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Friedrich-Schiller-Universität und Jenapharm stellen Forschungsprojekt vor
Gemeinsame Pressemitteilung von Universität Jena und Jenapharm
Jena (08.06.05) Die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Jenapharm GmbH & Co. KG haben heute ihre Zusammenarbeit für ein historisches Forschungsprojekt vorgestellt. Das Vorhaben trägt den Titel "'Unterstützende Mittel' - Doping im Sportsystem der DDR und die Rolle der pharmazeutischen Industrie". Projektleiter ist Prof. em. Dr. Lutz Niethammer, von 1993 bis 2005 Lehrstuhlinhaber für Neuere und Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Finanziert wird das Projekt durch die Jenapharm GmbH und Co. KG. "Wir sind sehr froh, mit Herrn Professor Niethammer eine ausgewiesene Kapazität auf dem Gebiet der Zeitgeschichte für diese anspruchsvolle Aufgabe gewonnen zu haben", erklärte Isabel Rothe, Geschäftsführerin der Jenapharm.
Prof. Niethammer wird über einen Zeitraum von etwa zweieinhalb Jahren mit einem Team von Jenaer Historikern den Komplex des systematischen Dopings in der DDR seit den 70er Jahren und die Rolle der pharmazeutischen Industrie darin analysieren. Das Projekt wird zum einen nach der Stellung des VEB Jenapharm im Geflecht der Verantwortlichkeiten zwischen parteigelenkter Sportpolitik, zentraler Planwirtschaft und staatlichem Geheimnisschutz fragen. Zum anderen wird das Doping in der DDR auch unter kulturhistorischen Fragen untersucht, die sich auf die Erfahrungsmuster, Handlungsmotive und das Selbstverständnis der Akteure richten.
"Ich bin davon überzeugt, dass mit dieser unabhängigen Forschungsarbeit ein wichtiger Beitrag zu einer systematischen wissenschaftlichen Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels deutscher Sportgeschichte geleistet wird", sagte Prof. Niethammer bei der Vorstellung des Projekts in den Räumen der Friedrich-Schiller-Universität.
Isabel Rothe erklärte, dass angesichts jüngster Veröffentlichungen eine unabhängige Auseinandersetzung gerade auch mit der Rolle des VEB Jenapharm im DDR-Staatsdoping dringend geboten sei. Prof. Niethammer sei die ideale Besetzung, um mit der Unvoreingenommenheit des neutralen Historikers das Thema zu bearbeiten. "Wir wollen eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit unseres Unternehmens, allerdings muss sie den Kriterien seriöser Wissenschaft entsprechen", fügte die Jenapharm-Geschäftsführerin hinzu.
Jenapharm stellt den Wissenschaftlern alle den Themenkomplex betreffenden Unterlagen zur Verfügung. Die Forschergruppe wird ihre Ergebnisse in einem Abschlussbericht veröffentlichen.
Ansprechpartner Universität Jena: Axel Burchardt, Tel.: 03641 / 931030
Ansprechpartner Jenapharm: Mechthild von Keisenberg, Tel.: 03641 / 646001
Criteria of this press release:
History / archaeology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research projects
German
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