegliche gesetzliche Grundlage. Bei den früheren Eigentümern, aber auch bei Künstlern und Intellektuellen, stießen diese "Tabula-rasa-Aktionen" zunehmend auf Kritik. Hans Gebhardt vom Geographischen Institut der Universität Heidelberg untersucht Akteure und Konfliktfelder des Beiruter Wiederaufbaus und seine Akzeptanz bei den verschiedenen Religionsgruppen.

    "Suchet ihr, so suchet!"

    Daß Altgermanisten der Universität Heidelberg bei ihrer Suche nach mittelalterlichen Handschriften oft ungewöhnliche Wege gehen müssen, zeigt der nächste "Ruperto Carola"-Beitrag. Ziel der Wissenschaftler ist es, Zeugnisse deutscher Literatur und Sprache im östlichen Europa des Mittelalters und der frühen Neuzeit aufzuspüren. Dazu durchforsten sie die Bibliotheken vor Ort, stöbern in unzähligen Kisten und Kästen nach Hinweisen auf mittelalterliche Schriften oder sichten in Archiven tagelang staubbedeckte, fast vergessene Konvolute. Zu den Fahndungserfolgen der engagierten Forscher zählt so manch prächtiges Schriftstück, das nicht nur Forscherherzen höher schlagen läßt. Freimut Löser und Dietrich Schmidtke vom Germanistischen Seminar berichten in dem neuen Forschungsmagazin von ihrer oft unerwartet spannenden Arbeit.

    Sehen, was man sonst nicht sieht

    Eine besondere Form der Zusammenarbeit wurde in Heidelberg mit der Forschergruppe "Bildfolgenanalyse zum Studium dynamischer Prozesse" geschaffen. Wissenschaftler unterschiedlichster Bereiche arbeiten an einem gemeinsamen Ziel: der Anwendung der Bildverarbeitung in der Grundlagenforschung. Bernd Jähne vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen schildert im folgenden Text, daß es bei der Bildverarbeitung um sehr viel mehr geht, als "Bilder aufzunehmen". Er beschreibt, wie die digitale Bildverarbeitung die Arbeitsgruppen zusammenführte, welche neuen Möglichkeiten sich eröffneten und welche Erfahrungen die Wissenschaftler in der interdisziplinären Gruppe sammeln konnten, die in der deutschen Forschungslandschaft bislang einzigartig ist.

    Verbesserte Psychotherapie der Depression

    Über die Ergebnisse der vor kurzem abgeschlossenen "Heidelberger Depressionsstudie" und ihre Konsequenzen für die Behandlung depressiver Menschen sprach Claudia Wassmann, Redakteurin der "Ruperto Carola", mit Professor Christoph Mundt, dem Geschäftsführenden Direktor der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg. Diesem Text folgen die ständigen Rubriken des Forschungsmagazins, wobei Stefan Meuers "Meinung" die Frage aufwirft: Europäische Forschungsförderung - quo vadis?

    Hersteller und Verlag des Forschungsmagazins ist der Universitätsverlag C. Winter - Heidelberger Verlagsanstalt. Ein Einzelheft "Ruperto Carola" kostet 10 DM plus Versand, für Studierende 5 DM. Es kann, ebenso wie das Förderabo für 60 DM (vier Ausgaben), bestellt werden bei: Pressestelle der Universität Heidelberg, Postfach 10 57 60, 69047 Heidelberg. Kostenlose Ansichtsexemplare früherer Hefte liegen im Foyer der Alten Universität aus.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Criteria of this press release:
    Art / design, Mathematics, Medicine, Music / theatre, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Scientific Publications
    German


     

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