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01/31/2005 10:07

"Verstehen" im Fokus der Kulturwissenschaften - Hochschulkongress an der Universität Bamberg

Dr. Monica Fröhlich Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Begreifen, fassen, lernen, einleuchten, durchdringen, sich klar werden, erkennen, einsehen, zur Einsicht kommen - nicht wenige Synonyme zählt das Wörterbuch für das Verb "verstehen" auf und verdeutlicht so bereits die unterschiedlichen kognitiven Auffassungen und Herangehensweisen.

    Um die Verstehensbegriffe in den Kulturwissenschaften geht es auf dem Hochschulkongress "Erzeugen und Nachvollziehen von Sinn. Rationale, performative und mimetische Verstehensbegriffe in den Kulturwissenschaften". Er findet unter internationaler Beteiligung vom 3. bis 6. Februar an der Universität Bamberg statt.

    Der interdisziplinär ausgerichtete Kongress untersucht dabei drei Verstehensbegriffe:
    1. einen rationalen, wie er in einer Theorie des Verstehens, des Selbst- und Fremdverstehens zur Geltung kommt;
    2. einen performativen, in dem Sinn vollzogen wird durch die Inszenierung, darstellende Rede, das Ausstellen von Bildern/ästhetischen Objekten und durch das Aufführen von Musik;
    3. einen mimetischen Verstehensbegriff, in dem der Sinn der einen Kunst über das "Verstehen" der anderen Künste durch den Wechsel der Medien, d. h. durch Übermalung, Überschreibung, re-composition und schließlich durch die Komplementarität oder Unterbrechung der Medien hergestellt wird (Verstehen der Kunst durch andere Künste).

    Organisiert wird der Kongress von der Professur für Historische Musikwissenschaft der Universität Bamberg.

    Das Tagungsprogramm finden Sie auf den Seiten 2 und 3 dieser Pressemitteilung.

    Die Abstracts der Vorträge und weitere Informationen erhalten Sie bei:
    Prof. Dr. Martin Zenck
    Professur für Historische Musikwissenschaft
    Feldkirchenstraße 21
    96045 Bamberg
    martin.zenck@ppp.uni-bamberg.de
    T: 0951/863 - 1936


    Zeitplan und Ablauf der Kongress-Tage

    Donnerstag, 03.02.2005 Ort: Raum F507 - Musiktrakt, Feldkirchenstr. 21

    9.00 Uhr Begrüßung durch den Rektor der Universität, Prof. Dr. Dr. Godehard Ruppert
    9.15 Uhr Claude Debussy, "L'Isle joyeuse" (nach dem Gemälde "L'embarquement sur Cythère" von Watteau), Natalia Solotych (Klavier)
    9.30 Uhr Eröffnungsvortrag und Einführung in die drei Sektionen:
    Martin Zenck, Drei Verstehensbegriffe und das Sinn-Apriori. Diskussion

    Sektion 1: Theorie des Verstehens

    11.00 Uhr Hans-Thies Lehmann, Verstehen nach Derrida. Diskussion
    12.00 Uhr Oliver Jahraus, Selbstverwerfungen "Goethes". Diskussion
    14.00 Uhr Dieter Mersch, Nicht-Verstehen. Diskussion
    15.00 Uhr Friedhelm Marx, Zur Verständlichkeit der modernen Literatur: Thomas Mann und James Joyce. Diskussion
    16.30 Uhr Günther Heeg, Unerhörte Augenblicke oder wer es verstünde, Theater zu erfahren. Diskussion
    19.00 Uhr Vortrag Martin Zenck: Musikalische Märchen am Abgrund. Über die Unerzählbarkeit des Schreckens und die Grenzen des Verstehens im neuen Musiktheater - Heinz Holligers "Schneewittchen" und Helmut Lachenmanns "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern. Musik mit Bildern"" (Vortrag mit Klangbeispielen und Videoausschnitten im Rahmen der Ringvorlesung "Märchen"). Ort: Raum 133, An der Universität 2

    Freitag, 04.02.2005 Ort: Hörsaal 105, An der Universität 7
    Fortsetzung Sektion 1

    9.00 Uhr Markus Jüngling, Die Dialektik der Interpretation. Ein Kommentar zu Bertolt Brechts Fatzer-Fragment. Diskussion
    10.00 Uhr Julia Schöll, Mythos Autor. Von der Rückkehr des Autors in den Text. Diskussion
    11.30 Uhr Max Reithmann, Geschichtlichkeit und Verstehen, Verstehen und Geschichte. Anmerkungen zum Verstehensproblem in der bildenden Kunst in der Moderne und Post-Moderne. Diskussion
    13.30 Uhr Alicia Stasková, Folge, Sinn und (literarischer) Raum. Zur Problematik der dauernd fixierten "Lebensäußerungen" in der literarischen Interpretation. Diskussion

    Sektion 2: Verstehen als performativer Vollzug von Sinn. Verstehen der Kunst durch die Kunst

    14.30 Uhr Olaf Schmitt, "Che bella notte! È più chiara del giorono" - Martin Kušejs Inszenierung als Verstehen des Mythos Don Giovanni. Diskussion
    15.30 Uhr Michael Preis, Gustav Mahler: Verstehen durch Zitieren. Diskussion
    17.00 Uhr Jörn Peter Hiekel, Überreden und Verstehen. Anmerkungen zur Poetik gegenwärtigen politischer Musik. Diskussion
    18.00 Uhr Stefan Hörmann, Fremden näher bringen - Zur Vermittlung Neuer Musik im schulischen Musikunterricht. Diskussion

    Samstag, 05.02.2005 Ort: Hörsaal 105, An der Universität 7

    9.00 Uhr Christine Ivanovic, Hörverstehen = Sinnverstehen? Zur aktuellen Form der Performation von Verstehen im Hörspiel. Diskussion
    10.00 Uhr Ewa Pychal, Un autre monde est possible. Verstehen einer fremden Kultur über das Medium Musik. Diskussion
    11.30 Uhr Petra Maria Meyer, Signifiance: der Sinn, der mir zustößt. Zur Sinnlichkeit der Sinnstiftung in intermedialen Wechselspielen. Diskussion

    Sektion 3: Mimetischer Verstehensbegriff. Verstehen der einen Kunst durch die anderen Künste

    13.30 Uhr Thomas Nytsch, "Enigma" - ein lyrisches Rätsel als Schlüssel zum Verständnis der musikalischen Poetik von Ingeborg Bachmann und Hans Werner Henze. Diskussion.
    14.30 Uhr Elisabeth Oy-Marra/Martin Zenck, 'Das Verstehen' des Nicht-Verstehbaren Holocaust. Ingeborg Bachmanns und Paul Celans Gedichte in der Perspektive der Bilder von Anselm Kiefer und der Kompositionen von Luigi Nono. Diskussion
    17.00 Uhr Kerstin Germer, "... die äußerste Grenze dessen, was die Kunst ausdrücken kann": Schönbergs Oper "Moses und Aron" in der Perspektive von Freuds Moses-Studien. Verstehen im Sinne der Psychoanalyse. Diskussion.
    18.00 Uhr Bernd Mohnhaupt, Klimts Klinger, Klimts Beethoven, Klimts Schiller: Der Beethovenfries und sein erschöpfter Sinn. Diskussion

    Sonntag, 06.02.2004 Ort: Hörsaal 105, An der Universität 7

    10.00 Uhr Henry Keazor, "...nur im Unterschied liegt der Reiz": Claude Debussy und Victor Segalens 'Orphée Roi'. Diskussion
    11.00 Uhr Tobias Resch, Igor Strawinskys Neoklassizismus: Verstehen durch Musik über Musik?
    12.30 Uhr Lothar Laux und Claudia Schmitt unter Mitwirkung von Sascha Meyer und Anja Spielvogel, Liebe in der Vorlesung: Performatives und mimetisches Verstehen durch histrionische Darstellung
    13.30 Uhr Max Peter Baumann, Hoquetieren als performative Ausdrucksform des dialogischen Verstehens. Diskussion
    14.30 Uhr Abschlussdiskussion mit den Vortragenden der drei Sektionen. Vorbereitung der Publikation


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    Criteria of this press release:
    Art / design, History / archaeology, Language / literature, Music / theatre, Philosophy / ethics, Religion
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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