"Geschlechtergrenzen in Bewegung": Unter diesem Titel feiert die RUB am 24. und 25. November 2004 das zehnjährige Jubiläum der Marie Jahoda-Gastprofessur mit einer internationalen Tagung. "Die Ruhr-Universität ist mit der Marie Jahoda-Gastprofessur zu einer Spitzenadresse in der internationalen Geschlechterforschung geworden", sagt Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Ilse Lenz vom Lehrstuhl für Geschlechter- und Sozialstrukturforschung, wo die Gastprofessur seit 1994 koordiniert wird.
Bochum, 16.11.2004
Nr. 342
Zehn Jahre Marie Jahoda-Gastprofessur
Tagung: Geschlechtergrenzen in Bewegung
RUB-Genderforschung: internationale Spitzenadresse
"Geschlechtergrenzen in Bewegung": Unter diesem Titel feiert die RUB am 24. und 25. November 2004 das zehnjährige Jubiläum der Marie Jahoda-Gastprofessur mit einer internationalen Tagung (Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstr. 17-19, 44789 Bochum). "Die Ruhr-Universität ist mit der Marie Jahoda-Gastprofessur zu einer Spitzenadresse in der internationalen Geschlechterforschung geworden", sagt Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Ilse Lenz vom Lehrstuhl für Geschlechter- und Sozialstrukturforschung, wo die Gastprofessur seit 1994 koordiniert wird.
Ausführliche Informationen im Internet
Ausführliche Informationen über die Gastprofessur und die Jubiläumstagung stehen im Internet unter http://www.rub.de/jahoda
Zukunftsfragen im Herzen des Ruhrgebiets
"Seit zehn Jahren können auch Studierende mitten im Ruhrgebiet international studieren. Inzwischen 24 Gastprofessorinnen und -professoren aus Amerika, Asien, Afrika und Europa haben die globalen Forschungs- und Zukunftsfragen ins Herz des Ruhrgebiets gebracht", bilanziert Prof. Lenz. Auf der Tagung referieren unter anderem 8 der bisher 24 Gastprofessoren: Die Ökonomin, UN-Beraterin und aktuelle Gastprofessorin in diesem Wintersemester Diane Elson (Großbritannien), der Männlichkeitsforscher Robert Connell (Australien) und die Migrationsforscherin Mirjana Morokvasic (Frankreich) werden zunächst die globale Entwicklung zusammenfassen. Die Ergebnisse der Frauenbewegungen diskutieren dann Myra Marx Ferree (USA) und Elena Zdravomyslova (Russland). Heidi Gottfried (USA), Mari Osawa (Japan) und Agneta Stark (Schweden) gehen auf den Wohlfahrtsstaat und neue Formen von Solidarität ein.
Keine Lösung "von oben"
Die Beiträge auf der Konferenz sollen zeigen, dass Lösungsansätze in der Geschlechterfrage nicht "von oben" verordnet werden können, sondern sich aus dem Wandel des Bewusstseins, des Verhaltens und der Institutionen ergeben. Leitfragen der Konferenz lauten, welche neuen Formen des wechselseitigen Austauschs sich im Alltag zeigen und ob es Ansätze zu einer neuen Gleichheit und Solidarität gibt. "In der Geschlechterfrage spitzt sich der 'Kampf der Kulturen' zu", so Lenz: "Die Marie Jahoda-Gastprofessur schlägt hier Brücken zur interkulturellen Verständigung und ist zum Zentrum internationaler Netzwerke geworden. Man kennt sie und schätzt sie in der Geschlechterforschung im Norden, Süden, Osten und Westen."
Zur Person: Marie Jahoda
Marie Jahoda war eine der bekanntesten Sozialwissenschaftlerinnen des letzten Jahrhunderts. 1907 im "Roten Wien" geboren und aufgewachsen musste sie 1936 wegen ihrer jüdischen Abstammung vor den Nazis nach England fliehen. Später emigrierte sie in die USA, wo sie Professorin wurde. Ende der 50er Jahre kehrte sie nach England zurück, arbeitete viele Jahre an den Universitäten Brunel bzw. Sussex und lebte bis zu ihrem Tode am 28. April 2001 in der Nähe von Brighton. Bekannt wurde Marie Jahoda als erste Sozialwissenschaftlerin, die - zusammen mit ihrem Kollegen Paul Lazarsfeld - die psychologischen und subjektiven Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf den Einzelnen untersucht hat. Ihre Arbeit über die "Arbeitslosigkeit im Marienthal" gilt in der sozialwissenschaftlichen Forschung als bahnbrechende Untersuchung. Nicht zuletzt ihr methodisches Vorgehen darin ähnelt dem der Frauenforschung.
Weitere Informationen
Kristin Schwierz, Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB, Tel. 0234/32-26646, E-Mail: kristin.schwierz@rub.de
Criteria of this press release:
Law, Politics, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).