Allein drei der beim renommierten Max Ophüls Preis (2005) in Saarbrücken vergebenen Preise gingen am gestrigen Sonntag an studentische Produktionen der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf"
Der FILMPREIS DES SAARLÄNDISCHEN MINISTERPRÄSIDENTEN ging an den Film HALLESCHE KOMETEN (Regie: Susanne Irina Zacharias, Koproduktion HFF "Konrad Wolf", ZDF und RBB).
In dem Film jobbt Ben, der mit seinem Vater in einer Plattenbauwohnung haust, als Auslieferer von Prospekten und träumt davon, Reiseberichte zu schreiben. So sehr er damit liebäugelt, dass sein Vater dem Tod seiner Frau wieder Tritt fassen könnte, wenn er nur eine neue Arbeit finden würde, muss sich Ben dennoch ganz allein ums Finanzielle kümmern. Was ihn irgendwann sogar kriminell werden lässt. Erst als ihm Jana begegnet, ahnt er, dass er so nicht ewig weiter machen kann.
"... In ihrem ersten Langfilm gelingt es der Regisseurin in zärtlicher Nähe zu ihren Figuren zu sein. So verloren der Vater, so verzweifelt kämpfend der Sohn. Wunderbare Schauspielerführung, ein unvorhersehbares Buch, keine Kraftmeierei, das Leben in Gefahr, dennoch voll Hoffnung. Jetzt muss dieser Film in unseren Kinos gesehen werden", so die Jury. Auch die Schülerjury empfiehlt Hallesche Kometen: "Ein absolut sehenswerter, ruhiger Film, passend für alle Altersgruppen, da er sich über die Generationengrenzen hinweg setzt. Spricht vor allem auf der emotionalen Ebene an: Ängste, Hemmungen und Hilflosigkeit der Charaktere werden deutlich dargestellt."
Über den Gewinn des KURZFILMPREISES kann sich Holger Ernst für seinen Film RAIN IS FALLING (Produktion: Idealfilm Holger Ernst / HFF "Konrad Wolf") freuen.
Der Film spielt in einer Gegend, weit, weit weg: Ein kleines Mädchen müht sich mit schweren Wasserkrügen, die die Kleine für die krank daheim liegende Mutter schleppt. Vor dem eindringenden Regen schützt das Töchterchen die Mama, indem sie ein Glas über den Kopf der Kranken hält. Doch was tun, wenn das Glas voll ist?
Die Jury begründet wie folgt: "Mit großer Genauigkeit und eindrucksvollen Bildern zeigt der Gewinnerfilm, was einen großen - kleinen Film auszeichnet: Durch eine sorgsame Reduktion der Mittel entwickelt der Film eine poetische Kraft, die keine Worte braucht. Hier wurde genau Maß gehalten und - im wahrsten Sinne des Wortes 'kein Tropfen verschwendet'".
Den FÖRDERPREIS LANGFILM erhielt der Film NETTO in der Regie von Robert Thalheim (Koproduktion HFF "Konrad Wolf" und ZDF).
Nach Jahren fällt Sebastian plötzlich sein Vater Marcel ein. Die Mutter will mit dem 15-Jährigen nämlich zu ihrem Freund ziehen. Sebastian reißt zum Vater aus. Letzterer ist arbeitslos und wenig angetan, den Sprössling bei sich aufzunehmen. Als Sebastian merkt, dass es dem Vater in punkto Jobsuche vor allem an einem erfolgreichen Bewerbungsstil mangelt, coacht er ihn. Zunächst nimmt Marcel die Ratschläge nur unwillig an, doch peu à peu entwickelt sich ein kameradschaftliches Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Das belastet wird, als Sebastian Marcel mit Nora bekannt macht.
"Der Film besticht durch seinen Inhalt und seine unkomplizierte Machart. Der Einsatz digitaler und mobiler Technik ermöglicht eine dichte und spontane Inszenierung und Erzählweise. Das Kratzige und Eckige, das Bewegte und scheinbar Zufällige wird zum Stilmittel. Er macht die Faszination dieses Films aus. Die Auswahl der Schauspieler, die Dialoge, die Drehorte, die Musik, die Dramaturgie, die Montage und Bildführung - in allem spürt man den Atem des Moments. Dass das Budget klein war, sehr klein, macht den Film nicht dürftig. Der Reiz ist groß und das Ergebnis reich", begründete die Jury.
http://www.max-ophuels-preis.de
Hallesche Kometen
Foto: HFF
None
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Media and communication sciences
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Studies and teaching
German
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