Ein brandaktuelles Thema treibt die Fahrzeugtechniker an der Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik um. Ist der Hybrid-Antrieb die Technik der Zukunft? Diese Frage wird beim 10. Esslinger Forum für Kfz-Mechatronik am 24. November 2004 mit einem Wissenschaftler der RWTH Aachen und Entwicklungsingenieuren von DaimlerChrysler, Bosch und ZF Sachs diskutiert.
Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb besitzen gleichzeitig einen Verbrennungsmotor- und Elektromotor. Beim langsamen Fahren in der Stadt haben Fahrzeuge mit normalen Verbrennungsmotoren einen schlechten Wirkungsgrad, d. h. sie haben einen relativ hohen Benzinverbrauch. Dieses Problem wird gelöst, in dem beim Stadtverkehr ein Elektromotor eingesetzt wird. Er ist leise, scheidet weniger Schadstoffe aus und benötigt zudem weniger Kraftstoff. Der Elektromotor kann jedoch immer nur kurzfristig betrieben werden, da er aus Batterien gespeist wird und diese nur kurze Reichweiten erlauben. Die Batterien müssen nach wenigen Kilometern Elektrobetrieb vom Verbrennungsmotor über einen Generator wieder aufgeladen werden. Dies ist noch ein Kritikpunkt der Entwicklungsingenieure. Der konstruktive Aufwand des Hybrid-Antriebs ist höher, da zusätzlich Batterien und ein Elektromotor notwendig sind. Das Fahrzeug wird teurer in der Herstellung und tendenziell schwerer. Letzteres bedeutet, dass in manchen Betriebszuständen der Verbrauch gegenüber dem reinen Verbrennungsmotor auch zunehmen kann, wie nachfolgend gezeigt.
Bei einer Autobahnfahrt mit hoher Dauergeschwindigkeit kann der Elektromotor nicht eingesetzt werden. Verwendet man beim Hybrid-Antrieb einen kleineren Verbrennungsmotor, so bedeutet dies, dass das Fahrzeug langsamer läuft, also eine geringere Höchstgeschwindigkeit hat. Verwendet man hingegen einen gleich großen Verbrennungsmotor, so bedeutet dies beim Hybridantrieb ein schwereres Fahrzeug und damit entsteht in diesem Betriebszustand ein höherer Kraftstoffverbrauch.
Da es in Japan und in den USA eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt, besteht dort dieses Problem nicht in dem Maße wie in Deutschland, dem einzigen Land Europas ohne generelle Geschwindigkeitsbegrenzung. Doch auch hier steigt die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen immer mehr und die Konkurrenz schläft nicht.
Prof. Dr. Wallentowitz betreut das Institut für Kraftfahrwesen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Universität Aachen, das auch im Ausland einen ausgezeichneten Ruf genießt. In seinem Übersichtsvortrag geht er auf "Hybride Antriebskonzepte" ein.
Prof. Dr.-Ing. Herbert Kohler ist Leiter der Forschungsdirektion Fahrzeugaufbau und Antrieb bei DaimlerChrysler und Umweltbevollmächtigter der DaimlerChrysler AG. Er stellt den anwesenden Kolloquiumsteilnehmern die spannende Frage: "Warum Hybrid-Antriebe?"
Auf die Frage, ob die Hybrid-Antriebe eine Zukunft haben, wird am Ende des Vortrages eingegangen. So stellt Dr. Christian Mohrdieck die Technik des Hybridfahrzeuges F500 von DaimlerChrysler vor. Vielleicht helfen auch Esslinger Fahrzeug-Ingenieure bei den nächsten Schritten?
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Michael Gipser (Tel. 0711/397 33 38 oder 33 41, michael.gipser@fht-esslingen.de)
Prof. Dr. -Ing. Karl-Ludwig Haken (Tel. 0711/397 33 44, karl-ludwig.haken@fht-esslingen.de)
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Materials sciences, Mechanical engineering, Traffic / transport
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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