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10/27/2004 15:03

acatech will Akademie der Technikwissenschaften werden

Klaudia Kunze Geschäftsstelle
acatech - Konvent für Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften e. V.

    Joachim Milberg schlägt Leitbild für eine innovationsfreundliche Gesellschaft vor

    Berlin, 27. Oktober 2004 - Auf der zweiten Festveranstaltung von acatech, Konvent für Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften e.V., in Berlin sprach sich acatech Präsident Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg für die Einrichtung einer Akademie der Technikwissenschaften in Deutschland aus. Damit könne eine unabhängige Beratung von Politik und Gesellschaft in technologischen Zukunftsfragen sowie eine starke Vertretung der Technikwissenschaften im In- und Ausland gewährleistet werden. Darüber hinaus machte Milberg deutlich, dass technische Innovationen von einem innovationsfreundlichen Klima und günstigen politischen Rahmenbedingungen abhängen. Darum sei eine breite Debatte über das Leitbild einer innovationsstarken Gesellschaft notwendig.

    Der Vorsitzende des acatech Senats Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog wies in seiner Ansprache vor rund 800 Gästen aus Wissenschaft und Wirtschaft auf die Notwendigkeit hin, die in Deutschland vorhandenen wissenschaftlichen Kräfte stärker zu bündeln, als dies bisher der Fall sei. Herzog sagte: "acatech erfüllt alle Voraussetzungen, um hier als Akademie der Technikwissenschaften voranzumarschieren." Bundeskanzler Gerhard Schröder bekräftigte in seinem anschließenden Beitrag seine Unterstützung der Anliegen acatechs.

    Joachim Milberg merkte in seinem Vortrag an, dass es in Deutschland immer noch Vorbehalte gegen Technik und Innovationen gebe. Angesichts der Bedeutung von Innovationen für die Zukunft des Landes sei hier also ein Mentalitätswechsel erforderlich, der nur durch eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung erreicht werden könne. Milberg regte deshalb ein Leitbild für Deutschland an, das die Innovationskraft des Landes in den Mittelpunkt stellt. Die Elemente eines solchen Leitbilds, so wurde in den Ausführungen Milbergs deutlich, könnten denen einer "starken Marke" ähneln. Dazu gehöre eine unverwechselbare Identität, ein klares Profil, kontinuierliche Veränderungsfähigkeit, Innovationskraft und ein "markensensibles" Management.

    Die Aufgabe acatechs in diesem Bild sah Milberg in einer Art unabhängigen Stabsstelle, die diese Leitbildentwicklung stützen könne, indem sie den Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft im technikwissenschaftlichen Bereich immer wieder anrege. "Diese Funktion", so der acatech Präsident, "können wir am besten als Akademie der Technikwissenschaften ausfüllen." Das Ziel von acatech, so fasste Milberg zusammen, sei letztlich, einen wesentlichen Beitrag dazu zu leisten, "dass die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands weiterhin zur Weltspitze gehört".

    Auch der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker setzte sich in seinem Festvortrag mit der Frage auseinander, wie eine Dynamisierung der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland erreicht werden könne. Dabei rückte er Deutschland in den Kontext des europäischen Forschungsraums und erinnerte an das Ziel von Lissabon, Europa bis 2010 zur dynamischsten Volkswirtschaft der Welt zu machen. Gegenwärtig liege Europa aber noch weit hinter den Vereinigten Staaten zurück, wie die Verteilung der Nobelpreise oder die unterschiedliche Höhe der Forschungsinvestitionen belege.
    Winnacker betonte angesichts der Komplexität der Probleme in der modernen Wissenschaft die Notwendigkeit ganzheitlicher Forschungsansätze und der Bildung so genannter Forschungscluster. Hierzu gehöre auch das Programm zur Förderung von Spitzenuniversitäten, das derzeit ruht. Bei der Erforschung neuer Technologien wie der Nanotechnologie, der Bio- und Gentechnologie oder der Materialforschung sei außerdem ein positives Gründerklima und eine ausreichende Versorgung mit Wagniskapital erforderlich. Dazu bedürfe es einer konsequenten Industriepolitik und des Vertrauens der Gesellschaft in neue Technologien. Dieses zu fördern gehört zu acatechs wichtigsten Aufgaben.

    Im zweiten Festvortrag lud der Präsident der Union of Industrial and Employers' Confederations of Europe (UNICE) Prof. Dr. Jürgen Strube zu einer Zeitreise in die Zukunft des "Innovationsparadieses Deutschland". Strube zeichnete das Bild einer agilen, gut ausgebildeten und innovativen deutschen Gesellschaft in einem Europa, das wie in Lissabon als Ziel formuliert, zum dynamischsten und wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraum der Welt geworden ist. Die deutsche und die europäische Wirtschaft konzentriere sich in dieser Vision auf ihre Kernkompetenzen: forschungsintensive Waren und wissensintensive Dienstleistungen. So schaffe sie ein hohes Maß an Beschäftigung, Wohlstand, sozialer Teilhabe und effektivem Umweltschutz. "Das Erreichen dieses Wandels haben wir," so Strube, "selbst in der Hand." Einer der Motoren, die ihn vorantreiben können, sei acatech.

    Die Reden von Joachim Milberg, Ernst-Ludwig Winnacker und Jürgen Strube können unter www.acatech.de heruntergeladen werden.

    Kontakt:
    Klaudia Kunze
    acatech Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Residenz München
    Hofgartenstraße 2
    80539 München
    Tel. +49(0)89/5 20 30 940
    Fax +49(0)89/5 20 30 99
    kunze@acatech.de


    More information:

    http://www.acatech.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Science policy
    German


     

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