Ausstellung des Projekts "Kunstgeschichte und zeitgenössische Kunst mit Tamara Grcic
Vom 26. November 2004 bis 2. Januar 2005 findet die alljährliche Ausstellung im Rahmen der Reihe "Kunstgeschichte und zeitgenössische Kunst" statt, diesmal mit der Künstlerin Tamara Grcic. Mit ihr werden in dieser Reihe erstmals Arbeiten einer Künstlerin gezeigt, die - neben Rauminstallationen - auch mit den Medien Film und Fotografie arbeitet. Die Ausstellung findet in der Kunsthalle Gießen (Berliner Platz 2) statt und ist von dienstags bis samstags zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 13 Uhr. (Am 24. und am 31. Dezember ist die Kunsthalle geschlossen.) Die Eröffnung findet am 25. November um 19 Uhr statt. Die Künstlerin ist anwesend.
Die gebürtige Münchnerin Tamara Grcic, Jahrgang 1964, die Kunstgeschichte an der Universität Wien, Kulturanthropologie und Freie Kunst an der Universität und an der Hochschule der Bildenden Künste, Städelschule Frankfurt, studiert hat, lebt und arbeitet heute in Frankfurt/Main. Hier findet sie auch die Materialien, die sie interessieren und mit denen sie arbeitet: Alltagsmaterialien. Anfangs galt ihr Interesse fast ausschließlich der Natur. Dabei liest sich die Liste der von ihr verwendeten Materialien abenteuerlich: So arbeitete sie mit Blumen, Früchten - die sie allerdings nur in der jeweiligen Saison verwendet - und Gemüse oder mit Hühnereiern. Hinzu kamen Erde, Einkaufstüten, abgeschlagene Flaschenhälse, Zeitungen, Haare und zusammengewickelte rote Kleidungsstücke. Das Interesse am Menschen als künstlerisches Objekt kam erst später dazu. So entstanden in den Jahren 2000 und 2001 die Filme "Bolek" und "Lucy, Avonmouth", Porträts zweier ganz unterschiedlicher junger Frauen, die von ihrem Leben erzählen. Die Medien, derer Tamara Grcic sich bedient, wechseln: Die Wahl des Mediums bestimmt jeweils das Objekt. Da jedes Medium seine eigene Wirkungsweise hat, betrachtet die Künstlerin sie als unterschiedliche "Übersetzungsinstrumente".
Mit dem Medium Fotografie versucht Grcic bestimmte Momente festzuhalten. So ist beispielsweise ein Mann zu sehen, der mit ausgestreckten Armen ins Wasser springt. Der Mann scheint über dem Wasser zu schweben. Bei der Serie "Falten, N.Y.C." von 1997 fotografierte Tamara Grcic spontan und unbemerkt die Haare einiger Passantinnen und Passanten in den Straßen von New York. Da bei Film und Fotografie die Materialität nur indirekt vorkommt, nämlich in Form von Licht, entschied sich Grcic im Laufe der Zeit auch für die Medien Skulptur und Installation. "Mich interessiert nicht das Herstellen von Dingen, sondern ihr Auffinden", sagt die Künstlerin. Bei ihrer "12 Stunden Ausstellung" 1994 im Frankfurter Portikus wurden 700 spanische Honigmelonen aus der nahe gelegenen Großmarkthalle auf nesselbedeckten Tischen verteilt.
Das Projekt "Kunstgeschichte und zeitgenössische Kunst" besteht seit 1996 unter der Leitung von Prof. Dr. Marcel Baumgartner und zeigt nach den Künstlern Adrian Schiess, Felix Droese, Marko Lehanka und anderen mit den Arbeiten der Künstlerin Tamara Grcic bereits die neunte Ausstellung in Folge. Parallel zu der Ausstellung in der Kunsthalle wird - wie schon im Fall von Leopold Schropp und zuletzt Birgit Werres - auch im Neuen Kunstverein (Ecke Licher Straße / Nahrungsberg) eine Arbeit von Tamara Grcic zu sehen sein. Die Vernissage im Neuen Kunstverein findet am Donnerstag, den 25. November 2004, um 18 Uhr statt.
Criteria of this press release:
Art / design, Music / theatre
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
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