Anlässlich seines 10-jährigen Bestehens veranstaltet das Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa vom 04.-06.11.2004 das IAMO-Forum zum Thema "Die Bedeutung der Landwirtschaft für die ländliche Entwicklung in Mittel- und Osteuropa - Triebkraft des Wandels oder sozialer Puffer?"
Der Landwirtschaft kommt in den meisten mittel- und osteuropäischen Ländern eine wesentlich größere wirtschaftliche und soziale Bedeutung zu, als in den bisherigen EU-15. Andererseits erfordern die marktwirtschaftlichen Transformationsprozesse eine Neudefinition der Rolle der Landwirtschaft im ländlichen Raum.
Die neuen EU-Mitgliedstaaten sehen sich nun mit gesellschaftlichen Anforderungen an den ländlichen Raum konfrontiert, die in der Europäischen Union bereits seit Jahren Gegenstand der öffentlichen Diskussion sind. Diese betreffen beispielsweise ökologische Funktionen der Landwirtschaft ("Nachhaltigkeit") und neue Arten von Dienstleistungen im ländlichen Raum ("Multifunktionalität"). In den Ländern Mittel- und Osteuropas werden diese Anforderungen jedoch noch zögerlich thematisiert. Das in zahlreichen Ländern MOEs zu beobachtende wirtschaftliche Wachstum der letzten Jahre hat sich vielfach auf die städtischen Ballungsräume konzentriert. Das hat andererseits eine Verstärkung der bereits bestehenden Einkommensunterschiede zwischen städtischen und ländlichen Bevölkerungsgruppen und in einigen ländliche Räume einen erheblichen Abwanderungsdruck zur Folge.
Aus diesen Entwicklungen folgt ein unmittelbarer Bedarf an politischer Gestaltung. Die Umsetzung einer Gemeinsame Agrarpolitik als Instrumentarium zur Bewältigung der Entwicklungsprobleme im Agrarsektor und die dazu abgestimmte EU-Strukturpolitik werden deshalb von gravierender Bedeutung für die ländlichen Räume in den neuen Mitgliedstaaten sein. Vor allem für die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion stellt sich die Frage nach einem Entwicklungsmodell für den ländlichen Raum, das eine möglicherweise deutlich andere Rolle für die Landwirtschaft vorsieht als in der erweiterten EU. Es ist davon auszugehen, dass die unmittelbare Einkommens- und Produktionsfunktion der Landwirtschaft in den Staaten der GUS einen höheren Stellenwert hat. Allerdings ist auch in diesen Ländern angesichts sozialer Probleme und der teilweise noch nicht abgeschlossenen Restrukturierung der Agrarbetriebe politisches Handeln gefragt.
In über 40 Fachvorträgen werden Ergebnisse aus Forschungsarbeiten zur Diskussion gestellt. Der zweite Tag des IAMO-Forums dient vor allem dazu, Wissenschaft, Politik und anderen gesellschaftlichen Akteuren der ländlichen Entwicklung ein Forum für den Gedankenaustausch zu bieten. Abgerundet wird das IAMO-Forum mit einer ganztägigen Fachexkursion der ausländischen Teilnehmer zu einem ländlichen Entwicklungsprojekt in Sachsen-Anhalt.
Ansprechpartner: Dr. Martin Petrick, Dr. Peter Weingarten, forum@iamo.de.
http://www.iamo.de/forum2004/de/index_de.htm
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Geosciences, Law, Politics, Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters, Scientific conferences
German
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