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03/15/1999 13:53

Einkaufen ohne Ladenschluß

Sabine Denninghoff Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Bei strömendem Regen einkaufen gehen, ohne naß zu werden. Vom Wohnzimmer aus in schicken Boutiquen shoppen und sich mit anderen Kunden über neue Sommermode unterhalten. Auch Samstag abends beim Kauf eines Handys kompetent beraten werden. Diese Visionen könnten schon bald Realität werden. Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO haben ein interaktives virtuelles Kaufhaus gebaut.

    Das Online-Shopping steckt noch in den Kinderschuhen: Obwohl nach einer Umfrage des IAO in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut EMNID für die Studie media vision trend Ž99 jeder fünfte der Befragten gerne via Internet einkaufen würde, waren bisher erst 5 Prozent online auf Shopping-Tour.

    Die Gründe hierfür sind vielfältig: Bisher haben nur wenige Personen einen PC mit Online-Anschluß. Zudem schrecken mangelnde Beratung und unübersichtliche Gestaltung der Internet-Kaufhäuser viele Kunden ab, sich in virtuelle Einkaufswelten zu begeben. Innovative Technologien wie virtuelle Netzgemeinschaften und Interaktives TV sollen den Einkauf einfacher gestalten. In dem von der Europäischen Union geförderten Projekt VR-Shop (Virtual Reality based Online-Shopping) haben Wissenschaftler vom IAO jetzt ein dreidimensionales, virtuelles Einkaufzentrum entwickelt. Im virtuellen Mall können mehrere Kunden gleichzeitig einkaufen gehen, sich miteinander unterhalten oder den Verkäufer über ein Produkt befragen.

    Beim Einkauf im VR-Shop wird der Kunde durch eine digitale Kunstfigur, dem Avatar (Vertreter, Repäsentant), dargestellt. Als diese Figur spaziert der Kunde durch die dreidimensionale Einkaufswelt und besucht - je nach Interesse - das Buchgeschäft, den Autohändler oder den Telefonladen. In den Geschäften erwarten automatische Verkäufer den Kunden und stellen ihm auf Wunsch die verschiedenen Produkte vor. Auch kurze Videofilme und Texte informieren über die Waren. »Wünscht der Kunde eine ausführlichere Beratung, wird er an einen realen Verkaufsberater vermittelt«, erläutert Dipl.-Wirt.-Ing. Andrea Haf vom IAO das Konzept des VR-Shops. Der Kaufinteressent kann dann seine Fragen entweder in den Computer eingeben oder über ein Audio-Chat direkt mit dem Verkäufer sprechen. Dazu benötigt er allerdings Mikrophon und Kopfhörer.

    Der Kunde kann aber nicht nur mit dem Verkäufer, sondern auch mit anderen Kunden ins Gespräch kommen. Das multi-user Einkaufszentrum ist so konzipiert, daß räumlich voneinander entfernte Personen in Echtzeit alle Objekte und Ereignisse gleichzeitig wahrnehmen. Ein Beispiel: Schauen sich ein Autonarr aus Münster und ein Techniker aus Dresden ein neues Cabriolet im VR-Shop an, können sie via Text- oder Audio-Chat die Vorzüge und Nachteile des Wagen diskutieren. »Darüber hinaus sollen auch besondere Events - wie Modenschauen oder Autorenlesungen - die Attraktivität des virtuellen Einkaufszentrums steigern«, stellt Andrea Haf die weiteren Pläne der VR-Shop-Macher vor.

    Offiziell wird das interaktive Einkaufszentrum im Mai eröffnet. Aber schon jetzt können Interessenten unter der Internet-Adresse http://www.vr-shop.iao.fhg.de virtuell einkaufen gehen. Firmen wie die SwissCom, MCC Micro Compact Car AG oder Focus-Online-Reisebüro haben bereits virtuelle Niederlassungen im VR-Shop eingerichtet.

    Weitere Informationen zum virtuellen Kaufhaus und anderen Zu-kunftstechnologien präsentieren die Forscher auf dem Forum media vision am 14. und 15. April im Institutszentrum Stuttgart.
    Birgit Niesing


    Images

    Mit digitalen Kunstfiguren, Avataren, gehen die Kunden im virtuellen Kaufhaus auf Shopping-Tour.
    Mit digitalen Kunstfiguren, Avataren, gehen die Kunden im virtuellen Kaufhaus auf Shopping-Tour.

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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Information technology, Media and communication sciences
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Mit digitalen Kunstfiguren, Avataren, gehen die Kunden im virtuellen Kaufhaus auf Shopping-Tour.


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