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Wissenschaft
OEkologische, physiologische und therapeutische Aspekte des Darmbakteriums
Escherichia coli - so heisst das Bakterium, das den Darm des Menschen besiedelt und dort eine herausragende Stellung einnimmt. Bestimmte Typen dieser Mikrobe koennen aber auch Krankheiten verursachen - erinnert sei an die Todesfaelle bei Kindern durch EHEC.
Mit den oekologischen, physiologischen und therapeutischen Aspekten von Escherichia coli, kurz E. coli genannt, setzen sich am Freitag und Samstag, 28. und 29. November, die Teilnehmer eines Symposiums auseinander. Am ersten Tag dieses wissenschaftlichen Treffens jaehrt sich zum 140. Mal der Geburtstag von Theodor Escherich, der das spaeter nach ihm benannte Darmbakterium entdeckte. Grund genug, das Symposium "Darmflora in Symbiose und Pathogenitaet" in Escherichs Geburtsstadt Ansbach (Mittelfranken) zu halten.
Das Institut fuer Molekulare Infektionsbiologie (Vorstand Prof. Dr. Joerg Hacker) der Universitaet Wuerzburg hat das Symposium, das im Ansbacher Tagungszentrum Onoldia stattfindet, wissenschaftlich mit vorbereitet. Veranstalter ist die Alfred Nissle-Gesellschaft mit Sitz in Hagen, die sich der Grundlagenforschung ueber die Darmflora widmet.
Zwischenzeitlich hat die Entwicklung der Antibiotika zu einem geringeren wissenschaftlichen Interesse an der Bedeutung der Darmflora des Menschen gefuehrt. Neue Kenntnisse, vor allem aus der Immunologie, und die zu erkennenden Grenzen der Antibiotika machen es heute jedoch wieder noetig, die mikrobielle Darmbesiedlung zu bewerten. Vielfach resistente Keime zwingen zu neuen Loesungsansaetzen in Klinik und Praxis.
Die Darmflora hat nicht nur bei entzuendlichen Erkrankungen oder Funktionsstoerungen des Darms Bedeutung. Sie spielt auch bei Krankheitserscheinungen in anderen Bereichen des Koerpers eine Rolle - diese sei bislang aber unterschaetzt worden, sagt Prof. Hacker. So leiste die Darmflora einen erheblichen Beitrag zum Immunsystem: Die erworbene Immunitaet des Menschen beruhe zu 70 Prozent auf dem Kontakt von Antigenen mit Immunstrukturen im Darm. Das mit der Schleimhaut des Darmes assoziierte Immunsystem wiederum stehe in engem Kontakt mit der Darmflora. Innerhalb des Sammelsuriums von Kleinstlebewesen, die den Darm bevoelkern, nimmt E. coli eine herausragende Stellung ein. Es ist zum Beispiel das erste Bakterium, das nach der Geburt den vorher sterilen Darm besiedelt.
Das Ansbacher Symposium ueber die Darmflora will die Grenzen zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen ueberschreiten. Deshalb wurden Mikrobiologen, Gastroenterologen und Immunologen eingeladen, aber auch Kinderaerzte und Veterinaere - also sowohl Grundlagenforscher als auch Praktiker. Rund 300 Teilnehmer werden erwartet.
Das Symposium beginnt am Freitag, 28. November, um 13.45 Uhr. Am Abend findet um 18.30 Uhr ein Festakt zu Ehren von Theodor Escherich statt. Die Festansprache haelt der Ansbacher Oberbuergermeister R. Felber. Am Samstag dauern die Vortraege dann von 9 bis 13.30 Uhr. Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch mit Simultanuebersetzung.
Hinweis: Ansprechpartner im Vorfeld der Tagung ist Prof. Dr. Joerg Hacker, Universitaet Wuerzburg, Telefon (0931) 31-2575, Fax 31-2578. Waehrend des Symposiums ist ein Tagungssekretariat eingerichtet, Telefon (0981) 12700.
Criteria of this press release:
Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
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