idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/17/1999 17:33

Ein Vulkan wird angebohrt

Dipl.Met. Franz Ossing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GeoForschungsZentrum Potsdam

    Beginn einer wissenschaftlichen Bohrung auf Hawaii

    Ein Vulkan wird angebohrt
    Beginn einer wissenschaftlichen Bohrung auf Hawaii

    GFZ Potsdam - Am Montag (lokaler Zeit) wurde mit einer feierlichen Segnung durch einen Priester der Anstoß zu einer wissenschaftlichen Bohrung in den Vulkan Mauna Kea auf Hawaii gegeben. Am heutigen Tag (17.03.) wurde der erste Bohrkern mit einer Länge von etwa 30 Metern zutage gefördert. Ziel der Bohrung ist die Untersuchung der Prozesse, die zur Bildung flüssigen Gesteinsmaterials im tiefen Erdmantel führen. In einem sog. Mantel-Plume steigt diese Magma unter Hawaii auf.
    "Die Bohrung, die bis in eine Tiefe von 4,5 Kilometern getrieben wird, soll über die Entstehung des größten Vulkans der Welt, nämlich die Insel Hawaii, Auskunft geben", so Prof. Rolf Emmermann, Vorstandsvorsitzender des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ), welches das Bohrvorhaben betreut. "Die Entstehung solcher Plumes ist bisher noch nicht gut bekannt. Wir vermuten, daß hier Gestein, das an einer völlig anderen Stelle und vor Hunderten Millionen Jahren in den Erdmantel verschluckt wurde, durch den Vulkan wieder an die Erdoberfläche gefördert wird. Der Nachweis für diesen Prozeß wäre eine geowissenschaftliche Sensation." Die Bohrung ist eines von mehreren Projekten des International Continental Scientific Drilling Program (ICDP). Dabei obliegt dem GFZ die organisatorische, logistische und wissenschaftlich-technische Unterstützung der ICDP-Projekte.
    Seit rund 30 Jahren ist der Prozeß, mit dem Ozeanboden in den sog. Subduktionszonen in den Erdmantel absinkt, bekannt. Wie tief dieser Subduktionsprozeß reicht, ist jedoch noch nicht genau erforscht. Der vulkanischen Prozeß, der Hawaii bildet, hat seine Wurzel im tiefen Erdmantel, bei rund 3000 Kilometern Tiefe. Wenn die Analyse der Lavaschichten, die der Vulkan bei seinen Ausbrüchen übereinanderlegt, tatsächlich zeigt, daß hier ehemaliger Ozeanboden wieder an die Oberfläche gefördert wird, wäre das ein Beleg für ein gigantisches Recycling von Gestein.
    Reproduzierbare Bilder der Bohrung finden sich unter der URL:
    http://icdp.gfz-potsdam.de/html/hawaii/news.html
    Um den Bildnachweis: "Foto: ICDP Hawaii" wird gebeten.
    GEOFORSCHUNGSZENTRUM POTSDAM (GFZ)
    Nachdruck, auch auszugsweise, frei. Belegexemplar erbeten an:
    GeoForschungsZentrum, Öffentlichkeitsarbeit, Telegrafenberg, D- 14473 Potsdam
    Telefon 0331 - 288 - 1040, Fax: 0331 - 288 - 1044, e-mail: ossing@gfz-potsdam.de
    Ansprechpartner: Franz J. Ossing


    More information:

    http://icdp.gfz-potsdam.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Geosciences
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).