idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/11/2004 09:38

Diabetes: Das Auge leidet mit

Dr. Fabienne Hübener Unternehmenskommunikation
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

    Am 14. November 2004 ist Weltdiabetestag. Die Hauptveranstaltung in Deutschland findet dieses Jahr in Magdeburg statt. Doch der Kampf gegen die Zuckerkrankheit wird bundesweit und täglich ausgetragen. 44.000 Schlaganfälle, 28.000 Amputationen und 27.000 Herzinfarkte - das sind die jährlichen Folgen der Diabetes in Deutschland. Betroffen sind auch die Augen. Weltweit erblindet alle 90 Minuten ein Mensch aufgrund der diabetischen Netzhauterkrankung. Durch eine frühe Diagnose dieser Augenerkrankung steigt die Chance, das Augenlicht von Diabetes-Patienten zu retten.

    Blind durch Zuckerkrankheit

    Vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Viele der Betroffenen wissen noch nicht einmal, dass sie Diabetes haben und dass Diabetes die Augen betreffen und im fortgeschrittenen Stadium zur Blindheit führen kann.
    In den westlichen Industrienationen ist die diabetische Netzhauterkrankung, die songenannte diabetische Retinopathie, die häufigste Erblindungsursache der 18-65-jährigen. Durch den erhöhten Blutzuckerspiegel kommt es unter anderem zu Veränderungen an den Gefäßwänden. Die Folge: Aus den Blutgefäßen der Netzhaut tritt Flüssigkeit aus.

    Rote Punkte kündigen die Erblindung an

    Nach 20 Jahren mit einem Diabetes Typ I leiden über 90% der Patienten an einer Schädigung der Netzhaut. Bei Typ II Diabetikern betrifft es 60%. Der Beginn der Netzhauterkrankung, der diabetischen Retinopathie, ist gekennzeichnet durch kleine rötliche Punkte auf der Netzhaut. Das sind Gefäßaussackungen (Mikroaneurysmen) oder Punktblutungen. In diesem Stadium ist das Sehvermögen meist nicht beeinträchtigt. Geht der Patient nicht zum Augenarzt, bleibt die Erkrankung unbemerkt. Im weiteren Verlauf kommt es zum Austritt von Blut und Flüssigkeiten, die später zu Fettablagerungen (harte Exsudate) führen. Das Endstadium ist eine Netzhautablösung, die dann zu einer mehr oder weniger irreparablen Beeinträchtigung des Sehens führt.

    Laser als Chance

    Je länger ein Patient zuckerkrank ist, umso wahrscheinlicher entwickelt er eine Retinopathie. Die beste Vorbeugung ist eine gute Einstellung des Blutzuckerwertes und des Blutdrucks. Leider gibt es bisher keine Medikamente, welche die diabetische Retinopathie gezielt bekämpfen. Doch durch eine Laserbehandlung kann Schlimmeres verhindert werden. Der Laser kommt dann zum Einsatz, wenn Veränderungen in der Makula (dem Punkt des schärfsten Sehens) auftreten oder wenn sich neue Blutgefäße im Auge bilden. Die Laserbehandlung kann abhängig vom Ausgangsbefund die bestehende Sehschärfe bei über 50% der Patienten erhalten.

    Letzte Möglichkeit: Operation

    Sollte die diabetische Retinopathie trotz der adäquat durchgeführten Laserbehandlung fortschreiten, so ist eine Operation angezeigt. Bei der so genannten Vitrektomie entfernt der Arzt die Glaskörperblutungen sowie neu entstandene Blutgefäße und legt die möglicherweise abgehobene Netzhaut wieder an. Gleichzeitig erfolgt eine Laserbehandlung. In vielen Fällen kann der Patient durch eine Operation ein gewisses Sehvermögen wiedererlangen.

    Weitere Information und Kontakt

    Falls Sie Interesse an ausführlicheren Informationen, Informationsveranstaltungen und Fotos zum Thema haben oder ein Interview mit dem Leiter der Augenklinik im Rechts der Isar, Prof. Dr. Dr. Chris P. Lohmann, führen möchten, wenden Sie sich bitte an Prof. Lohmann oder die Pressestelle des Klinikums:

    Prof. Dr. Dr. Chris P. Lohmann
    Augenklinik
    Klinikum rechts der Isar
    Ismaninger Straße 22
    81675 München
    Tel: 089 4140 2320
    Fax: 089 4140 4858
    E-mail: chrislohmanneye@aol.com

    Dr. Fabienne Hübener
    Pressestelle
    Klinikum rechts der Isar
    Ismaninger Straße 22
    81675 München
    Tel: 089 4140 2046
    Fax: 089 4140 4870
    E-mail: huebener@nt1.chir.med.tu-muenchen.de


    Images

    Netzhautveränderungen beim Diabetes mellitus (Zuckererkrankung). Im zu spät erkanntem oder nicht behandeltem Stadium kommt es zu Lipidablagerungen (gelb-liche Veräderungen) oder zur Bildung von neuen Blutgefässen.
    Netzhautveränderungen beim Diabetes mellitus (Zuckererkrankung). Im zu spät erkanntem oder nicht beh ...
    Prof. Lohmann, Klinikum rechts der Isar
    None




    None


    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Netzhautveränderungen beim Diabetes mellitus (Zuckererkrankung). Im zu spät erkanntem oder nicht behandeltem Stadium kommt es zu Lipidablagerungen (gelb-liche Veräderungen) oder zur Bildung von neuen Blutgefässen.


    For download

    x


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).