idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/20/1999 17:56

Vom Mars zur industriellen Anwendung

Dipl.-Journ. Tove Simpfendörfer Pressestelle
Hochschule Ravensburg-Weingarten

    Technologie-Entwicklungen aus der Raumfahrt verpuffen nicht im Nirgendwo, sondern führen häufig zur Lösung irdischer Aufgaben. Dies beweist die Fachhochschule Ravensburg-Weingarten. Auf der Hannovermesse präsentiert sie Mars-, Kanal- und Industrieroboter.

    Von Oberschwaben auf den Mars! Dieses Ziel hat sich ein ehrgeiziges Projekt der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten auf die Fahnen geschrieben. Auf der Hannover-Industriemesse führt das Steinbeis-Transferzentrum ARS der FH einen Roboter vor, der einmal bei der Erforschung der Oberfläche des Planeten Mars eingesetzt werden soll. ARS steht für Angewandte Rechner- und Software-Technologie. Entwickelt wurde das Mars-Gefährt, das mit Hilfe von Sensoren selbständig auf einer unebenen Oberfläche navigieren kann, in Zusammenarbeit mit der European Space Agency (ESA). Wenn alles gut geht, so hoffen die Weingartener Wissenschaftler, dann fliegt eine Weiterentwicklung des Prototypen in zehn Jahren auf den Mars. Präsentiert wird der Mars-Roboter vom 19. bis 24. April auf dem Gemeinschaftsstand des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) und der ESA in Halle 18, erstes Obergeschoß, Stand J05.

    Während der Flug des oberschwäbischen Roboters zum Mars noch Zukunftsmusik ist, werden verschiedene oberschwäbische Kanal- und Transportroboter bereits erfolgreich auf und unter der Erde eingesetzt. Die verwendeten Technologien stammen vom bisher größten Prestigeprojekt der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten, eben dem Mars-Roboter. "Im Mittelpunkt unseres Standes auf der Hannover-Messe", erläutert Professor Dr. Klaus Schilling, "steht das vielfältige Anwendungspotential der beim Mars-Rover eingesetzten Steuer- und Sensor-Technologien für industrielle Anwendungen."

    Industrielle Transportroboter, die bereits in der Autoindustrie oder in Textil-Spinnereien eingesetzt werden, befördern mit Hilfe von Sensoren vollautomatisch Teile etwa vom Lager zum Fließband. Diese Methode, so Schilling, sei kostengünstig, sicher und flexibel. Das Steinbeis-Transferzentrum ARS hat die Sensortechnologie zusammen mit einem mittelständischen Partner in ein fahrerloses Transportfahrzeug integriert und zur Produktionsreife gebracht. Dieses Projekt wurde von der Europäischen Union gefördert.

    Auch Kanalroboter profitieren von den Technologie-Entwicklungen aus der Raumfahrt. Mit Hilfe von Sensoren spüren diese Lecks in Abwasserkanälen auf. Sensoren machen es darüber hinaus möglich, die anschließende Reparatur von einem Servicefahrzeug auf der Straße aus zu überwachen. Momentan entwickelt das Steinbeis-Transferzentrum an der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten zusammen mit einem mittelständischen Partner kleine Roboter, die in engen Rohren eingesetzt werden können.

    Nicht nur Abläufe und Produkte in der Industrie, auch die Seminare an den Hochschulen ändern sich durch die Erkenntnisse aus der Raumfahrt. Der oberschwäbische Mars-Roboter soll nämlich nicht nur selbständig navigieren, sondern im Notfall per Fernsteuerung Unterstützung von der Erde aus erhalten. Nach dem gleichen System können Laborversuche an weit entfernten Spezialgeräten von Studierenden über das Internet durchgeführt werden. Das baden-württembergische Programm "Virtuelle Hochschule" treibt diese Techniken voran, unter anderem mit dem Projekt "Verbund Virtuelles Labor", an dem die Fachhochschule Ravensburg-Weingarten beteiligt ist und die erwähnten Telematikmethoden miteinbringt. Ähnliche Telediagnosemethoden wie für die Marsfahrzeuge wurden auch für den Einsatz in der Industrie entwickelt. Sie werden heutzutage bereits erfolgreich eingesetzt, um über preiswerte Telekommunikationsleitungen Sensordaten zu übertragen und auf diese Weise Industrieanlagen aus der Ferne zu warten.

    Weitere Infos sowie ausführliches Text- und Bildmaterial bei Professor Dr. Klaus Schilling und Professor Dr. Hubert Roth, Steinbeis-Transferzentrum ARS, Postfach 1261, 88250 Weingarten, Telefon: 0751 / 4 85 42, Fax: 0751 / 4 85 23, Email: schi@ars.fh-weingarten.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Energy, Information technology, Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).