idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/20/2005 10:02

Ein Jahr Homburger Kupfer-Studie bei Alzheimer-Demenz

Saar - Uni - Presseteam Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Zunehmende Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, Konzentrations- und Orientierungsprobleme oder Schwierigkeiten, die Aufgaben des Alltags wie bisher zu erledigen, können Anzeichen einer beginnenden Demenz sein. Ursächlich liegt am häufigsten die Alzheimer-Erkrankung zugrunde. Meist sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr betroffen. Bislang ist Homburg deutschlandweit das einzige Zentrum, das eine Kupfer-Therapiestudie für betroffene Patienten anbieten kann.

    Patienten können jetzt noch teilnehmen

    Informationen hält das Universitätsklinikum auf dem dritten Alzheimertag des Seniorenbüros im Saarpfalz-Kreis am Montag, 23. Mai 2005, 14.30 Uhr im Homburger Forum bereit.

    Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie bietet zudem eine von Oberarzt Dr. Holger Kessler geleitete Gedächtnis-Sprechstunde an, in der insbesondere Menschen mit im Anfangsstadium befindlichen Hirnleistungsstörungen untersucht und behandelt werden. Betroffene Patienten können sich über das Sekretariat der Gedächtnis-Ambulanz (Frau Nagel, Tel. (06841) 16-24240) zu einer entsprechenden ärztlichen Untersuchung anmelden; erforderlich ist hierfür eine Überweisung des Hausarztes oder Nervenarztes, der über die Untersuchungsergebnisse informiert wird.

    Für die Studienteilnahme geeignete, interessierte Patienten werden detailliert über den Studienablauf aufgeklärt. Die Teilnahme an der Kupfer-Studie ist selbstverständlich freiwillig, ein Abbruch der Studie auf Wunsch des Patienten ist jederzeit ohne die Angabe von Gründen möglich; die Studienmedikation wird kostenfrei abgegeben. Wichtig ist jedoch, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Rahmen der Kupfer-Studie nur Patienten eingeschlossen werden können, die sich im Anfangsstadium einer Demenz befinden, also ausreichend über die Studienteilnahme aufgeklärt werden und die meisten Aktivitäten des täglichen Lebens noch selbständig erledigen können. Außerdem dürfen keine ernsthaften internistischen Begleiterkrankungen bestehen. Patienten, die an der Studienteilnahme interessiert sind, sich aber im Bezug auf die letztgenannten Punkte nicht ganz sicher sind, können sich für genauere Informationen an die oben angegebene Telefon-Nummer der Gedächtnis-Ambulanz wenden; hier kann auch eine Informationsschrift über den wissenschaftlichen Hintergrund, die erforderlichen Voruntersuchungen und den genauen terminlichen Ablauf der Studie angefordert werden.

    Hintergründe:

    Seit einem Jahr läuft an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. Peter Falkai) in Homburg die Kupfer-Studie, bei der die Wirksamkeit eines Kupfersalzes in der Behandlung von Frühstadien der Alzheimer-Demenz untersucht wird.

    Ausgangspunkt der Studie waren ermutigende tierexperimentelle Ergebnisse aus dem von Prof. Dr. Bayer geleiteten Neurobiologischen Labor, die international große Beachtung fanden. Durch die Zufuhr eines Kupfersalzes konnte die Bildung der krankmachenden Alzheimer-Plaques bei den Versuchstieren reduziert werden.
    Eine auf diesen Ergebnissen aufbauende erste Klinische Studie am Menschen wurde daraufhin von Priv. Doz. Dr. Frank-Gerald Pajonk, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, konzipiert.

    Bislang ist Homburg deutschlandweit das einzige Zentrum, das eine derartige Therapiestudie für betroffene Patienten anbieten kann. Zusätzlich zu einer medikamentösen Behandlung, wie sie derzeit Standard in der Therapie der Frühstadien der Alzheimer-Demenz ist, erhalten Patienten, die zur Teilnahme an der Untersuchung geeignet sind, eine Studienmedikation, bei der es sich entweder um das untersuchte Kupfersalz oder um ein Placebo handelt. Um internationalen Standards bei Klinischen Studien gerecht zu werden, dürfen dabei zu Beginn der Studie weder der Patient noch der behandelnde Arzt wissen, ob der Patient Kupfer erhält oder nicht. Erst nach einer 12-monatigen Behandlung wird ausgewertet, ob die Gruppe der Patienten, die das Kupfersalz zusätzlich zur Standardmedikation erhalten hat, mehr profitiert hat als die nur mit Standardtherapie behandelten Patienten. Danach erhalten alle Patienten das Kupfersalz zur Verfügung.

    Bislang sind 45 Patienten mit beginnender Alzheimer-Demenz in die Studie eingeschlossen worden. Auch wenn es bis zu den ersten definitiven Ergebnissen noch etwas dauern wird, kann aktuell zumindest insofern eine erste positive Zwischenbilanz gezogen werden, als dass die Studienmedikation bislang von allen Patienten nebenwirkungsfrei vertragen wird. Kein Patient musste die Studie bislang wegen Unverträglichkeiten abbrechen. Dies bedeutet aber nicht, dass eine Einnahme von Kupfersalzen für den Menschen generell unbedenklich ist. Vor einer nicht ärztlich überwachten Kupfer-Einnahme wird von den Projekt-Verantwortlichen daher eindringlich gewarnt.

    Um ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, sollte eine möglichst große Anzahl geeigneter Patienten aufgenommen werden. Aus diesem Grund sollen weitere geeignete Patienten in die Studie eingeschlossen werden.

    Kontakt:
    Sekretariat der Gedächtnis-Ambulanz, Frau Nagel, Tel. (06841) 16-24240.


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    regional
    Research projects, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).