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Einladung zum Therapeuten-Patienten-Seminar der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkrankungen am 9. Juni in der MHH
Pressemitteilung
Zum Zwang gezwungen
Einladung zum Therapeuten-Patienten-Seminar der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkrankungen am 9. Juni in der MHH
Das kennen Sie auch: Da kontrolliert man fünfmal die Herdplatte vor Verlassen der Wohnung (immer noch unsicher, ob nun wirklich alles aus ist) und nicht minder häufig das Türschloss. Da fürchtet der eine Schmutz und meint, täglich putzen zu müssen; ein anderer füllt die Wohnung bis zur Decke mit nutzlosem Plunder, ein Dritter zählt und zählt und zählt - egal was. Solche Zwänge bestimmen das Leben von inzwischen weit über einer Million Menschen hier zu Lande, schätzen Psychiater. Die Kontrollmechanismen lassen ihre Opfer stets erneut die gleichen Dinge tun, ein Ausbrechen scheint unmöglich. Nicht selten beanspruchen die Zwangsrituale die Betroffenen so sehr, dass diese ihren sozialen und beruflichen Verpflichtungen kaum mehr nachkommen können: Es beginnt der Weg in die Einsamkeit und die Isolation. Nicht zuletzt sind Personen im Umfeld betroffen, da es im Verlauf der Erkrankung zu Depressionen und - aufgrund der umfangreichen, Stunden in Anspruch nehmenden Handlungsabläufe - zu Konflikten mit Familie und Freunden kommt.
Über solche Störungen, vor allem aber auch über Behandlungsansätze informiert seit einiger Zeit die Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen (DGZ) in Form von "Therapeuten-Patienten-Seminaren". "Viele Betroffene wissen nicht, dass ihre Zwänge keine persönlichen Marotten sind, sondern definierte Krankheitsbilder, die sich behandeln lassen", sagt Dr. Anette Liebler von der Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychosomatik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die jetzt eine Informationsveranstaltung für Zwangserkrankte gemeinsam mit der DGZ ausrichtet. Aufklärung tut Not, denn es dauert meist viele Jahre, bis sich jemand um Hilfe und damit um einen Therapieplatz bemüht - wenngleich inzwischen die Nachfrage nach Behandlungsplätzen steigt.
Das Therapeuten-Patienten-Seminar für Zwangserkrankungen findet statt am Mittwoch, den 9. Juni 1999 ab 19 Uhr im Hörsaal M, Klinisches Lehrgebäude der MHH. Neben einer generellen Einführung in diese Störungen werden die Zuhörer informiert über psychotherapeutische und medikamentöse Behandlungsansätze. Anschließend referiert Dr. Liebler über Therapiemöglichkeiten in der Region Hannover. Wir bitten Sie: Machen Sie ihr Publikum vorab auf die Veranstaltung aufmerksam. Zielgruppe sind Erkrankte und Betroffene; sie werden Gelegenheit haben, mit den Psychologen zu sprechen. Interessierte Journalisten sind herzlich willkommen. Für weitere Informationen steht Dr. Anette Liebler von der MHH unter Telefon (0511) 5 32 - 35 15 gern zur Verfügung.
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
regional
Miscellaneous scientific news/publications
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