Mehr Studierende, mehr Bachelor- und Master-Abschlüsse, mehr studentische Mobilität? Nach Ansicht der deutschen Studentenwerke lassen sich diese bildungs- und hochschulpolitischen Ziele nur verwirklichen, wenn die Service- und Beratungsangebote rund um das Studium ausgebaut werden. Auf der 65. ordentlichen Mitgliederversammlung des Deutschen Studentenwerks (DSW), dem Dachverband der insgesamt 61 örtlichen Studentenwerke, sagte DSW-Präsident Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens in Berlin: "Eine optimale soziale Infrastruktur, wie sie die Studentenwerke bieten, ist entscheidend für den individuellen Studienerfolg, zunehmend aber auch ein Erfolgsfaktor für die Hochschulen." Die Studentenwerke, betonte Rinkens, seien auch in Zukunft die hochschulübergreifenden Kompetenzzentren für die sozialen Dienstleistungen im Hochschulwesen. Rinkens wörtlich: "Wir sind gut aufgestellt und wir sind gut vorbereitet, die neuen Herausforderungen zu meistern." Die rund 120 Studentenwerks-Delegierten legten in Berlin für ihre Arbeit konkrete Qualitätsziele fest; außerdem sollen die Kooperationen mit den Hochschulen, Studierenden, Ländern und insbesondere den Hochschulstädten intensiviert werden.
Mit Blick auf die Hochschulstrukturreform und die Debatten um Wettbewerb und Studiengebühren sprach Rinkens vom "größten Wandel des deutschen Hochschulsystems seit der so genannten großen Bildungsreform der 1970er Jahre." Gleichzeitig stellte der DSW-Präsident klar: "Hochschulbildung ist und bleibt ein öffentliches Gut und eine vom Staat wahrzunehmende Verpflichtung. Auch ein stärker wettbewerbsorientiertes Hochschulsystem muss vom Staat sozial ausgestaltet werden." Ansonsten drohe eine noch stärkere soziale Selektion, befürchtet Rinkens. Wie die aktuelle 17. Sozialerhebung des DSW belegt, ist der gleichberechtigte Zugang zum Studium, unabhängig vom Einkommen und der Bildungstradition der Eltern, ein noch immer weit entferntes Ziel. Rinkens: "In keinem anderen Land zementiert das Bildungssystem den sozialen Status so sehr wie in Deutschland."
Wie aus Sicht der Studentenwerke mehr Chancengerechtigkeit im Hochschulwesen erreicht und mehr junge Menschen für ein Studium mobilisiert werden können, wurde auf der Mitgliederversammlung in mehreren Beschlüssen festgehalten. So fordern die Studentenwerke, dass eine sozial gerechte individuelle Studienfinanzierung beibehalten wird, die als Mindeststandard aus einem staatlichen Zuschuss und einem unverzinslichen, überschaubar begrenzten Darlehen besteht. Bei der Umstellung auf Bachelor und Master müsse berücksichtigt werden, dass weit über die Hälfte der Studierenden einer Nebenerwerbstätigkeit nachgeht, um sich zu finanzieren. Die Studentenwerke selbst schließlich einigten sich auf konkrete Qualitätsziele für ihre zukünftige Arbeit. Diese Qualitätsziele umfassen das gesamte Leistungsspektrum, vom Wohnen über die Ernährung bis hin zu den Beratungs- und Kultur-Angeboten. Sie sollen als Grundlage dienen für die zukünftig zu intensivierende Kooperation insbesondere mit den Hochschulen, den Studierendenschaften und Hochschulstädten.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Stefan Grob, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0 30/29 77 27 20, E-Mail: stefan.grob@studentenwerke.de
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