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Das 80jährige Jubiläum des Bochumer Schauspielensembles feiern Prof. Dr. Uwe-K. Ketelsen (Kultur- und Sozialgeschichte der Literatur, Germanistisches Institut der RUB) und Studenten der Germanistik mit der Ausstellung "Stadt - Theater" .
Bochum, 14.04.1999
Nr. 75
80 Jahre Schauspielensemble Bochum
Stadt und Theater -Geschichte hinter Glas
RUB-Germanisten machen literaturhistorische Ausstellung
Das 80jährige Jubiläum des Bochumer Schauspielensembles feiern Prof. Dr. Uwe-K. Ketelsen (Kultur- und Sozialgeschichte der Literatur, Germanistisches Institut der RUB) und Studenten der Germanistik mit der Ausstellung "Stadt - Theater" . Die Präsentation ist in den Vitrinen auf der 02-Ebene des GB-Gebäudes als zwei parallel verlaufende Bildergeschichten in Szene gesetzt. Zu sehen sind die Vitrinen vom 16. April bis zum 30. Mai, täglich von 9 bis 19 Uhr.
TERMIN
Zur Eröffnung am Freitag, 16. April, 10 Uhr, lädt Dr. Ketelsen zu einer sachkundigen Führung in das GB-Gebäude ein.
Ein Stadttheater als Spiegel der Stadtgeschichte
Die Geschichte des Bochumer Theaters war bis in die 60er Jahre eng mit der Geschichte der Stadt verbunden. Gegründet nach dem ersten Weltkrieg zur Bewahrung der Identität hat die Zeitgeschichte immer ihre Spuren im Theater hinterlassen. Während der französischen Besetzung stand "Wilhelm Tell" auf dem Spielplan; die Festspielwochen Saladin Schmitts wurden von Nazigrößen funktionalisiert, indem sie die Schirmherrschaft übernahmen. In den 50er Jahren nutzte man das Theater zur Imagepflege: Das Bochumer Ensemble ging 1956 zum europäischen Theaterfestival nach Paris.
Frackzwang aufgehoben
In den folgenden Jahrzehnten verlor das Theater mit dem Schwinden der bürgerlichen Gesellschaft seine Funktion. Die neuen Generationen gingen nicht mehr ins Theater, um sich am "Faust" die Welt erklären zu lassen, es war keine Anstalt mehr für Bildung und Integration, auch einen Frack wollte sich niemand mehr aufzwingen lassen. Seitdem versuchten die Bochumer Intendanten auf vielfältige Weise, dem Theater wieder eine Funktion innerhalb der Stadt zu geben, aber das Einbeziehen der Arbeiter, das Volkstheater und andere Experimente haben nicht den gewünschten Erfolg gezeigt.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Uwe-K. Ketelsen, Ruhr-Universität Bochum, Germanistisches Institut, Arbeitsbereich Kultur- und Sozialgeschichte der Literatur, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-5087, Fax 0234/7094-254, Susanne Buckesfeld, 0234/97 89 451.
Criteria of this press release:
Art / design, Language / literature, Music / theatre
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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