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04/20/1999 08:31

Mannheimer Uni-Bibliothek unterzieht sich freiwilliger Evaluation

Heiner Stix Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Externe Fachleute legen Bericht zum Bibliotheks- und Informationssystem vor. Bündelung des Informationsangebotes angeregt. "Erste Bibliotheks-Evaluation, die nicht aus der finanziellen Not heraus geboren wurde."

    Die Universität Mannheim hat ihr Bibliotheks- und Informations-sytem unter die Lupe nehmen lassen. Seit November 1998 war eine vom Rektorat bestellte Evaluation im Gange, bei der eine internationale Kommission von Fachleuten aus Wirtschaft und Verwaltung die Bibliotheken und Informationeinrichtungen der Uni Mannheim auf Verbesserungen hin durchforstete. Ergebnis: Die Informationsversorgung der Hochschule soll transparenter und weiter verbessert werden. Prorektor Prof. Dr. Meinhard Winkgens nahm das Ergebnis am 19. April in Form des Evaluationsberichtes entgegen. "Wir werden uns mit diesem Bericht sehr gründlich auseinandersetzen", versicherte er dabei den Kommissionsmitgliedern.

    Die Kommission war ausschließlich mit Experten besetzt, die nicht zur Universität Mannheim gehören, um ein Höchstmaß an Objektivität und Unabhängigkeit zu erreichen. Ursula Schoch-Grübler, Senior Vice President der Scientific Information der BASF AG weltweit und Trägerin der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg, sowie Isabella Adams, Leiterin der wissenschaftlichen Bibliothek der BASF, beleuchteten die Strukturen an der Universität Mannheim aus Sicht der Industrie. Ronald Milne, Director des Research Support Libraries Programme an der Edinburgh University Library, und Berndt Dugall, Leitender Bibliotheksdirektor der Stadt- und Universitätsbibliothek in Frankfurt/Main, kommen von der Verwaltungsseite. Dugall betonte bei der Übergabe, dass die Mannheimer Evaluation die erste sei, die nicht aus der finanziellen Not heraus geboren wurde. Während andernorts Möglichkeiten gesucht wurden, rund 30 Prozent des Etats einzusparen galt es in Mannheim, "Verbesserungspotentiale für ein gut funktionierendes System zu finden."

    Ein zentraler Punkt des Berichtes ist die Forderung, das Nebeneinander vieler einzelner Anlaufstellen für die Literatursuchenden zu beenden. Universitätsbibliothek (UB), Dokumentations- und Datenbankzentrum (DDZ) und Institut für Kommunikations- und Medienforschung (IKM) sollen zu einem gemeinsamen Informationszen-trum organisiert werden, das direkt an die Leitung der Hochschule angebunden ist. Dugall: "Wenn die Dienstleistungseinrichtungen in einem Informationszentrum integriert werden, können Synergieeffekte optimal genutzt werden." Für den Benutzer sei es wichtig, die gesuchte Information schnell und ohne viel Aufwand zu finden. Wer diese bereitstelle und verwalte, sei ihm egal.

    Eine Aufsplittung der verschiedenen Bücher und Medien auf Zentralbibliothek, Zeitschriftenbereich, Lehrbuchsammlung und Bereichsbibliotheken mit Ausleihmöglichkeiten an einem Ort und reinen Präsenzbeständen anderswo soll es demnach in Zukunft in dieser Form nicht mehr geben. Die Kommission empfiehlt statt der bisherigen elf nur noch vier Bereichsbibliotheken, die alle Funktionen für ihren Fachbereich übernehmen. So sollen die Lehrbücher und aktuelle Zeitschriften fachbezogen in den entsprechenden Bereichs-bibliotheken aufgestellt und auch ausgeliehen werden, so daß die Nutzer bei ihrer Informationssuche in der Regel nur noch eine An-laufstelle haben. Ältere Literatur wird zentral in einem Magazin aufbewahrt.

    Eine weitere Forderung der Kommission ist der vereinfachte Zugang zu allen elektronischen Informationen und ein fundiertes Angebot an Informationsveranstaltungen und Schulungen für die Bibli-theksbenutzer. Schließlich sind rund 40 Prozent der Nutzer keine Uni-Angehörigen, sondern Bürgerinnen und Bürger der Region, die auf das reichhaltige Informationsangebot der Mannheimer UB zurückgreifen. Mittlerweile hat der Bestand der UB die zwei-Millionen-Marke überschritten, die Bestände von IKM und DDZ nicht mitgerechnet.

    Die bisherige Zentralbibliothek soll nach den Empfehlungen der Evaluationskommission die Funktion einer Verwaltungszentrale des neuen Informationszentrums übernehmen. Einen ersten Schritt dorthin hat Bibliotheksdirektor Christian Benz bereits mit der Ein-führung von HORIZON, einem einheitlichen elektronischen Bibliotheksverwaltungssystem, getan. Für die vollständige Umsetzung eines solchen Konzepts mit einer Verwaltungszentrale und vier Bereichsbibliotheken mit Komplettangebot müssen jedoch auch die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, und das kostet Zeit und Geld. Entsprechende Planungen wurden jedoch in den letzten Monaten bereits begonnen.


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    regional
    Organisational matters
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