Professor Blümer zum Institutsleiter im Forschungszentrum Karlsruhe berufen
Das Institut für Kernphysik I des Forschungszentrums Karlsruhe hat ab Januar 1999 einen neuen Leiter: Professor Dr. Hans Blümer, davor von der Universität Mainz zum CERN in Genf delegiert, ist Nachfolger von Professor Dr. Bernhard Zeitnitz, der 1996 in den Ruhestand getreten war. Gleichzeitig wird Blümer vom Land Baden-Württemberg auf die C4-Professur für Experimentelle Kernphysik der Universität Karlsruhe berufen.
Professor Blümer, Jahrgang 1955, ist in Karlsruhe kein Unbekannter. Von April 1996 bis März 1997 wurde er schon von der Universität Mainz beurlaubt, um den Lehrstuhl für Experimentelle Kernphysik der Universität Karlsruhe zu vertreten. Ab April 1997 war er als Scientific Associate am CERN in Genf, wo er Sprecher eines internationalen Beschleu-niger-Experimentes war.
Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit waren Neutrinophysik, Präzisions-messungen zur Materie-Antimaterie-Symmetrie sowie Entwicklung, Bau und Betrieb von Detektorsystemen für die experimentelle Hochenergiephysik.
Seine künftigen Arbeiten in Karlsruhe werden sich astrophysikalischen Aspekten der Teilchenphysik widmen: das Neutrinoexperiment KARMEN untersucht die Frage, ob Neutrinos eine geringe Ruhemasse besitzen und so vielleicht einen wichtigen Teil der Materie im Universum bilden. Das KASCADE-Experiment im Forschungszentrum mißt mit einer 200 x 200 m2 großen Detektoranordnung die Elementzusammensetzung der kosmischen Höhenstrahlung. Für die nächste Zukunft ist eine starke Beteiligung am internationalen Pierre Auger-Projekt vorgesehen. Dieser größte Detektor der Welt wird eine Fläche von über 3000 km2 abdecken und soll Ursprung und Natur der kosmischen Strahlung bei den höchsten Energien klären - hundertmillionenfach oberhalb der irdischen Teilchenbeschleuniger.
Joachim Hoffmann 1. Februar 1999
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