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"Ich bin zu dick": Dieser Überzeugung sind Frauen mit Essstörungen oft auch dann, wenn sie objektiv betrachtet ihr Idealgewicht haben. Sie hungern, kompensieren Essattacken mit Erbrechen, vermeiden den Blick in den Spiegel und körperliche Aktivitäten, bei denen sie gesehen werden. Sich selbst wieder im rechten Licht sehen lernen können Betroffene beim Körperwahrnehmungstraining, das Dr. Silja Vocks (Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie der RUB) im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte anbietet. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen. Interessierte Frauen können beim Zentrum für Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum unter 0234/32-27788 einen Termin für ein individuelles Informations- und Vorgespräch vereinbaren.
Bochum, 23.03.2005
Nr. 95
Den eigenen Körper in besserem Licht betrachten
RUB-Psychologin bietet Training gegen den Schlankheitswahn
Frauen mit Essstörungen können teilnehmen
"Ich bin zu dick": Dieser Überzeugung sind Frauen mit Essstörungen oft auch dann, wenn sie objektiv betrachtet ihr Idealgewicht haben. Sie hungern, kompensieren Essattacken mit Erbrechen, vermeiden den Blick in den Spiegel und körperliche Aktivitäten, bei denen sie gesehen werden. Sich selbst wieder im rechten Licht sehen lernen können Betroffene beim Körperwahrnehmungstraining, das Dr. Silja Vocks (Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie der RUB) im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte anbietet. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen. Interessierte Frauen können beim Zentrum für Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum unter 0234/32-27788 einen Termin für ein individuelles Informations- und Vorgespräch vereinbaren.
Falsches Bild vom eigenen Körper
Die meisten Essstörungen wie Magersucht oder Ess-Brech-Sucht gehen mit einer gestörten Körperwahrnehmung einher, die sich auf die Gefühls-, Verhaltens- und Wahrnehmungsebene auswirkt. Die Patientinnen überschätzen ihren Körperumfang, ekeln sich vor sich selbst, wiegen oder vermessen sich ständig, vermeiden die Konfrontation mit dem eigenen Körper. "Tanzen oder Schwimmen kommt für sie oft nicht mehr in Frage, das ganze Denken dreht sich nur noch ums Essen", beschreibt Dr. Vocks. Die Psychotherapie konzentriert sich bei der Behandlung von Essstörungen dabei jedoch meistens nur darauf, das Essverhalten zu normalisieren. "Unser Ziel ist es, den Betroffenen wieder eine positive Selbstwahrnehmung zu ermöglichen und damit auch eine freiere Alltagsgestaltung", so die Psychologin. Die Wirksamkeit des Trainings ist in verschiedenen Studien nachgewiesen.
Sich selbst entdecken
Im Training, dem ein diagnostisches Einzelgespräch vorangeht, geht es z.B. darum, auf den Körper bezogene negative Gedanken aufzudecken und zu verändern. Einen weiteren Schwerpunkt des Gruppentrainings bildet die Körperkonfrontation per Spiegel und Video. "Sie dient dem Abbau der negativen Gefühle und Einstellungen dem eigenen Körper gegenüber", erläutert Dr. Vocks. "Durch diese Übungen sollen die Teilnehmerinnen außerdem darin unterstützt werden, auch positive Aspekte ihres Körpers zu entdecken." Im letzten Schritt soll das "neue" Körpergefühl in den Alltag übertragen werden, indem das Vermeidungsverhalten allmählich abgebaut und regelmäßige positive körperbezogene Aktivitäten aufgebaut werden.
Training in Kleingruppen
Pro Gruppe können acht Frauen teilnehmen. Voraussetzung ist, dass sich die Teilnehmerinnen zeitgleich in keiner anderen Psychotherapie befinden. Es finden insgesamt zehn Sitzungen à 90 Minuten statt, jeweils einmal in der Woche von 18.00 bis 19.30 Uhr. Die Kosten von 15 Euro pro Sitzung müssen die Teilnehmerinnen selbst tragen.
Weitere Informationen
Dr. Silja Vocks, Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, GAFO 03/924, Tel. 0234/32-23106, E-Mail: vocks@kli.psy.ruhr-uni-bochum.de
Criteria of this press release:
Psychology
regional
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