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Wissenschaft
Bildungsministerin Behler eröffnet
Zentrum für Genomforschung
der Universität Bielefeld
Bildungsministerin Gabriele Behler eröffnet am Freitag, den 16. April, das Zentrum für Genomforschung der Universität Bielefeld.
Die Genomforschung befaßt sich mit der Kartierung von Genomen verschiedenster Lebewesen, mit der Analyse von Gensequenzen, mit der Ermittlung der Funktion der aufgefundenen Gene und mit der Bestimmung der funktionalen Umsetzung (Expression) von Genomen. Dabei werden hochkomplexe und neuartige Technologien eingesetzt. In der Genomforschung kooperieren Wissenschaftler aus unterschiedlichen Forschungsgebieten der Biologie, der Chemie, der Physik und der Informatik.
Die Genomforschung ist aufgrund der Verzahnung verschiedener Wissenschaften, vor allem aber wegen ihrer Technologie-Orientierung ein strategisch wichtiges Forschungsfeld. Ihr wird in den kommenden Jahrzehnten eine entscheidende Rolle für den Erkenntnisfortschritt im Bereich der life sciences und für Innovationen in der Medizin, in der Pharma- und Biotech-Industrie und in der Landwirtschaft zugeschrieben. In der Genomforschung gibt es innovative Potentiale nicht nur für Forschung und Entwicklung, sondern auch für die Aus- und Weiterbildung von Wissenschaftlern sowie für Kooperationen mit der Wirtschaft.
In Bielefeld wird die Genomforschung bereits seit einigen Jahren unter der Leitung von Prof. Dr. Alfred Pühler (Lehrstuhl für Genetik der Fakultät für Biologie) fakultätsübergreifend betrieben; Wissenschaftler aus der Biochemie, der Informatik und der Experimentalphysik sind daran beteiligt. Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Bedeutung der Genomforschung frühzeitig erkannt und den Aufbau der Genomforschung in Bielefeld kontinuierlich durch Sondermittel gefördert. In den letzten beiden Jahren flossen aus dem Innovationsfonds des Landes fast 1,5 Millionen in den Aufbau eines leitsungsfähigen Zentrums. Mit diesen Mitteln ist eine apparative Infrastruktur geschaffen worden, zu der automatische Sequenzierer, Robot-Systeme, eine Computeranlage zur Bearbeitung großer Datenmengen und eine Anlage zur Herstellung und zum Einsatz von DNA-Chips gehören. Mit dieser hochleistungsfähigen Infrastruktur gehört das Genomforschungszentrum zu den führenden Einrichtungen seiner Art in Deutschland und stellt ein Highlight in Nordrhein-Westfalen dar.
Die Bielefelder Genomforschung ist auf die Analyse der Genome von Bakterien spezialisiert. So geht es etwa um die Analyse des Aminosäure-produzierenden Mikroorganismus Corynebacterium glutamicum. Sein Genom wird im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Firma Degussa-Hüls AG sequenziert, die sich unter anderem mit der großindustriellen Herstellung von Futtermittelzusätzen wie Aminosäuren und Vitaminen befaßt. Im Auftrag der Europäischen Union wird das Genom des Bodenbakteriums Rhizobium meliloti sequenziert, das mit bestimmten Pflanzen eine landwirtschaftlich bedeutsame Symbiose eingeht. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird die Genomanalyse des Megaplasmids II aus Rhizobium meliloti, einer wichtigen innerzellulären Struktur dieses Bakteriums.
Wir laden ein zu einer
Pressekonferenz
am Freitag, den 16. April 1999, um 10.15 Uhr im Rektoratssitzungssaal (A3-138) der Universität Bielefeld. Sie haben Gelegenheit, mit Ministerin Gabriele Behler, mit Prof. Dr. Alfred Pühler, mit Rektor Prof. Dr. Gert Rickheit und mit Kanzler Karl-Herrmann Huvendick zu sprechen.
Ab 13.00 Uhr gibt es Führungen durch die drei Abteilungen des Zentrums für Genomforschung.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Alfred Pühler, Tel. 0521/106-5607
Criteria of this press release:
Biology, Information technology
transregional, national
Research projects
German
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