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1580 gründete Landgraf Wilhelm IV., genannt der Weise, für seine weit reichenden wissenschaftlichen und politischen Interessen eine Bibliothek: "..eine schöne Bibliothek, von Büchern aller Art gezieret..", wie er in einem Brief von 1580 schrieb.
Am 8. und 9. Juli feiert die Universitätsbibliothek Kassel, die zugleich die Funktion einer Landesbibliothek innehat und das historische Erbe pflegt, mit einem Festakt und Konzerten das 425jährige Bestehen der Landesbibliothek in Kassel. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht das Lautenbuch der Elisabeth (1596-1625), Tochter des Landgrafen Moritz des Gelehrten von Hessen-Kassel.
Kassel. 1580 gründete Landgraf Wilhelm IV., genannt der Weise, für seine weit reichenden wissenschaftlichen und politischen Interessen eine Bibliothek: "..eine schöne Bibliothek, von Büchern aller Art gezieret..", wie er in einem Brief von 1580 schrieb.
Am 8. und 9. Juli feiert die Universitätsbibliothek Kassel, die zugleich die Funktion einer Landesbibliothek innehat und das historische Erbe pflegt, mit einem Festakt und Konzerten das 425jährige Bestehen der Landesbibliothek in Kassel. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht das Lautenbuch der Elisabeth (1596-1625), Tochter des Landgrafen Moritz des Gelehrten von Hessen-Kassel.
Nach Anfängen der Landesbibliothek im Renthof wurde die bedeutende landgräfliche Büchersammlung 1779 im neu errichteten Museum Fridericianum untergebracht. Zwischen 1913 und 1941 war die Landesbibliothek alleinige Nutzerin des Gebäudes. Nach dessen Zerstörung im Jahr 1941 fand sie mit ihrem geretteten historischen Erbe ab 1957 in der Murhardschen Bibliothek eine endgültige Bleibe (s. auch die Pressemitteilung "100 Jahre Gebäude der Murhardschen Bibliothek" unter http://php.uni-kassel.de/hrz/db4/extern/dbexpert/pressemitteilung/showPM.php?id=...).Sie ist heute eine Schatzkammer besonderer Art und mit ihren Handschriften und historischen Drucken Forschungsbibliothek für Wissenschaftler aus der ganzen Welt sowie regionales Dokumentationszentrum für Geschichte und Kultur des ehemaligen Kurfürstentums Hessen-Kassel. Im Handschriftentresor können Besucher historische Handschriften besichtigen- unter anderem das Hildebrandlied, das älteste deutschsprachige Heldenepos aus der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts.
Das Lautenbuch der Landgrafentochter Elisabeth
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen zum 425jährigen Bestehen der Landesbibliothek steht das Lautenbuch der Elisabeth (1596-1625), Tochter des Landgrafen Moritz des Gelehrten von Hessen-Kassel. Das Lautenbuch ist ein bezauberndes Dokument des Musiklebens am Kasseler Hof. Es enthält 187 Stücke und Übungen u.a. von John Dowland, Victor de Montbuysson, Landgraf Moritz und Georg Schimmelpfennig. Die Kompositionen für Lautensolomusik sowie Singstimme belegen das hohe künstlerische Niveau der Landgrafentochter. Ergänzt wird das Programm um italienische Madrigale, die Elisabeth gedichtet und Georg Schimmelpfennig vertont hat. Schimmelpfennig war Mitschüler von Heinrich Schütz und Lautenlehrer der Elisabeth. Die Solomadrigale stehen dichterisch und kompositorisch den Werken von Heinrich Schütz und denen Claudio Monteverdis in nichts nach.
Das Programm des Festaktes im Einzelnen:
"Historisches Erbe und die Rolle der Bibliotheken", Vortrag von Staatssekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Ministerium für Wissenschaft und Kunst
"Das Lautenbuch der Elisabeth", Faksimile-Vorstellung in der Reihe Manuscripta musicologica, Dr. Angelika Horstmann
"... meine Freuden waren Harfe und Saitenspiel". Musik am Hofe des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel", Vortrag von Prof. Dr. Hartmut Broszinski
Der Festakt findet am 9. Juli, 15 Uhr, im Eulensaal der Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek, Brüder-Grimm-Platz 4a, statt.
Konzerte in Kooperation mit hr 2-klassik und Kultursommer Nordhessen
Zwei Konzerte am 8. sowie 9. Juli bringen Musik und Lieder aus dem Lautenbuch der Elisabeth zur Aufführung. In Kooperation mit hr 2-klassik und dem Kultursommer Nordhessen wird "Musik für Elisabeth von Hessen" von den Interpreten Klaus Mertens - Bariton und Joachim Held - Laute, vorgetragen.
Die Konzerte finden am Freitag, 8. Juli und am Samstag, 9. Juli, jeweils um 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr) im Eulensaal in der Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek, Brüder-Grimm-Platz 4a, statt. Die Plätze sind nummeriert, Kartenverkauf zu 18 €, ermäßigt. 14 €. Verkauf über Kultursommer Nordhessen, Tel. (0561) 988393-0.
Anmerkung für die Redaktion:
Anliegende Bilder können Sie unter Angabe der Quelle Universitätsbibliothek nutzen.
Bild 1: Das älteste (farbige) hessische Wappen befindet sich im Willehalm-Codex aus dem Jahr 1334 im Bestand der Universitätsbibliothek/Landesbibliothek (http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/landesbibliothek1.jpg)
Bild 2: Das Abdinghofer Evangeliar ist ein Beispiel für die wertvolle und kulturgeschichtlich bedeutsame Sammlung von Handschriften in der Universitätsbibliothek-Landesbibliothek in Kassel. Es stammt aus dem 10. Jahrhundert
(http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/landesbibliothek2.jpg)
Bild 3: Mit diesem Inventarisierungsstempel wurden die Bände der Landesbibliothek ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ausgezeichnet (bis wann ist nicht genau zu ermitteln)
(http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/landesbibliothek3.jpg)
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