idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/11/2005 18:47

Deutsches Interventionsprogramm zum Thema Depression dient als Vorbild: "European Alliance Against Depression" wird auf europäischer WHO-Konferenz vorgestellt

Anke Schlee Pressereferat
Kompetenznetz Depression

    Im Rahmen der "Europäischen Ministeriellen WHO-Konferenz Psychische Gesundheit" in Helsinki wird die "European Alliance Against Depression (EAAD)" vorgestellt. Das internationale Interventionsprogramm hat zum Ziel, in den teilnehmenden 16 Staaten die Versorgungssituation depressiv Erkrankter mit Hilfe regionaler Netzwerke zu verbessern.

    Mit der "Europäischen Ministeriellen WHO-Konferenz Psychische Gesundheit", zu der Vertreter aus 58 Ländern nach Helsinki eingeladen wurden, reagieren vornehmlich europäische Mitglieder der World Health Organisation (WHO) auf die zunehmende Bedeutung psychischer Probleme. Auf der Konferenz werden vom 12. bis zum 15. Januar 2005 die Mitgliedsländer die Lage der psychischen Gesundheit in ihrer Region darstellen sowie eine Erklärung und einen Aktionsplan mit Verbesserungsmaßnahmen vereinbaren.

    Als beispielhaftes Projekt wird unter anderem die von der Europäischen Kommission geförderte "European Alliance Against Depression (EAAD)" vorgestellt. Das Interventionsprogramm basiert auf einem Projekt des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten "Kompetenznetzes Depression, Suizidalität". Gemeinsames Ziel des deutschen "Bündnisses gegen Depression" und der "European Alliance Against Depression" ist, die Versorgung depressiv erkrankter Menschen durch Aufklärung, Schulungen und andere Interventionen auf den vier Ebenen Hausärzte, breite Öffentlichkeit, Betroffene und Multiplikatoren (Pfarrer, Lehrer, Medien, Altenpflegekräfte u.a.) zu verbessern.

    In Deutschland sind circa fünf Prozent der Bevölkerung akut an einer Depression erkrankt, in Europa geht man von ähnlichen Zahlen aus. Obwohl es wirksame Behandlungsmethoden gibt, ist die Versorgung der Betroffenen häufig nicht optimal. Erschwerend kommt hinzu, dass die Depression in der breiten Öffentlichkeit oft nicht als ernsthafte Erkrankung wahrgenommen wird.

    Das erfolgreiche, wissenschaftlich evaluierte Programm des "Bündnisses gegen Depression" führte in der Modellregion Nürnberg zu einer signifikanten Senkung der Anzahl von Suiziden und Suizidversuchen - einem wichtigen Indikator für eine suboptimale Diagnose und Therapie der Depression - um über 20 Prozent. Das internationale Interventionsprogramm "European Alliance Against Depression" gründet auf den Erfahrungen und Materialien des Nürnberger Programms, welches um Kenntnisse aus anderen europäischen Ländern erweitert wird. Im Rahmen der "European Alliance Against Depression (EAAD)" werden, basierend auf einem gemeinsamen Katalog von Materialien (u.a. Fortbildungspakete, Evaluationsinstrumente, Videos, Flyer, Poster, Kinospot) zunächst modellhaft regionale Aktionsprogramme durchgeführt, die dann auf andere Regionen in den jeweiligen Ländern ausgeweitet werden.


    More information:

    http://www.eaad.net
    http://www.buendnis-depression.de
    http://www.euro.who.int/mentalhealth2005


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).