18. Maerz 1997
Bessere Chancen fuer Fruehgeborene und Mukoviszidosekranke
Deutsch-englisches Symposium ueber "Surfactant" an der MHH
Extrem frueh geborene Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1000 Gramm haben heute gute Chancen, weitgehend komplikationslos heranzuwachsen. Sie verdanken dies vor allem einer oberflaechenaktiven Substanz in der Lunge mit dem Namen "Surfactant". Ihre Entdeckung und mittlerweile auch industrielle Herstellung haben zu einer Revolution in der Fruehgeborenenmedizin beigetragen.
Das Surfactant steht im Mittelpunkt eines deutsch-englischen Symposiums am kommenden Samstag, dem 15. Maerz 1997, an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Seit geraumer Zeit arbeiten Experten der MHH-Kinderklinik und der Universitaet Southampton gemeinsam an diesem Thema, zum einen unterstuetzt von der Europaeischen Union, zum anderen von der Appenroth-Stiftung in Hannover. Auf seiten der MHH begruendeten Professor Dr. Horst von der Hardt, Leiter der Abteilung Kinderheilkunde I / Paediatrische Pneumologie, und der Biologe Dr. Wolfgang Bernhard ein entsprechendes Forschungsprojekt. Erste Ergebnisse der Kooperation mit den englischen Wissenschaftlern sollen nun auf dem Symposium vorgestellt und diskutiert werden.
Bis zu 300 Millionen Lungenblaeschen sorgen dafuer, daß der Koerper eines Menschen ausreichend Sauerstoff erhaelt. ueberzogen sind die Lungenblaeschen mit einer duennen Schutzschicht aus Fettbausteinen und Eiweißstoffen - dem Surfactant. Es erfuellt lebenswichtige Aufgaben: So stabilisiert es die Lungenblaeschen, schuetzt vor Infektionen mit Bakterien und Viren und foerdert den Abtransport von Schleim aus den Atemwegen. Gefahr droht ihm von Sauerstoffradikalen, aggressiven Verbindungen in der Lunge. Der gesunde Organismus verfuegt ueber genuegend Abwehrmechanismen. Nicht dagegen Fruehgeborene mit ihren noch unreifen Lungen, die kuenstlich beatmet werden muessen, oder Menschen mit chronisch entzuendeter Lunge.
Besonders verheerend sind die Folgen fuer Patienten, die an der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose (Cystische Fibrose) leiden. In ihren Lungen gibt es Entzuendungsherde, an denen sich leicht Sauerstoffradikale bilden und das Surfactant schaedigen. Es kann die Lunge nicht mehr von zaehem, verstopfendem Schleim befreien, der seinerseits wiederum ein Naehrboden fuer Bakterien ist - ein Teufelskreis.
Die Behandlung von Mukoviszidosekranken und die Betreuung von Fruehgeborenen zaehlen zu den Arbeits- und Forschungsschwerpunkten Professor von der Hardts. Er gibt gern weitere Informationen zu dem Symposium unter Telefon (0511) 532-9138 oder -9139.
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
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