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01/14/2005 10:05

Studie zur Einführung von Abrechnungssoftware bei Energieversorgern: Große Kostenunterschiede

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Infosys Technologies untersuchen Erfolgsfaktoren für die Auswahl und Implementierung von Abrechnunssystemen.

    Projekte zur Einführung betrieblicher Standardsoftware bei Energieversorgungsunternehmen führen oft nicht zu den gewünschten Ergebnissen. Das zeigt eine Studie, die die Johannes Gutenberg-Universität Mainz zusammen mit Infosys Technologies durchgeführt hat. Die Studie belegt: 23 Prozent der Unternehmen konnten die Projekte nicht im erwarteten Zeitraum beenden, 36 Prozent überschritten den finanziellen Rahmen. Zudem waren die laufenden Kosten durchschnittlich doppelt so hoch wie geplant, sofern dies tatsächlich im Vorfeld geplant wurde. Nur ein Viertel der Unternehmen konnte durch die neue Software die Betriebskosten senken oder in etwa halten, bei drei Viertel der Unternehmen erhöhten sie sich um 50 bis 100 Prozent. Ursache für die deutlichen Zielabweichungen sind laut Studie große Defizite bei der Vorbereitung der Migration sowie beim Projektmanagement. So erfolgte oftmals keine detaillierte Aufwandsschätzung, nur 20 Prozent der Energieversorungsunternehmen kalkulierten mittels einer Wirtschaftlichkeitsanalyse die laufenden Kosten. Während der eigentlichen Projektausführung waren vor allem Anforderungsmanagement, Projektcontrolling und -dokumentation mangelhaft.

    "Durch die Liberalisierung des europäischen Energiemarktes mussten viele Energieversorger Ihre IT-Systeme überdenken", sagt Univ.-Prof. Dr. Peter Loos vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und BWL der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Die Studie zeigt, dass viele Unternehmen entscheidende Erfolgsfaktoren nicht berücksichtigt haben." Für die Studie wurden 340 Energieversorgungsunternehmen (EVU) unterschiedlicher Größe im deutschsprachigen Raum befragt, die zwischen 1999 und 2003 neue Abrechnungssysteme eingeführt hatten.

    "Die Untersuchung legt nahe, dass es am sinnvollsten war, Einführungsprojekte im Paket als Festpreis zu vergeben. EVU mit diesem Vorgehen konnten ceteris paribus (d. h. bei gleicher Sparten- und Zähleranzahl) im Schnitt 25 Prozent der Gesamtkosten der Einführung sparen", sagt Dirk Hönig, Principal (Energy & Utilities) bei Infosys Technologies. So konnten 90 Prozent der Festpreisprojekte budgetgerecht abgewickelt werden. Auch die Unterstützung der Projektleitung durch externe Beratung ist sinnvoll. Zwar nahmen 76 Prozent der Großunternehmen und immerhin 40 Prozent der kleinen und mittelgroßen Unternehmen eine externe Beratung in Anspruch und beurteilten deren Kompetenzen auch überwiegend positiv. Während bei internen Projektmitarbeitern insbesondere die Sozialkompetenz durch die befragten EVU positiv hervorgehoben wurde, war es bei externen Beratern insbesondere die Methoden- und Projektmanagementkompetenz.

    Besonders erfolgreich lässt sich Software einführen, wenn kleine, qualifizierte Teams die Migration zügig vorantreiben. Ein "Big Bang" ist dabei einer sukzessiven Migration vorzuziehen: In diesen Fällen gab es bei 35 Prozent der Projekte Startprobleme, bei einer sukzessiven Umsetzung waren es immerhin 80 Prozent. Die Probleme, die sich durch den Parallelbetrieb zweier Systeme ergeben, kompensieren demnach das vermeintliche Ausfallrisiko des Big Bang.

    Der Gesamtbericht kann für 50 Euro bei Infosys Technologies, Mergenthalerallee 77, 65760 Eschborn, angefordert werden.

    Weitere Informationen:
    Univ.-Prof. Dr. Peter Loos, Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaftslehre,
    Tel. 06131/39-22734, E-Mail: sekretariat@isym.bwl.uni-mainz.de

    Dirk Hönig, Infosys Technologies Ltd.
    Tel. 06196/9694 110, E-Mail: dirk_hoenig@infosys.com

    Petra Heinrich, Pleon (für Infosys)
    Tel. 0211/9541 2113, E-Mail: petra.heinrich@pleon.com


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Information technology
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

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