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03/16/1999 16:38

Tabellen und Diagramme sind Basis vieler Problemlösungen

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    "Evidenz-basierte Medizin - ein Weg zur Qualitätskontrolle in der Medizinwissenschaft." Mit diesem Vortrag von Sandra Goldbeck-Wood vom renommierten Londoner "British Medical Journal" wurde heute morgen (16.3.1999) das 45. Biometrische Kolloquium eröffnet. Die Internationale Fachtagung findet bis 19. März am Fachbereich Statistik der Universität Dortmund statt. Gestern hatte der Fachbereich mit einem Festkolloquium auf 25 Jahre seines Bestehens zurückgeblickt.

    Statistiken gehören zum Alltag. Mit Tabellen und Diagrammen werden täglich Entwicklungen verschiedenster Thematik dokumentiert. Doch in der Wissenschaft Statistik geht es um mehr als um das Sammeln, Darstellen und Dokumentieren von Daten. Sie wendet Mathematik problemorientiert auf zahlreiche Forschungsfelder an, so auf die Wirtschaft, die Medizin, die Physik oder Technik. Die Erkenntnisse der Statistik werden so zur maßgeblichen Basis der Problemlösung.

    Die rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 45. Biometrischen Kolloquiums hören und diskutieren Vorträge von Wissenschaftlern aus vielen Ländern. Veranstalter ist die Deutsche Region der internationalen Biometrischen Gesellschaft, die ihren Stammsitz in den USA hat (Siehe auch Medieninformation 99-076).

    25 Jahre Statistik in Dortmund
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    Die Wissenschaftler treffen sich an der Universität Dortmund beim einzigen selbständigen Fachbereich Statistik an deutschen Hochschulen. Der Abschluß des "Diplom-Statistikers" kann in der Bundesrepublik außer in Dortmund nur noch an der Universität München erworben werden.

    Dortmunder Diplom-Statistiker und -Statistikerinnen arbeiten zur Zeit
    · in Markt- und Meinungsforschungsinstituten,
    · in der Softwareentwicklung,
    · bei der Qualitätskontrolle und im Marketing,
    · in der Medizinstatistik,
    · in Banken und Versicherungen,
    · in den biometrischen Abteilungen forschender Pharmafirmen,
    · bei den statistischen Ämtern von Städten und Ländern,
    · an Universitäten und außeruniversitären Forschungsinstituten aller Art.

    Der Fachbereich Statistik der Universität Dortmund ist im Vergleich zu klassischen Fakultäten relativ klein. Etwa 500 Studierende (davon etwa 35% Frauen), zehn Professoren und Professorinnen, etwa 35 wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehören ihm an.

    Trotzdem ist es dem Fachbereich gelungen, einen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich zu erhalten. Dies ermöglicht etwa 20 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam auf dem Gebiet "Komplexitätsreduktion in multivariaten Datenstrukturen" zu arbeiten. Darüber hinaus unterstützt die DFG ein Graduiertenkolleg, in dem 12 Doktorandinnen und Doktoranden mit ihren Dissertationen Themen der Angewandten Statistik bearbeiten.

    Der Kongreß arbeitet
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    Kehren wir zurück zum Eröffnungsvortrag des Biometrischen Kolloquiums. Hier geht es um die Frage, wie Statistik dazu beitragen kann, in der Epidemiologie, im Bereich der Massen-erkrankungen erfolgreiche Behandlungsmethoden zu finden.

    Evidenz-basierte Medizin (EBM) wird von ihren Gründern charakterisiert als "gewissenhafter, ausdrücklicher und vernünftiger Gebrauch der gegenwärtig besten externen wissenschaftlichen Evidenz aus systematischer Forschung."

    Inzwischen ist die sogenannte EBM zu einer weltweiten Bewegung herangewachsen, die die Medizin klinisch und wissenschaftlich radikal zu ändern verspricht. Sie entstand an der kanadischer Macmaster Universität und basiert auf dem Hintergrund einer stetigen Expansion der medizintechnischen Möglichkeiten, eines Schwindens der Ressourcen und einer immer unüberschaubareren Lawine medizinwissenschaftlicher Informationen der unterschiedlichsten Qualität.

    Internationale medizinwissenschaftliche Zeitschriften, einschliesslich der sogenannten "Großen Fünf", nehmen die Prinzipien der EBM immer stärker in ihre redaktionellen Auswahlverfahren auf. Die durch EBM formalisierten Prinzipien der guten epidemiologischen Methodik gelten nach Auffassung der Referentin als ein notwendiger Weg zur Qualitätskontrolle in der Medizinwissenschaft. Sie versprechen, dadurch auch die klinische Praxis zu rationalisieren und zu demokratisieren.

    Nähere Information:
    Prof. Dr. J. Kunert
    Lehrstuhl für mathematische Statistik
    und naturwissenschaftliche Anwendungen
    Fachbereich Statistik
    Universität Dortmund
    D 44221 Dortmund
    Tel: (+49)(0)231-755 3113 Fax: (+49)(0)231-755 3454


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    Criteria of this press release:
    Mathematics, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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