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06/02/1999 13:09

GhK-Studenten: "Das variable Starterhaus"

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Den vom Baufinanzierer BHW und der Zeitschrift "Zuhause Wohnen" zum vierten Mal ausgelobte Wettbewerb "Starterhaus" haben in diesem Jahr die beiden Studenten Jan-Hinrich Brinkman und Timo Schäfer im integrierten Studiengang Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung am Fachbereich 13 der Universität Gesamthochschule Kassel gewonnen.

    Kassel. Den vom Baufinanzierer BHW und der Zeitschrift "Zuhause Wohnen" zum vierten Mal ausgelobte Wettbewerb "Starterhaus" haben in diesem Jahr die beiden Studenten Jan-Hinrich Brinkman und Timo Schäfer im integrierten Studiengang Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung am Fachbereich 13 der Universität Gesamthochschule Kassel gewonnen.

    Die Anforderungen
    Es wurden Hauskonzepte für junge Familien gesucht, die preiswert, variabel und ausbaufähig sein sollten, um gerade dieser Zielgruppe den frühen Start in das Eigenheim zu ermöglichen. Das Einfamilienhaus sollte ca. 110 m2 Wohnfläche besitzen und auch als Doppel- oder Reihenhaus realisierbar sein. Intelligente Grundrisse sowie eine energiesparende und umweltgerechte Bauweise waren ebenso gefordert. Aufgerufen waren gleichermaßen Architekten wie Studenten; Schirmherr des Wettbewerbs war Bundesbauminister Franz Müntefering.

    Der Siegerentwurf entstand im Rahmen einer Projektarbeit und gleichzeitig einer Entwicklungsstudie für die Gemeinde Edermünde durch das Fachgebiet Siedlungsplanung vom Fachbereich Stadtplanung/Landschaftsplanung der GhK. Hier wurde eine Einfamilienhaustypologie entwickelt, die die Aspekte des vielseitigen und flächensparenden Bauens im ländlichen Raum aufnimmt und damit auf die Nachhaltigkeitsdebatte sowie auf die Lokale Agenda 21 eingeht. Weiterhin war wichtig, ein Gebäude zu entwickeln, das den unterschiedlichen Anforderungen bzw. den Wohnformen der Bauherren in ihren jeweiligen Lebensphasen gerecht wird.

    1. Preis: Ein Haus für alle Lebensphasen
    Die beiden angehenden Städtebauarchitekten planten ein Doppelhaus, das exemplarisch auf vier verschiedene Lebensphasen eingeht: Der Start (die junge Familie baut ein kleineres und preisgünstiges Haus), der Zuwachs (es wird zusätzlicher Wohnraum benötigt), die Veränderung (berufliche Veränderung erfordert ein eigenes kleines Büro) und die Teilung (aus einer großen werden zwei kleinere, in sich abgeschlossene Wohneinheiten).
    Die Basis dafür bieten zwei unterschiedlich große Module, die schrittweise und unabhängig voneinander zu entwickeln und zu kombinieren sind. Das Konzept ist bereits an der Fassadengestaltung zu erkennen: Die beiden verschieden nutzbaren Module unterscheiden sich äußerlich deutlich voneinander. Ein Vorsprung in der Fassade verzahnt die Bauteile optisch und gibt ihnen besonders als Reihenhauszeile die gewünschte individuelle Note.
    Vielfältige Siedlungsstrukturen sind möglich. Das Haus bietet städtebaulich und archi-tektonisch große Variabilität, es kann als Doppelhaus, in der Reihe oder als kleiner Wohnhof gebaut werden.

    Großes Plus: der flexible Grundriß für Familien
    Die Haupthäuser mit einem nur wenig geneigten Pultdach sind innen wie außen einheitlich gestaltet, die Erweiterungsbauten dagegen - zu erkennen am begrünten Flachdach - lassen je nach Nutzung und Ausbauzustand in der Material- und Fassadengestaltung eine Vielzahl von Variationen zu, im dargestellten Modell z. B. eine Holzverkleidung und Holzfenster in Rot. Bei der Grundrißplanung wurde Wert gelegt auf optimale Nutzung der vorhandenen Flächen und auf die Möglichkeit, Trennwände zu verschieben, zu entfernen und neu aufzustellen. Diese Flexibilität erfüllt den Wunsch junger Familien, in den verschiedensten Lebenssituationen jeweils eine praxisgerechte, komfortable und preisgünstige Lösung realisieren zu können.
    Die einzig feste Bindung stellt im Haupthaus die in Nord-Südrichtung verlaufende Erschließungs-/Sanitärachse dar, die gleichzeitig den Erweiterungsbau anbinden kann. Im Norden dieser Achse befindet sich die Sanitärinstallation, im Süden der großzügig verglaste Treppenaufgang. Hier können z.B. Wärmespeicherwände, Sonnenkollektoren etc angebracht werden. Sowohl das gewonnene Warmwasser als auch die Heizungsanlage werden in einem separaten Raum im Dach untergebracht.

    Voll ausgebaut ist im Erdgeschoß ein separates Büro möglich. Gleich neben der Eingangsdiele gibt es einen offenen Wohn-, Eß- und Kochbereich. Im Obergeschoß sind in der ersten Ausbaustufe Schlaf-, Kinderzimmer und Bad, später zwei zusätzliche Räume vorgesehen. In einer weiteren Ausbaustufe wird der Dachraum des Hauptgebäudes zu einem großzügigen Studio.
    Die Jury gab diesem familienbewußten und ökologisch vorbildlichen Entwurf einstimmig den 1. Preis im Starterhaus-Wettbewerb '99.

    Die Preisverleihung fand am 15. April statt. Der Bundesbauminister Franz Müntefering gratulierte den beiden Preisträgern Jan-Hinrich Brinkmann und Timo Schäfer persönlich.

    Die Firma Schwörer Haus plant, diesen Entwurf für einen Grundpreis von etwa 250.000 DM in der Grundversion zu verwirklichen.
    Die Wettbewerbsergebnisse werden in der nächsten Ausgabe 6/99 der Zeitschrift "Zuhause Wohnen" veröffentlicht und näher vorgestellt.


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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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