Schon im vergangenen Juni beschäftigte sich ein mehrtägiges Symposion an der KU mit dem ambivalenten Verhältnis zwischen dem Philosophen Immanuel Kant und dem Katholizismus. Nun widmet sich ab 19. Januar eine Ausstellung in der Staats- und Seminarbibliothek diesem Thema.
Da die Geschichte der Wirkung von Kants Philosophie auf ihre katholische Leserschaft und die kirchlichen Amtsträger uneinheitlich und facettenreich war, überwogen anfangs die positiven Stellungnahmen, vor allem im süddeutsch-bayerischen Raum. Das Verbot der 'Kritik der reinen Vernunft' durch den Vatikan, die am 21. Juni 1827 auf den 'Index librorum prohibitorum' gesetzt wurde, behinderte von da an aber nachhaltig die sachgemäße Beschäftigung mit Kants Werk. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Kant zum Hauptfeind des zusehends neuscholastisch geprägten katholischen Lehrsystems. Ihm wurden Positionen, wie Subjektivismus und Skeptizismus, angedichtet, obwohl er diese selbst bekämpft hatte. Nur zögerlich hat sich das Verhältnis der katholischen Öffentlichkeit zu Kant im Laufe des 20. Jahrhunderts entspannt. So wurde Kant als Metaphysiker neu entdeckt.
Die Ausstellung und der Katalog dokumentieren diese wechselhafte Geschichte der katholischen Rezeption Kants in den vergangenen 200 Jahren. Die Ausstellung ist von 19. Januar bis 22. April 2005 in der Staats- und Seminarbibliothek (Hofgarten 1, Eichstätt) zu sehen. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag jeweils von 8.30 bis 17 Uhr. Weitere Information im Internet unter: http://www.ub.ku-eichstaett.de/bib/ausstellung/index.html.
Criteria of this press release:
Philosophy / ethics, Religion
transregional, national
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