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02/02/2005 15:47

Akademienprogramm als Förderinstrument für die Geisteswissenschaften

Myriam Hönig Büro Berlin - Informations-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

    Das von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordinierte "Akademienprogramm" soll zu einem Förderinstrument für die geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung in Deutschland weiterentwickelt werden. Dieser Empfehlung des Wissenschaftsrates hat nun auch der Ausschuss Forschungsförderung der Bund-Länder-Kommission (BLK) auf Basis einer Stellungnahme der Akademienunion zugestimmt. Darüber hinaus haben Bund und Länder die von der Akademienunion für 2005 vorgelegte Liste der Forschungsvorhaben gebilligt.

    Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften begrüßt die damit für das Akademienprogramm eröffnete Zukunftsperspektive. Sie ist bereit, das Programm auf die Geisteswissenschaften zu konzentrieren und die Öffnung des Antragsverfahrens weiter voranzutreiben. Den aktuell 19 im Akademienprogramm geförderten naturwissenschaftlichen Vorhaben soll eine planmäßige Beendigung bis spätestens 2012 ermöglicht werden, wobei für alle naturwissenschaftlichen Vorhaben die Weiterführung in einer anderen Trägerschaft außerhalb des Akademienprogramms geprüft werden soll. Allerdings wird das Programm auch weiterhin für Forschungsprojekte im interdisziplinären Grenzbereich von Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften offen gehalten. Der profilgebende Projekttyp soll künftig der eines Forschungsvorhabens sein, das kulturelle Wissensbestände sichert und zugleich deren Verfügbarkeit für die geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung erst möglich macht. Einfacher ausgedrückt: Das Akademienprogramm soll Wissensspeicher für die Geistes- und Kulturwissenschaften aufbauen, die diesen als Infrastruktur dienen können.

    Antragsberechtigt sollen künftig alle Wissenschaftler sein, deren Projekte diesem Profil entsprechen. Das genaue Antragsverfahren wird während der nächsten Monate von der Union entwickelt werden, wobei Anträge im Normalverfahren bei einer der Akademien einzureichen wären. Bewertet werden die Anträge der einzelnen Akademien anschließend von der Wissenschaftlichen Kommission der Akademienunion, die erweitert wird um sieben von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu benennende Mitglieder und ergänzt wird durch je einen Vertreter des Bundes und der Länder.

    Unabdingbare Voraussetzung für diese vom Wissenschaftsrat, dem Bund, den Ländern und der Akademienunion gewünschte Weiterentwicklung des Akademienprogramms ist allerdings eine verlässliche Finanzierung, die längerfristige Planungssicherheit bietet. Bislang werden in dem Programm 162 Forschungs-vorhaben mit 204 Arbeitsstellen bundesweit und einigen im Ausland betreut; primär entstehen hier Wörterbücher und große (auch musikwissenschaftliche) Editionen, die für ihre Bearbeitung eines langen Atems bedürfen. Das Finanzvo-lumen des Akademienprogramms als einem der großen geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramme in Deutschland hat seit drei Jahren keine wesentliche Steigerung erfahren, was in Anbetracht von Tariferhöhungen und der Teuerungsrate einer Absenkung entspricht. Vor diesem Hintergrund hofft die Akademienunion nun auf die Umsetzung der von Bund und Ländern in Aussicht gestellten "Anpassung der Finanzplanung für die Folgejahre". "Eine ausschließlich auf wissenschaftliche Exzellenz ausgerichtete Programmsteuerung ist nur auf Basis gesicherter finanzieller Handlungsspielräume und der schrittweisen Aufnahme einer multilateralen Finanzierung möglich", erklärte hierzu der Präsident der Akademienunion, Prof. Dr. Gerhard Gottschalk.

    Im Hinblick auf die angestrebte Erneuerung des Forschungsprogramms sieht es die Union als ermutigendes Zeichen an, dass der Ausschuss Forschungsförderung der Vorhabenliste für 2005 und somit der Neuaufnahme von zwei Forschungsvorhaben zugestimmt hat. Neu im Akademienprogramm gefördert werden somit die Projekte "Ortsnamen als Siedlungsindikatoren im europäischen Raum" und "Buddhistische Steininschriften - Erschließung, Dokumentation und Analyse religiöser Texte in Nordchina".

    Weitere Informationen erhalten Sie
    von Frau Myriam Hönig unter der Telefonnummer 030/206 329-65 oder per Mail unter hoenig@akademienunion-berlin.de


    Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von sieben Wissenschaftsakademien, die sich zur Umsetzung gemeinsamer Interessen zusammengeschlossen haben. Unter dem Dach der Akademienunion sind mehr als 1600 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen verschiedenster Fachrichtungen vereint, die zu den national und international herausragenden Vertretern ihrer Disziplinen gehören. Die Union koordiniert mit dem "Akademienprogramm" das größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland außerhalb der Universitäten. Sie ist zuständig für die Koordinierung und Durchführung gemeinsamer Forschungsvorhaben ihrer Mitgliedsakademien, empfiehlt die Bildung von Schwerpunkten für verwandte Projekte, fördert die Kommunikation zwischen den Akademien und betreibt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Akademienunion kommuniziert mit Wis-senschaftsorganisationen des In- und Auslandes und entsendet Vertreter in nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen. Eine organisierte Zusammenarbeit der deutschsprachigen Akademien der Wissenschaften gibt es bereits seit über 100 Jahren. Sie geht zurück auf das sogenannte "Kartell", das 1893 in Leipzig für die Betreuung von über 30 gemeinsamen Akademie-Forschungsvorhaben gegründet wurde.


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    Criteria of this press release:
    Art / design, History / archaeology, Language / literature, Music / theatre, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

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