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03/18/1999 09:42

Existenzgründung zu Hause studieren: 1,6 Mio. DM für FernUni-Stiftungslehrstuhl

Gerd Dapprich Stabsstelle 2 – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
FernUniversität in Hagen

    In ganz Deutschland wird es möglich, von zu Hause aus Existenzgründung an einer Universität zu studieren: 1,6 Millionen DM erhält die FernUniversität Hagen für ihren neuen Stiftungslehrstuhl für "Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge" im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft von privaten und öffentlichen Unternehmen. Die Hagener Universität hat bereits beschlossen, den Lehrstuhl auch nach den fünf Jahren aus eigenen Mitteln unbefristet weiter zu finanzieren.

    Jeweils 500.000 DM stellen die Sparkasse Hagen und der Westfälisch-Lippische Sparkassen- und Giroverband für die nächsten fünf Jahre zur Verfügung. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft stockt die Summe auf 1,1 Millionen DM auf. Mit weiteren 500.000 DM beteiligt sich die Bundesregierung über die öffentliche Deutsche Ausgleichsbank.

    Bisher findet nur jeder 10. Studierende an einer deutschen Hochschule den Weg in die Selbständigkeit, oft erst zehn und mehr Jahre nach dem Ende des Studiums, während bei Studienbeginn etwa ein Drittel daran denken. Gleichzeitig werden in Nordrhein-Westfalen 77.000 Nachfolger in mittelständischen Unternehmen in den kommenden Jahren gesucht, so die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen. Darauf wies der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Hagen, Klaus Hacker, bei der Pressekonferenz hin. Er lobte Innovationskraft, Beweglichkeit, Kundennähe, die Risikobereitschaft und den Pioniergeist im Mittelstand: "Hier setzen wir mit dem Stiftungslehrstuhl an!" Die Wirtschaft werde einen besseren Überblick über das bekommen, was die Wissenschaft wisse, die Forscher in der FernUniversität unmittelbarer erfahren, was Unternehmen und Gesellschaft benötigen. Zukünftige Gründer könnten z. B. durch die "theoretische Simulation von Krisen für die Realität lernen".

    Der Präsident des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Rolf Gerlach, betonte: Der Lehrstuhl in Hagen solle "dazu beitragen, Unternehmensgründungen aus dieser Hochschule heraus zu forcieren. Hier sollen die Grundlagen für unternehmerisches Denken gelegt werden." Dagegen ständen heute Eigeninitiative und Bereitschaft zur Übernahme kalkulierbarer Risiken nicht auf den Lehrplänen der Hochschulen: "Die FernUniversität Hagen wird dies nun ändern. Hier werden die Curricula bald an das angepaßt, was benötigt wird: Potentielle Existenzgründer sollen frühzeitig befähigt werden, ihr Gründungsvorhaben gezielt und fachübergreifend in Angriff zu nehmen und vor allem direkt nach dem Examen umzusetzen."

    "Viele trauen sich den Schritt in die Selbständigkeit einfach nicht zu", meinte Dr. Jochen Struck von der Deutschen Ausgleichsbank. Das nötige Handwerkszeug hierfür lasse sich jedoch an Hochschulen erlernen. Nun könnte man "von zu Hause aus Existenzgründung studieren", das Gründungswissen der Hagener Universität werde "in die Fläche getragen!"

    Deren Rektor Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer dankte den Stiftern für die großzügige Spende: "Dies zeigt das Vertrauen in die FernUniversität als moderne und innovative Universität." Die zweite Stiftungsprofessur innerhalb von rund einem Jahr schließe eine wesentliche Lücke im Angebot der Hagener Hochschule.

    Der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft, Prof. Dr. Volker Arnold machte sich zum Sprecher der 56.000 Studierenden der FernUniversität: Mit dem neuen Lehrstuhl werde ihnen ein höchst interessantes Fach angeboten, gleichzeitig könnten die erheblichen Kapazitätsengpässe gemildert werden. Immerhin 5.000 Studierende im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft würden sich zusätzlich zu Ingenieur-Ausbildung ökonomische Kompetenzen aneignen, die sie zu einer Existenzgründung in die Lage versetzen.

    Eingerichtet werden soll der neue Lehrstuhl zum Sommersemester. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft wird als wirtschaftsnahe Institution dies organisatorisch unterstützen, zusätzlich zu der gestifteten Summe. Dr. Albrecht Schneider freute sich besonders, daß dies für Hagen bereits die zweite Stiftungsprofessur ist.


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Information technology, Mechanical engineering, Media and communication sciences
    transregional, national
    Research projects, Studies and teaching
    German


     

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