idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/16/2005 13:18

Braunschweiger Wissenschaftler mit Novartis Preis 2004 ausgezeichnet

Dipl.-Ing. Ilka Zajons Pressestelle
BioRegioN - Biotechnologie Niedersachsen

    Die Pflanzenbiologie liefert mitunter passende Schlüssel zur Aufklärung von Erkrankungen. Für seine Arbeit an metallhaltigen Enzymproteinen und die Entwicklung der Molybdän-Cofaktor-Synthese erhält der Biologe Dr. Günter Schwarz von der TU Braunschweig den Novartis-Preis für therapierelevante Pharmakologische Forschung 2004. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre herausragende Forschungsergebnisse gewürdigt, die eine Brücke zwischen pharmakologischer und klinischer Forschung schlagen. Die Preisverleihung des mit 10.300 Euro dotierten Preises findet am 16. März in Mainz statt.

    Verblüffende Ähnlichkeiten im Erbgut von Pflanzen und Menschen beschäftigen die Forscher um Dr. Günter Schwarz vom Institut für Pflanzenbiologie der TU Braunschweig schon seit Jahren. Schwerpunkt der Untersuchungen sind metallhaltige Enzymproteine, insbesondere solche, die das Spurenelement Molybdän enthalten. Derartige Enzyme kommen in Bakterien, Pflanzen und im Menschen vor und sind für lebenswichtige Prozesse verantwortlich. Wenn sie nicht funktionieren, hat dies meist tödliche Folgen.

    In all diesen Enzymen wird das Molybdän in einer organischen Verbindung gebunden, dem sogenannten Molybdän-Cofaktor. Bevor das Molybdän in den Cofaktor eingebaut wird, sitzt dort ein anderes, biologisch sehr bedeutsames Metall als eine Art Platzhalter: Kupfer. Für diese Entdeckung erhält Dr. Günter Schwarz zusammen mit dem Humangenetiker Jochen Reiss von der Universitätsklinik Göttingen den Novartis Preis 2004.

    Die Ursache für den Molybdän-Cofaktor-Mangel liegt in einem Gendefekt. In Verbindung mit Enzymen katalysiert der Cofaktor wichtige Stoffwechselreaktionen. Fehlt der Hilfsstoff, funktionieren zahlreiche Stoffwechsel-Prozesse nicht mehr. Zwischenprodukte reichern sich im Blut an und schädigen den Organismus. Krampfanfälle, Veränderungen im Gehirn sowie psychomotorische Entwicklungsverzögerung sind die Folgen. Gegenwärtig können nur die Symptome behandelt werden, Therapieversuche blieben bisher erfolglos.

    Der Mangel entsteht durch einen Fehler im kettenartigen Aufbauvorgang des Molybdän-Cofaktors. Schwarz will mit seinem Team nun einen Weg finden, das fehlende Kettenglied synthetisch herzustellen und als neues Medikament beim Menschen einzusetzen. Das BioProfil "Funktionelle Genomanalyse" hat dieses Projekt zur Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) empfohlen. Die Fördersumme beträgt 850.000 Euro.

    "Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig für die wirkungsvolle Therapie, die möglichst unmittelbar nach der Geburt beginnen und lebenslang fortgeführt werden sollte. Mit diesem Projekt besteht die Möglichkeit zur Therapie einer bis heute unheilbaren und meist tödlichen Krankheit", ist Schwarz überzeugt. Nach Ansicht der Jury ist Schwarz' Forschungserfolg ein beeindruckendes Beispiel, das zeigt, wie die molekulare Pflanzenforschung zur Aufklärung von Krankheiten beim Menschen beitragen und damit einen ersten Schritt zur Heilung weisen kann.

    BioRegioN GmbH
    Die BioRegioN GmbH ist Niedersachsens zentrale Ansprechpartnerin für Life Sciences. Öffentlicher Auftrag der BioRegioN GmbH ist es, die Überführung von Ergebnissen aus der Wissenschaft in die Wirtschaft wirkungsvoll zu unterstützen, damit Innovationen in den Markt kommen und wirtschaftliches Wachstum entsteht. Die BioRegioN GmbH berät Gründer beim Unternehmensaufbau, in Fragen der Finanzierung und beim Marketing und Vertrieb. Durch intensives Standortmarketing ermöglicht sie jungen Unternehmen den Zutritt zu internationalen Märkten.

    BioRegioN GmbH
    Vahrenwalder Straße 7
    D-30165 Hannover
    Tel.: 0511/ 9357-940
    Fax: 0511/ 9357-963
    E-Mail:
    bioregion@bioregion.de
    presse@bioregion.de
    Internet: www.bioregion.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Personnel announcements, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).