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03/17/1999 17:11

Neue Spezialstation für Schlaganfall ("Stroke Unit")

Rüdiger Labahn Informations- und Pressestelle
Universität zu Lübeck

    Modellprojekt - Pressekonferenz zur Eröffnung am 24. März 1999

    Am Klinikum der Medizinischen Universität wird eine Spezialstation für Schlaganfall eingerichtet. Die "Stroke Unit" der Lübecker Klinik für Neurologie (Direktor Prof. Dr. med. Detlef Kömpf) mit ihren sechs Betten in 24-Stunden-Bereitschaft ist für Schleswig-Holstein ein Modellprojekt. Sie wird am Mittwoch, dem 24. März 1999, eröffnet. Aus diesem Anlaß findet um 13.30 Uhr eine Pressekonferenz statt, zu der alle Journalistinnen und Journalisten herzlich eingeladen sind (Station 52 im Transitorium, II. Stock, Konferenzraum).
    Die Zahl der Schlaganfälle pro Jahr wird in Deutschland auf 250.000 geschätzt. Jeder zehnte Deutsche über fünfzig Jahre stirbt an den Folgen eines Schlaganfalls (Hirninfarkt und Hirnblutung). Er stellt die dritthäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für schwere Behinderung und Hilfsbedürftigkeit dar.
    Der Schaffung von Stroke Units liegt ein integratives Konzept für die Diagnostik und Therapie des akuten Schlaganfalls zugrunde. Es umfaßt das Zusammenwirken von Neurologen, Neuroradiologen, Kardiologen, Neurochirurgen und Gefäßchirurgen ebenso wie von speziell ausgebildetem Pflegepersonal, technischen Assistenten, Krankengymnasten, Logopäden und Sozialarbeitern sowie das gesamte medizinische Behandlungsspektrum. Patienten profitieren um so mehr, je früher nach Eintritt des Schlaganfalls sie in einer Stroke Unit aufgenommen werden.
    Die Behandlungsergebnisse der neuen Lübecker Schlaganfallstation werden in einem landesweiten Projekt zur Qualitätssicherung dokumentiert, das die Klinik für Neurologie zusammen mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Schleswig-Holstein und dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen konzipiert hat.
    Angloamerikanische und skandinavische Untersuchungen belegen den signifikant positiven Effekt derartiger Spezialstationen sowohl auf Letalität und Langzeitmortalität als auch auf den Schweregrad der Behinderung. Danach verringern sich Tod oder schwere Behinderung bei Behandlung eines Schlaganfalls auf einer Stroke Unit um 31 Prozent, die Verkürzung der Liegezeit im Krankenhaus beträgt zwischen 8 und 25 Prozent. In einer prospektiven Studie im Großraum Kopenhagen wurde die Zahl der Krankenhausaufenthaltstage um 1313 Bettentage pro 100 Schlaganfallpatienten gesenkt. Drei Behandlungsplätze in einem Pflegeheim pro 100 Schlaganfallpatienten wurden eingespart, weil der Behinderungsgrad geringer war.
    Auf einer Eröffnungsveranstaltung zur Lübecker Stroke Unit am 24. März ab 11 Uhr hält Prof. em. Dr. Klaus Poeck, Aachen/Bonn, einen Vortrag zum Thema "Der parietale Assoziationscortex und seine Defizite - Wenn der Schlaganfall mehr als eine Lähmung ist". Auch hierzu sind alle Journalistinnen und Journalisten herzlich eingeladen (Hörsaal T1). Auf der Pressekonferenz werden außerdem die Initiatoren der Spendenaktion vorgestellt, die maßgeblich zur Einrichtung der neuen Spezialstation beigetragen haben.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Organisational matters
    German


     

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