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02/07/1999 12:53

Universität und Stadt Heidelberg ehren Jean Starobinski mit dem Karl Jaspers-Preis

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke: "Jean Starobinski zählt zu den profiliertesten Vertretern der zeitgenössischen Geistes- und Kulturwissenschaften" - Berühmte Philosophen sind frühere Preisträger: Emmanuel Levinas, Hans-Georg Gadamer, Paul Ricoeur, Jeanne Hersch und Jürgen Habermas

    "Universität und Stadt Heidelberg sind stolz, Jean Starobinski ab heute unter den Preisträgern des Karl Jaspers-Preises zu wissen", sagte der Rektor der Ruprecht-Karls-Universität, Prof. Dr. Jürgen Siebke, bei einem Festakt in der Aula der Alten Universität. "Wir sind sicher, damit ganz im Geiste von Karl Jaspers zu handeln, dem großen Gelehrten, der die philosophische und politische Diskussion der Zwischen- und Nachkriegszeit geprägt hat und der für immer mit Heidelberg verbunden bleibt - trotz seiner Übersiedelung nach Basel im Jahre 1948" (Siebke).

    Namen und Person Karl Jaspers' "haben uns heute zusammengeführt". Ein Beweggrund sei die Erinnerung an einen "Gelehrten, dessen Lebenswerk in Psychopathologie und Philosophie weltweit Anerkennung gefunden hat" - so heißt es in der Zielbestimmung der Stiftung des Karl Jaspers-Preises. Aus eben dieser ehrenden Erinnerung heraus - so Siebke - werde alle drei Jahre ein wissenschaftliches Werk von internationalem Rang ausgezeichnet, ein Werk, das die Grenzen einer geisteswissenschaftlichen oder psychiatrischen Fachdisziplin zugunsten einer interdisziplinären Verständigung überschreite.

    "Zweitens erinnern Universität und Stadt in dem Text der Stiftung an Jaspers' Kampf gegen den Ungeist einer Epoche." Karl Jaspers habe den Weg von der Philosophie zur Politik in Schritten getan, "von denen ich an dieser Stelle einen nennen darf: Das ist sein Beitrag zur Neugründung der Universität Heidelberg nach der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur". Jaspers - daran erinnerte der Rektor - hatte sich unermüdlich um einen wirklichen Neuanfang bemüht. Gemeinsam mit Walter Jellinek verfaßte er den Entwurf der - seit dem Mittelalter ersten - selbstgegebenen Satzung der Universität Heidelberg.

    Jean Starobinski ist der sechste Preisträger dieses herausragenden Preises, seit er im Jahre 1983, anläßlich des 100. Geburtstags seines Namensgebers Karl Jaspers, gemeinsam von Stadt und Universität Heidelberg gestiftet wurde. In diesen zwölf Jahren hat der Preis ein hohes Ansehen erlangt, nicht zuletzt dank der Reihe berühmter Philosophen, die als Preisträger gewürdigt wurden: Emmanuel Levinas, Hans-Georg Gadamer, Paul Ricoeur, Jeanne Hersch und Jürgen Habermas. "Diese ehrwürdige Reihe wird heute mit Jean Starobinski fortgesetzt", sagte Siebke.

    Er erinnerte daran, daß Jean Starobinski wie Karl Jaspers Arzt und Philosoph ist. 1920 in Genf geboren, studierte er Medizin, Literatur und Philosophie und lehrte an vielen berühmten Universitäten, so unter anderem an der Johns Hopkins University, der Universität Basel und zuletzt als Professor für französische Literatur und Ideengeschichte an der Universität Genf. Jean Starobinski zähle zu den profiliertesten Vertretern der zeitgenössischen Geistes- und Kulturwissenschaften. Er sei für die Ruprecht-Karls-Universität und die Stadt Heidelberg "die europäische Gestalt mit moralischem Anspruch". Genau dies bezeichnete Siebke als den Anspruch Karl Jaspers'.

    Das Werk des neuen Preisträgers ist international hoch angesehen. Im Mittelpunkt steht das Thema "Rousseau", der die Entdeckungen der Freiheit in der Kunst und Literatur des 18. Jahrhunderts nachzeichnet - "Entdeckungen, die die Entwicklungen des modernen Begriffs der Subjektivität ebenso sehr widerspiegeln wie sie ihn gestalten" (Siebke).

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Philosophy / ethics, Psychology, Religion, Social studies
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

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