Neuer Anti-Gift-Test für Milch und Kaffee: Das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (ttz Bremerhaven) hat ein neues Projekt gestartet, das erheblich zum stärkeren Schutz der Konsumenten von Milch und Kaffee beitragen soll.
Unter dem Titel MYCOPLEX entwickeln insgesamt acht Partner aus fünf europäischen Ländern einen neuen Schnelltest zur Erkennung der schädlichen Stoffe. "Untersuchungen haben gezeigt, dass einige Kaffeeproben mit Ochratoxin belastet sind", erläutert Caroline Mähr, Projektleiterin im Projekthaus Bio-Nord des ttz Bremerhaven.
Weiterhin steht Aflatoxin im Blickpunkt der Lebensmittelforscher. Beide der kritischen Stoffe stammen aus Schimmelpilzen. "Sowohl Afla- als auch Ochratoxin werden von der EU als potenziell Krebs erregend eingestuft", führt Mähr weiter aus. Dementsprechend sind EU-Verordnungen erlassen worden, die Kontamination von Milch und Kaffee auf das niedrigste technisch erreichbare Niveau zu senken. "Dazu gehört natürlich unmittelbar die technologische Möglichkeit, diese Stoffe durch unkomplizierte und rasche Tests bei den Herstellern auch schon in kleinsten Konzentrationen zu erkennen", betont Mähr. "Genau solch einen Test wollen wir jetzt entwickeln."
Das Verfahren beruht insbesondere auf der IMPERACER Technologie des Unternehmens Chimera Biotec aus Dortmund. Hier wurden bekannte Testverfahren durch Hinzunahme eines DNA-Markers enorm verbessert. "Jetzt geht es darum, dieses optimierte Verfahren mit den entsprechenden Analysemethoden zu kombinieren, und dieses angestrebte Endprodukt in einem einfach anwendbaren Test-Kit der Industrie an die Hand zu geben", beschreibt Mähr die Ansatzpunkte von MYCOPLEX.
Diesem ehrgeizigen Vorhaben haben sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, England, Spanien, Schweden und den Niederlanden angeschlossen. Die Laufzeit des Projektes beträgt zwei Jahre. Aufgrund des hohen Innovationspotenzials und der Anwendbarkeit für die Hersteller wird das Projekt MYCOPLEX von der Europäischen Union mit Geldern aus dem Topf "Cooperative Research Action for Technologies" des Mittelstandsförderprogramms CRAFT unterstützt.
"Die Ansprüche der Verbraucher an gesunde Lebensmittel steigen ständig, ebenso wie sich die technologischen Möglichkeiten stetig verbessern", betont Werner Mlodzianowski, Geschäftsführer des ttz Bremerhaven. "Unser Verständnis von Technologie-Transfer beruht auf der Philosophie, die neuesten technischen Möglichkeiten für die Hersteller in praktisch anwendbarer und ökonomisch vertretbarer Form aufzubereiten. Dies bringt qualitative und gesundheitliche Vorteile für alle Verbraucher, und ebenso ökomische Entwicklungsmöglichkeiten für die Hersteller, deren Image durch die immer besseren Produkte einen positiven Schub erhält."
Dem ttz Bremerhaven sind sechs Forschungsinstitute zugehörig, die sich der Entwicklung moderner marktfähiger Produkte und Prozesse verschrieben haben. Dies sind jeweils das Bremerhavener Institut für Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik (BILB); das Umweltinstitut; das Institut für Energie- und Verfahrenstechnik (IEV); das Bremerhavener Institut für Gesundheitstechnologien (BIGT); das Bremerhavener Institut für Biologische Informationssysteme (BIBIS) sowie das Bremerhavener Institut für Organisation und Software (BIOS).
Den Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt der Blauen Biotechnologie hat das ttz Bremerhaven im Projekthaus Bio-Nord im Biotechnologiezentrum Bio-Nord in Bremerhaven angesiedelt. Bremerhaven ist von der Europäischen Union als Schwerpunktregion für die Blaue Biotechnologie anerkannt.
Das ttz Bremerhaven engagiert sich mit mehreren Veranstaltungen und Projekten auch im Rahmen der "Stadt der Wissenschaft 2005" in Bremen und Bremerhaven.
http://www.ttz-bremerhaven.de
http://www.bio-nord.de
http://www.stadtderwissenschaft-2005.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate, Social studies
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
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