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Wissenschaft
Der Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen, zu Besuch
Höchster Kirchenbesuch in Greifswald: am 4. und 5. Mai 1999, in der Europawoche, besucht Konrad Raiser, Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen in Genf, auf Einladung der Theologischen Fakultät, die Universität Greifswald. Dieser 1948 gegründete Rat ist der Zusammenschluß aller nichtrömischkatholischen Kirchen einschließlich jener der Orthodoxie; die römisch-katholische Kirche hat Gaststatus beim ÖRK; der Ökumenische Rat selber ist Beobachter in allen großen internationalen Gremien.
Eine Kirche für jeden Tag könnte sich Prof. Konrad Raiser aussuchen - er vertritt über 360 Kirchen, ist also, was es nicht gibt: »der Papst der Protestanten«.
Nicht erst seit den Kriegen auf dem Balkan sind die orthodoxen Kirchen das Sorgenkind des ÖRK in Genf. Um seine Aufgabe, die orthodoxen Kirchen im Gespräch zu »behalten«, ist Konrad Raiser also nicht zu beneiden.
Leichter erscheint da sein Besuch in Greifswald am 4. und 5. Mai, in Deutschland müssen wir sagen. Wie der Papst in Rom bekommt Prof. Raiser unendliche Reisewünsche, aber seine Ziele rund um den Erdball sucht er sich genau aus: außer Greifswald besucht dieser höchste Repräsentant aller nichtrömischkatholischen Kirchen auf seiner offiziellen Rreise nach Deutschland nur noch Dresden.
Greifswald an der Grenze zweier großer Kulturbereiche ist auch aus kirchlicher Sicht interessant: hier, wenn überhaupt christlich, dann überwiegend protestantisch, dort fast nur evangelische Diaspora, allerdings ist Ministerpräsident Jerzy Buzek evangelisch. Was auf der deutsch-polnischen Begegnungsstätte Külz/Kulice, einem ehemals Bismarck'schen Gut, zu erleben ist, das christliche Gespräch aus Menschenfreude, wird in Greifswald bei dem Besuch aus Genf wenigstens zu hören sein. Konrad Raiser wird bei uns viele Persönlichkeiten des Dialogs treffen und sprechen, auch die Leiterin von Külz, Lisaweta v. Zitzewitz. Christentum und Kultur ist eines der wichtigen Raiserschen Themen, doch nicht nur christliche Kultur geht ihn wie uns an. Bevor Konrad Raiser zum Generalsekretär des Ökumenischen Rates gewählt wurde, war er Professor für Systematische Theologie und Ökumenik in Bochum. Erfolg seiner Gesprächskunst vor allem mit den vielen nichteuropäischen Ländern und Kirchen ist seine Wiederwahl in Harare für sechs Jahre im letzten Dezember.
Der weit über die Grenzen Pommerns hinausreichenden Gesprächsfreude der Theologischen Fakultät ist zu verdanken, daß er ihrer Einladung nach Greifswald folgen wird. Wir freuen uns - auch wenn er vermutlich bei seiner Ankunft nicht den Greifswalder Bahnhofsbetonboden küssen wird.
Am 4. Mai wird sich Konrad Raiser gerne um 12.30 Uhr mit Pressevertreter zu einem Gespräch treffen, wozu wir schon jetzt freundlich einladen.
Criteria of this press release:
Law, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
German
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