Große Auszeichnung für die Bremer Bildungslandschaft: die Universität Bremen und der Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder haben heute in Berlin den Arbeitgeberpreis 2004 erhalten. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zeichneten in der Kategorie Hochschule das im August 2004 gestartete Weiterbildende Studium "Frühkindliche Bildung" aus.
Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt, BDA-Ehrenpräsident Dr. Klaus Murmann und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, verliehen die insgesamt vier mit je 10.000 Euro dotierten Arbeitgeberpreise für Bildung. Sie werden mit Unterstützung der Deutschen Bahn AG ausgelobt und in diesem Jahr bereits zum fünften Mal vergeben. Aus Bremen waren Uni-Rektor Professor Wilfried Müller, Dr. Petra Boxler (Zentrum für Weiterbildung der Universität) und Ilse Wehrmann (Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder, Bremen) bei der Preisverleihung dabei. In den Laudationes wurde hervorgehoben, dass alle Preisträger in vorbildlicher Weise institutionelle Bildungsgrenzen überwunden und dadurch Bildungs- und Karrierewege für besonders leistungsstarke Schüler, Auszubildende und Berufstätige eröffnet haben.
Alle Preisträger zeichnet aus, dass die Konzepte übertragen werden können. Damit besitzen Sie Vorbildcharakter und können zur Nachahmung empfohlen werden. Bahnchef Mehdorn betonte, dass die Förderung der Bildungschancen jedes Einzelnen eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland ist. Modelle wie das berufsbegleitende Studium auch ohne Abitur gewinnen in Zukunft wesentlich an Bedeutung, so Hartmut Mehdorn.
Informationen zum Weiterbildenden Studium "Frühkindliche Bildung"
In Kindergarten und Grundschule werden die Weichen für die Zukunft der Kinder gestellt. Schon der Kindergarten muss daher zur Bildungseinrichtung werden, die Kinder in ihrer Entwicklung fördert und ihnen den Übergang in die Schule erleichtert. Nicht nur die Ergebnisse der PISA-Studie, sondern auch die der jetzt bekannt gewordenen internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) bestätigen, dass hier Defizite vorhanden sind. Erzieherinnen und Erzieher sowie Grundschulpädagoginnen und -pädagogen stehen vor neuen Herausforderungen, für die sie erweiterte Kenntnisse und Kompetenzen benötigen. Die Universität Bremen reagiert auf diesen Bedarf. Als erste bundesdeutsche Universität bietet sie gemeinsam mit dem Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder der Bremischen Evangelischen Kirche das Weiterbildende Studium Frühkindliche Bildung (WSFB) an. Erstmals haben damit auch Erzieherinnen und Erzieher ohne Hochschulzugangsberechtigung die Chance, sich auf Universitätsniveau weiterzubilden. Der erste Durchgang startete im August 2004.
Die Fachbereiche Human- und Gesundheitswissenschaften und Erziehungs- und Bildungswissenschaften sowie das Zentrum für Weiterbildung der Universität haben das WSFB gemeinsam mit dem Landesverband als berufsbegleitendes, praxisorientiertes Studium konzipiert. Es wendet sich an praxiserfahrene Erzieherinnen und Erzieher sowie Grundschulpädagoginnen und -pädagogen und knüpft an deren Erfahrungen und Fragen aus dem beruflichen Alltag an. Das WSFB umfasst 420 Unterrichtsstunden, dauert zwei Jahre und schließt mit einem Universitäts-Zertifikat ab.
Wie ist das Studium aufgebaut? In einer gemeinsamen Einführungsphase werden grundlegende Themen auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes behandelt: Dazu gehören "Frühkindliche Lernprozesse", "Grundzüge integrativer Pädagogik" oder auch "Gestaltung von Lernsituationen". Danach wählen die Teilnehmerinnen und -teilnehmer aus zwei Schwerpunktbereichen jeweils ein Modul: Im fachlich orientierten Schwerpunktbereich werden die Module "Kommunikation und Sprache", "Musik, Bewegung und künstlerischer Ausdruck", "Natur, Technik und Mathematik" sowie "Religionspädagogik" angeboten. Im Modul "Kommunikation und Sprache" geht es beispielsweise um die Frage, wie durch präventive Förderung, Begleitung und Unterstützung des Spracherwerbs und der sprachlichen Entwicklung von Kindern Entwicklungsrisiken vermieden und Schulversagen frühzeitig entgegengewirkt werden kann. Konsequenzen aus der IGLU-Studie sind im WSFB bereits vorweggenommen. Im zweiten Schwerpunktbereich geht es mit den Modulen "Soziale, individuelle und strukturelle Übergangsprozesse", "Familien in verschiedenen Kulturen" und "Kurzzeitpädagogik" um pädagogische Querschnittsfragen. Beispielsweise wird erarbeitet, wie Übergangsprozesse zwischen Elternhaus, Krippe, Kindergarten und Grundschule mit pädagogischer Kompetenz unterstützt werden können.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Zentrum für Weiterbildung
Dr. Petra Boxler
Tel. 0421 218 3249
Email boxler@uni-bremen.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Organisational matters, Personnel announcements
German
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