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05/23/2005 15:42

Wie war das mit Universität und Fürstenbildung im 19. Jahrhundert?

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Mit dem Thema "Universität und Fürstenbildung im 19. Jahrhundert - Das Studium des Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha an der Universität Bonn (1837-1838)" beschäftigt sich das mittlerweile 19. Bayreuther Historische Kolloquium, das am 27./28. Mai 2005 (jeweils ab 9 Uhr, Seminarraum 8, Gebäude GW II) in der Universität stattfindet.

    Bayreuth (UBT). Mit dem Thema "Universität und Fürstenbildung im 19. Jahrhundert - Das Studium des Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha an der Universität Bonn (1837-1838)" beschäftigt sich das mittlerweile 19. Bayreuther Historische Kolloquium, das am 27./28. Mai 2005 (jeweils ab 9 Uhr, Seminarraum 8, Gebäude GW II) in der Universität stattfindet.
    Veranstaltet wird das 19. Kolloquium von Prof. Dr. Franz Bosbach (Lehrstuhl Geschichte der frühen Neuzeit). Das Thema hat sich aus den Forschungen des Lehrstuhls über die deutsch-britischen Beziehungen entwickelt, in deren Rahmen Professor Bosbach in den Royal Archives in Windsor Castle umfangreiche Aufzeichnungen identifizieren konnte, die Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819-1861) eigenhändig während seines Bonner Studiums zu den Vorlesungen und Übungen gefertigt hat. Sie waren lange Zeit der Forschung unbekannt, weil sie - vermutlich seit Alberts Tod - im Privatmuseum der britischen Königin in Frogmore (Windsor) als "Prince Albert's Exercise Books" ausgestellt waren. Königin Elisabeth II. hat die erbetene Erlaubnis zu einer wissenschaftlichen Auswertung erteilt.
    Das Kolloquium versammelt eine Arbeitsgruppe von Professoren, die jeweils die Fächer vertreten, die in den Mitschriften Alberts vorkommen: Geschichte, Rechtswissenschaften, Englisches Verfassungsrecht, Mathematik und Naturwissenschaften, Philosophie, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben die für sie einschlägigen Quellen ausgewertet und tragen ihre Ergebnisse vor, so daß zum ersten Mal ein geschlossenes, wissenschaftlich abgesichertes Bild von der universitären Bildung des Prinzen Albert gewonnen wird. Zugleich ergeben sich wichtige neue Einblicke in die Geschichte der Universität Bonn und deren Forschungs- und Lehrbetrieb.
    Die Ergebnisse sind von erheblichem Wert für die wissenschaftliche Erforschung der Biographie des Prinzen, der nach seiner Heirat mit Königin Victoria (1840) als Förderer wissenschaftlicher Institutionen in England eine bemerkenswert erfolgreiche öffentliche Wirksamkeit entfaltet hat. Er war nicht nur Präsident einer Reihe bedeutender wissenschaftlicher Gesellschaften, sondern wurde auch Kanzler der Universität Cambridge und hat deren Studienreformbemühungen mit Weitsicht unterstützt. Er war ohne Zweifel in der Lage, am wissenschaftlichen Diskurs in Großbritannien teilzunehmen. Die Fähigkeit dazu erwarb er sich nicht zuletzt bei den Studien, die er von 1837 bis 1838 an der Universität Bonn betrieb.
    Die Vorträge sind auch für die historische Elitenforschung von großer Bedeutung. Im frühen 19. Jahrhundert durchlebte der Adel in Deutschland eine schwierige Zeit der Neuorientierung, weil die jahrhundertealten Grundlagen seiner Existenz und seines Selbstverständnisses durch französische Revolution und Wiener Kongreß verloren gegangen waren. Welche Bedeutung in dieser Situation der universitären Bildung zukam, wird bei Prinz Albert paradigmatisch deutlich. Zwei einleitende Vorträge führen zunächst in die Schulzeit Alberts und in die Studienplanungen ein. In einem öffentlichen Abendvortrag am Freitag wird der britische Historiker John Davis vor dem thematischen Hintergrund des Kolloquiums zudem das Wirken Alberts im Rahmen der deutsch-britischen Beziehungen beleuchten.
    Die Facheinheit Geschichte der Universität Bayreuth veranstaltet jedes Jahr ein Kolloquium, das in- und ausländische Forscher zu Referaten und interdisziplinärer Diskussion über ein historisches Forschungsthema zusammenführt. Die Vorträge werden in der mittlerweile auf siebzehn Bände angewachsenen Reihe "Bayreuther Historische Kolloquien" im Verlag Röll (Dettelbach) publiziert.

    Weitere Informationen:

    Professor Dr. Franz Bosbach
    Lehrstuhl Geschichte der Frühen Neuzeit
    Tel.: 55-4188
    e-mail: fruehe.neuzeit@uni-bayreuth.de


    More information:

    http://www.uni-bayreuth.de/departments/neuzeit/BHK2005.htm Das Programm


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    Richtet das Bayreuther Historische Kolloquium aus: Professor Dr. Franz Bosbach
    Richtet das Bayreuther Historische Kolloquium aus: Professor Dr. Franz Bosbach
    UBT-Pressestelle - Bild zur Veröffentlichung frei
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    Criteria of this press release:
    History / archaeology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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