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04/20/2005 10:19

Stifter sind jünger und bescheidener, aber auch ärmer als gedacht

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Studie der Bertelsmann Stiftung erforscht erstmals Motive deutscher Stiftungsgründer

    Gütersloh/Berlin, 20. April 2005. Deutsche Stifter sind im Durchschnitt wesentlich jünger und sozial engagierter, aber auch weniger vermögend und eitel als angenommen. Das geht aus einer breit angelegten Studie der Bertelsmann Stiftung hervor, die heute in Berlin der Öffent­lichkeit vorgestellt wird. In der "StifterStudie" wurden erstmals Motive und Charakteristika von Stiftern empirisch untersucht und dazu 629 Personen befragt - nahezu die Hälfte derjeni­gen, die seit 1990 eine gemeinnützige Stiftung gegründet haben.

    Demnach waren fast 40 Prozent der Stifter zum Zeitpunkt der Gründung unter 60 Jahre alt. Außerdem stiften zwar viele Vermögende, aber nicht alle Stifter sind reich: Ein Fünftel besitzt nach eigenen Angaben weniger als 250.000 Euro. Daher sind etliche Stiftungen mit ver­gleichsweise geringem Kapital ausgestattet. 43 Prozent verfügen über Einlagen von maximal 100.000 Euro - der Mindestbetrag, ab dem eine sinnvolle Projektarbeit möglich ist, weil Stiftungen ihr Kapital nicht aufbrauchen dürfen.

    Entsprechend ändern Stiftungen ihren Charakter. Während sie früher meist Dritte mäzenatisch förderten, sind mittlerweile 40 Prozent operativ tätig, führen also eigene Projekte durch. Überdies wirbt jeder zweite Stifter um Spenden oder Zustiftungen. Bei der Wahl der Rechts­form Stiftung war für 71 Prozent entscheidend, die Verwendung ihrer Gelder auf lange Sicht selbst bestimmen zu können. Dafür setzen sie sich intensiv ein: Knapp zwei Drittel engagie­ren sich nach eigener Einschätzung stark oder sehr stark in ihrer Stiftung.

    Dagegen spielt der Wunsch, sich selbst ein Denkmal zu setzen, eine eher geringe Rolle: Mehr als 40 Prozent aller Stiftungen tragen nicht den Namen ihres Gründers. Zudem sind Stifter überdurchschnittlich gebildet, religiös und kinderlos. 36 Prozent haben einen Hochschulab­schluss, zwei Drittel bezeichnen sich als gläubig, 42 Prozent haben keine direkten Nachkom­men.

    "Mit der ,StifterStudie' soll die Öffentlichkeit ein genaueres Bild über die Beweggründe und Erfahrungen von Stiftern gewinnen", kommentiert Prof. Heribert Meffert, Vorsitzender des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung, die Forschungsergebnisse: "Darüber hinaus möchten wir potenzielle Stifter ansprechen, zur Professionalisierung des Stiftungssektors beitragen und Beratern von Stiftern ermöglichen, ihre Informations- und Serviceangebote zu verbessern."

    Über die Bertelsmann Stiftung:

    Die Bertelsmann Stiftung versteht sich als Förderin des Wandels für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sie will Reformen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung voranbringen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapi­talanteile der Bertelsmann AG. In ihrer Projektarbeit ist die Stiftung unabhängig vom Unternehmen und parteipo­litisch neutral.

    Rückfragen an: Dr. Karsten Timmer, Telefon: 0 52 41 / 81 81-390, E-Mail: karsten.timmer@bertelsmann.de


    More information:

    http://www.stiften-in-deutschland.de


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    Criteria of this press release:
    Law, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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