Biologen der Universität Jena erhalten Stipendium der Schwedischen Akademie der Wissenschaften
Jena (19.01.05) Die weltweit bekanntesten Fachzeitschriften "Science" und "Nature" haben in den letzten Jahren wissenschaftshistorische Arbeiten von ihnen publiziert. Jetzt würdigt die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm PD Dr. Uwe Hoßfeld und Prof. Dr. Lennart Olsson von der Friedrich-Schiller-Universität Jena bereits zum zweiten Mal in kurzer Folge für ihre Forschungen. Der Wissenschaftshistoriker Hoßfeld vom Ernst-Haeckel-Haus und der Zoologe Olsson vom Institut für Spezielle Zoologie haben in diesem Monat das mit 25.000 schwedischen Kronen dotierte "Gastforscherstipendium" für Wissenschaftsgeschichte erhalten.
Das Stipendium ermöglicht den Jenaer Wissenschaftlern weiterführende Arbeiten am Zentrum für Wissenschaftsgeschichte der schwedischen Akademie. "Wir freuen uns über die Auszeichnung, die uns erneut vielversprechende Forschungen vor Ort ermöglicht", sagt Hoßfeld. "Wir erwarten einige interessante Dokumente zu finden, die auch Aufschluss über Jenaer Persönlichkeiten geben werden", ergänzt Olsson, der dem für März geplanten Besuch in seinem Heimatland ungeduldig entgegensieht. "Wir scheinen einen guten Eindruck hinterlassen und auch ansehnliche Ergebnisse aus dem letzten Aufenthalt hervorgebracht zu haben", kommentiert Hoßfeld schmunzelnd die Tatsache, dass sie zum zweiten Mal hintereinander für das seltene Stipendium ausgewählt wurden.
Die Jenaer Biologen wollen während ihres Aufenthaltes zunächst ihr Interesse auf die Haeckel-Rezeption in Skandinavien und hier insbesondere auf das Umfeld der Verleihung der Ehrendoktorwürde (Dr. med.) an den Jenaer Zoologen Ernst Haeckel in Uppsala im Mai/Juni 1907 lenken - dies auch in Vorbereitung der Linné-Feier 2007. Ferner soll das Wirken vom "Rasse-Günther" und der sich daraus ergebende Einfluss auf und für die "deutsche Rassenkunde" näher beleuchtet werden. Der "Rasse-Günther" hatte 1930 - gegen den Protest von Rektor und Senat - an der Jenaer Universität durch den nationalsozialistischen Minister Wilhelm Frick ein Ordinariat für Sozialanthropologie erhalten. In Schweden soll sich weiteres Material über Günther befinden, da dieser 1924-26 Gastvorlesungen bei H. Lundborg in Uppsala hielt, woraus Publikationen wie "Die Rassengeschichte des hellenischen und römischen Volkes" entstanden. Ebenso wollen Hoßfeld und Olsson die Mitgliedschaft des Jenaer Zoologen und Vererbungsforschers Ludwig Plate, der Nachfolger Ernst Haeckels war, in der schwedischen Akademie näher untersuchen.
Von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm werden in jedem Jahr nur maximal zwei Gastforscherstipendien vergeben, die in internationaler Konkurrenz nach der Qualität der eingereichten Projektvorstellungen ausgewählt werden. Die Bewerber müssen promoviert sein und durch eine Anstellung eine Grundfinanzierung mitbringen, die durch das schwedische Stipendium aufgestockt wird.
Kontakt:
PD Dr. Uwe Hoßfeld
Ernst-Haeckel-Haus - Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik der Universität Jena
Berggasse 7, 07745 Jena
Tel.: 03641 / 949505, Fax: 03641 / 949502
E-Mail: uwe.hossfeld@uni-jena.de
Prof. Dr. Lennart Olsson
Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie der Universität Jena
Erbertstr. 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949160, Fax: 03641 / 949162
E-Mail: Lennart.Olsson@uni-jena.de
Die ausgezeichneten Wissenschaftshistoriker der Universität Jena: (v. l.) Uwe Hoßfeld und Lennart Ol ...
Foto: FSU
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Criteria of this press release:
Biology, History / archaeology, Information technology
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Die ausgezeichneten Wissenschaftshistoriker der Universität Jena: (v. l.) Uwe Hoßfeld und Lennart Ol ...
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