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11/08/2004 15:02

Offizieller Start des Forschungsprogramms "Essstörungen"

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Essstörungen sind schwerwiegende Erkrankungen, die meist in der Jugend beginnen und überwiegend junge Frauen betreffen.

    Zwar existieren wissenschaftlich überprüfte Behandlungsansätze, doch im Vergleich zu anderen psychischen Störungen sind deren langfristige Erfolge oft nicht ausreichend. Weiterhin erleben viele Patientinnen auch nach erfolgreicher Behandlung wieder Rückfälle. Kenntnisse über Risikofaktoren, die Essstörungen hervorrufen können, sind derzeit noch begrenzt. Ebenso die Kenntnisse über Faktoren, die zur Aufrechterhaltung der Störungen beitragen bzw. zur Genesung führen.

    Zur umfassenden Erforschung von Essstörungen wurde deshalb am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TUD die Stiftungsprofessur "Grundlagen und Interventionen bei Essstörungen und assoziierten Störungen" eingerichtet (Stifter: Ingvild und Stephan Goetz, München). Berufen wurde Frau Professor Dr. Corinna Jacobi.

    Zum einen sollen im Rahmen des Forschungsprogramms die Risikofaktoren für Essstörungen und ihr Zusammenspiel im Rahmen verschiedener Entwicklungsperioden genauer analysiert werden. Dies soll unter anderem im Rahmen einer umfangreichen repräsentativen Längsschnittstudie an Jugendlichen erfolgen.

    Ein weiterer Forschungsschwerpunkt widmet sich der Psychotherapie und der Prävention. Deshalb ist die neu eingerichtete Professur mit der Leitung einer Tagesklinik für Essstörungen bzw. einem hochintensiven, individualisierten Behandlungsprogramm verbunden. Die bisherige Versorgungspraxis für Patientinnen mit Essstörungen sieht entweder die stationäre oder die ambulante Behandlung bei niedergelassenen Psychotherapeuten vor. Die Dresdner Tagesklinik bietet die Möglichkeit, stationäre und ambulante Betreuung mit ihren jeweiligen Vorteilen zu verknüpfen, sorgt für Kontinuität in dem oftmals schwierigen Übergang zwischen Klinik und ambulanter Behandlung und damit für ein optimiertes Betreuungs- und Behandlungskonzept.

    Professor Jacobi hat bereits in Kooperation mit der Stanford University School of Medicine ein internetgestütztes Präventionsprogramm ("Student Bodies ") für
    gestörtes Essverhalten für den deutschen Sprachraum adaptiert und evaluiert. Die ersten Ergebnisse der Untersuchung an Studentinnen sind ermutigend. Insbesondere junge Frauen mit erhöhtem Risiko für Essstörungen profitieren in besonderer Weise von diesem Programm. Mittlerweile wurde eine Version des Programms für jüngere Mädchen/Schülerinnen entwickelt, die nun evaluiert werden soll. In diesem Zusammenhang soll auch untersucht werden, inwieweit die Wirksamkeit durch die Einbeziehung der Eltern gesteigert werden kann. Hierfür existiert bereits ein separates Elternmodul, das im Rahmen der Folgestudien nun bewertet werden soll.

    Darüber hinaus sollen im Rahmen des Forschungsprogramms auch Ursachen für Rückfälle untersucht werden. Dazu ist die Entwicklung eines internetgestützten Rückfallprophylaxe-Moduls für Patientinnen mit Essstörungen im Anschluss an ambulante und/oder stationäre Behandlung geplant.

    Im Rahmen der Grundlagenforschung beschäftigt sich das Team um Professor Jacobi mit Auffälligkeiten des Essverhaltens bei Kindern als Vorläufer von Essstörungen. Untersucht wird in diesem Zusammenhang auch die Rolle elterlicher Essstörungen sowie die Bedeutung von wählerischem Essen bei Kindern und dessen Zusammenhang mit anderen psychischen Störungen und möglichen körperlichen Beeinträchtigungen (z.B. des Geruchs- und Geschmackssinns).

    Die Feierliche Eröffnung des Forschungsprogramms "Essstörungen" findet am 16. November 2004, 14:00 Uhr, im Festsaal der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird Frau Professor Corinna Jacobi ihre Antrittsvorlesung halten.

    Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.

    Informationen für Journalisten:
    Pressestelle der TUD, Tel. 0351 463-32398
    E-Mail: pressestelle@mailbox.tu-dresden.de
    Prof. Dr. Corinna Jacobi, Tel. 0351 463-38576
    E-Mail: cjacobi@psychologie.tu-dresden.de


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    Criteria of this press release:
    Psychology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

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