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Wissenschaft
Humboldt-Preisträger Prof. Tamotsu Kondow wird im Bereich Cluster-Chemie arbeiten
Der renommierte japanische Wissenschaftler Tamotsu Kondow hat einen Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung erhalten. Diese Auszeichnung ermöglicht es den Preisträgern, für längere Zeit an einem oder mehreren Instituten in Deutschland zu arbeiten. Prof. Kondow wird im Zuge seines Aufenthaltes auch an das Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie kommen und dort im Bereich von Prof. Ingolf Hertel forschen.
Hertel, einer der drei MBI-Direktoren, war Mitvorschlagender für die Vergabe des Preises und freut sich entsprechend über die Auszeichnung. "Prof. Kondow ist eine der wirklich ganz großen Persönlichkeiten im Bereich der Cluster-Forschung weltweit", sagt Hertel. Kondow habe das Fachgebiet entscheidend mitgeprägt; zahlreiche seiner Schüler seien heute in Japan selbst hoch erfolgreich auf diesem Gebiet.
Zahlreiche Kooperationen geplant
Der Preisträger beabsichtigt, im Verlauf der nächsten drei Jahre insgesamt sechs Monate in Deutschland zu verbringen; jedes Jahr zwei Monate. Schwerpunkt seiner Aufenthalte wird Berlin sein, wo er mit der Freien Universität, der Humboldt-Universität und der Technischen Universität sowie mit dem Max-Born-Institut kooperieren will. Prof. Kondow plant jedoch auch Besuche in Karlsruhe, Greifswald und Rostock, um mit den jeweiligen Universitäten dort zusammenzuarbeiten. Diese unterschiedlichen Aufenthalte gehören alle zu einem Projekt, in dem es um Cluster-Chemie, Cluster-Dynamik und Vorgänge in Lösungen geht. Theoretische Arbeiten sind ebenso Teil des Projektes wie umfangreiche Untersuchungen mit Kurzpuls-Lasern. Die Beteiligten des Forschungsvorhabens hoffen, zusammen mit Prof. Kondow die Lücke zu schließen zwischen den bereits erforschten idealisierten Vorgängen in der Gasphase und der Chemie in der "wirklichen Welt".
Speziell am MBI wird es um ultraschnelle Laser-Spektroskopie gehen. Er will dort die VUV-Kurzpulslaser nutzen. Diese Lichtquelle strahlt im extremen ultravioletten Bereich, das Licht ist also sehr kurzwellig. Das Max-Born-Institut hat mit diesem Preisträger erneut gezeigt, dass es in Deutschland eine der Top-Adressen für internationale Spitzenforscher ist. Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung hatte vor knapp zwei Jahren in einem Ranking ermittelt, wo ihre Preisträger bevorzugt forschen. In dem "Ranking" befand sich das vergleichsweise junge MBI bereits unter den 35 begehrtesten Instituten Deutschlands.
Zur Person
Prof. Tamotsu Kondow (68) war viele Jahre Professor an der renommierten University of Tokyo. Nach seiner Emeritierung vor acht Jahren übernahm er die Leitung des eigens für ihn eingerichteten Cluster Research Laboratory in Chiba. Die Mittel dafür stellte die Firma Toyota zur Verfügung. Dieses private Forschungslabor ist exzellent ausgestattet, und Prof. Kondow "leitet es mit großem Geschick und Erfolg", sagt Hertel. "Prof. Kondows Beiträge haben nach wie vor höchstes Ansehen in der Cluster Community und tragen maßgeblich zum Fortschritt auf diesem Gebiet bei." Tamotsu Kondow hat an der University of Tokyo Physikalische Chemie studiert und wurde dort auch promoviert. Nach verschiedenen Stationen in den USA wurde er in Tokyo zum Professor berufen. Er hatte darüber hinaus Gastprofessuren in Frankreich und Singapur inne.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Ingolf Hertel
Direktor am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie
030 / 6392-1200
Mail: hertel@mbi-berlin.de
Hintergrund
Dieser Text ist in der neuesten Ausgabe des Verbundjournals, der Zeitschrift des Forschungsverbundes Berlin, erschienen. Das Journal als PDF:
http://www.fv-berlin.de/images/verbundjournal/verbund61.pdf
Auf Wunsch senden wir auch eine Printausgabe zu. Anfragen bitte an zens@fv-berlin.de
Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie
Das MBI betreibt Grundlagenforschung auf dem Gebiet der nichtlinearen Optik und Kurzzeitdynamik bei Wechselwirkung von Materie mit Laserlicht und verfolgt daraus resultierende Anwendungsaspekte. Schwerpunkte des Forschungsprogramms sind die Realisierung neuer Quellen für ultrakurze und ultraintensive Lichtimpulse und deren Einsatz in Physik, chemischer Physik und Materialforschung. Das MBI ist in zahlreiche nationale und internationale Kooperationen eingebunden und wird von der Europäischen Union als Large Scale Laser Facility gefördert. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB).
Der Forschungsverbund Berlin ist Träger von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Forschungsinstituten in Berlin, die alle wissenschaftlich eigenständig sind, aber im Rahmen einer einheitlichen Rechtspersönlichkeit gemeinsame Interessen wahrnehmen. Alle Institute des FVB gehören zur Leibniz- Gemeinschaft.
http://www.fv-berlin.de/images/verbundjournal/verbund61.pdf - Das Verbundjournal als PDF
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Electrical engineering, Energy, Information technology, Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Personnel announcements, Transfer of Science or Research
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