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11/08/2004 10:06

Workshop-Unterricht soll Jugendliche besser auf die Arbeitswelt vorbereiten

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Sind Jugendliche wirklich fit für die Berufswelt? Angesichts immer knapper werdender Lehrstellen können sich Heranwachsende nicht früh genug auf spätere Anforderungen vorbereiten. Anderthalb Jahre lang wurden Jugendliche in NRW und Thüringen dabei im "workshop zukunft" unterstützt. Den Erfolg des berufsvorbereitenden Unterrichts untersucht derzeit ein begleitendes Forschungsprojekt der Universität Dortmund.

    371 Schülerinnen und Schüler 9. und 10. Klassen bearbeiteten drei Schulhalbjahre lang in einer netzbasierten Lernwelt Themen wie Arbeitszeitmodelle, erfolgreiche Bewerbungen im Internet und die soziale Sicherung durch den Generationenvertrag. Per Rollenspiel erfuhren die Teenager, wie Tarifkonflikte ablaufen, und ein Unternehmensplanspiel machte die Einführung von Telearbeit nachvollziehbar. Fähigkeiten, wie selbstgesteuertes Lernen, Sozial- und Methodenkompetenz sollten dadurch gefördert werden.

    Das Institut für Schulentwicklungsforschung unter Federführung von Prof. Dr. Renate Schulz-Zander in Kooperation mit Prof. Dr. Karl-Oswald Bauer (Universität Osnabrück) begleitete die elf Schulen bei der Projektarbeit. Das Team verglich die Entwicklung mit Ergebnissen von Kontrollklassen (205 Schülerinnen und Schüler), die nicht am Workshop teilgenommen hatten. Die Resultate der gemeinsamen Arbeit sollen unter anderem verdeutlichen, ob das Pilotprojekt die Jugendlichen besser auf den Einstieg in die Arbeitswelt vorbereiten kann.

    Der Erfolg ist messbar: Es zeigte sich, dass die Projektteilnehmer (Durchschnittsalter 14,5 Jahre) im Vergleich zu den Kontrollklassen signifikant ihre Kenntnisse über Computer und Internet sowie die Berufswelt erweitern konnten. Außerdem sind sie eher überzeugt, ihre gegenwärtige Situation und die Zukunft meistern zu können. Denn die subjektive Einschätzung der eigenen Fähigkeiten stieg in der Projektgruppe leicht an, während die der Kontrollgruppe leicht sank. Außerdem wurde deutlich, dass Mädchen besonders im Bereich Computerwissen der besonderen Förderung bedürfen. Jungen hingegen sollten speziell bei der Aneignung von Wissen über die Berufswelt unterstützt werden.
    Zum Forschungsdesign: Für die Evaluation von "workshop zukunft" wurden Leistungstests entwickelt. Da die Evaluation als Längsschnittstudie angelegt ist, wurden die Daten zu zwei Zeitpunkten vor und nach der Maßnahme erhoben. Darüber hinaus wurden teilstandardisierte Interviews mit den teilnehmenden Lehrpersonen, sowie mit Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Im Schnitt geben die Schülerinnen und Schüler dem Projekt die Schulnote "2" (in NRW etwas schlechter). Die Fortführung in späteren Klassen wird von den meisten befürwortet. Darüber hinaus wird der Workshop-Unterricht im Gegensatz zu anderem Unterricht als interessanter und abwechslungsreicher beschrieben.

    Die Forscher empfehlen unter anderem, den Internet- und Medienzugang an Schulen zu vereinfachen und ausreichend Zeit für ein derartiges Projekt einzuplanen. Didaktisch könne sich das Projekt noch deutlicher profilieren, gibt die Dortmunder Professorin Schulz-Zander dem Deutschen Gewerkschaftsbund als Projektträger auf den Weg. Es sollten "methodische Wege entwickelt werden, um die Schüler stärker mit den Inhalten zu konfrontieren und die Schülerinnen intensiver in der Nutzung der IT-Technik zu fördern." Der Workshop wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds ESF finanziert. Bis zum Jahresende soll ein umfassender Abschlussbericht des Forscherteams vorliegen.

    Kontakt: Dipl.-Päd. Pierre W. Kemna, Ruf: 0231/755-5516
    kemna@ifs.uni-dortmund.de
    http://www.workshop-zukunft.de
    (kb)


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    Criteria of this press release:
    Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Research results
    German


     

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