idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/04/1999 12:17

Schluß mit den heimlichen Energieräubern

Jana Schmidt Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    Umweltbundesamt zum "Tag der Umwelt" am 05. Juni 1999:
    Elektrogeräte verschwenden im Leerlauf riesige Mengen Energie und treiben Stromkosten in die Höhe

    Die Energieverschwendung durch Leerlaufverluste von Elektrogeräten kostet in Deutschland pro Jahr rund 4,5 Milliarden Mark. Mindestens jede zehnte Kilowattstunde wird in Deutschlands Privathaushalten Opfer dieser vermeidbaren Energievergeudung. Um diese zu decken, müssen ständig zwei Kraftwerke am Netz gehalten werden. Darauf weist das Umweltbundesamt zum "Tag der Umwelt" am 5. Juni 1999 hin. Er steht unter dem Motto: "Energiesparen - Klimaschutz zum Mitmachen". "Die Leerlaufverluste von Elektrogeräten müssen drastisch verringert werden. Die technischen Möglichkeiten gibt es. Die Gerätehersteller sollten mehr energiesparende Geräte entwickeln und anbieten", so der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge. Er appelliert auch an die Verbraucher: "Wer sparsame Geräte kauft und seine Elektrogeräte ausschaltet, statt sie im Leerlauf "Stand-by-Betrieb laufen zu lassen, schützt die Umwelt und kann jährlich bis zu 250300 Mark sparen." Weitere Tips enthält die neue Broschüre des Umweltbundesamtes: "Ihr Verlustgeschäft - Energieräuber im Haushalt".

    Zahlreiche elektrisch betriebene Geräte verbrauchen meist unbemerkt und unnötig dauerhaft Strom. Sie benötigen auch dann Energie, wenn sie ihre eigentliche Funktion nicht erfüllen. Dazu gehören zum Beispiel Netzteile und Ladegeräte in und an den Geräten, kontinuierlich unter Strom stehende Steuergeräte, Schaltuhren und Warmwasserspreicher, ständig in Bereitschaft gehaltene Fernsehgeräte, Videorecorder sowie Satellitenempfänger und HiFi-Geräte.

    In den letzten Jahren wächst die Zahl stromverschwendender Geräte in Haushalten und Böüros. Zugenommen haben insbesonderevon Geräte, die nicht mit der Netzspannung von 2230 Volt, sondern mit einer geringeren Spannung - zum Beispiel 12 oder 24 Volt - arbeiten und deshalb mit Netzteilen und Akkus betrieben werden. Weitere Gründe für den Anstieg: Der Bereitschaftsbetrieb bedeutet Bedienungskomfort, die Fertigungskosten der Hersteller sind durch die Verwendung billiger Bauelemente und den Verzicht auf Ausschalter geringer.

    Dies belastet aber den Geldbeutel der Benutzer, wie zwei Beispiele zeigen: Heute brauchen Videorecordert im Leerlauf im Schnitt 15 Watt. Während der Lebensdauer von durchschnittlich zwölf Jahren kostet dies 485 Mark an zusätzlichen Stromkosten. Ein älteres Fernsehgerät Einmit 20 Watt Leistungsaufnahme im Leerlauf belastett die Haushaltskasse im gleichen Zeitraum um bis zu 570 Mark.

    Kurzfristig können die unnötige Energieverschwendung durch Leerlaufverluste und die damit verbundenen Ausgaben eingeschränkt werden, indem man die Energieräuber gezielt aufspürt und zum Beispiel durch schaltbare Steckerleisten aus dem Dauerbetrieb nimmt. Wo dieses nicht ohne weiteres möglich ist, könnenhelfen Zusatz- und Vorschaltgeräte helfen. . Dauerhaft ist das Problem allerdings nur durch eine energiesparende und umweltschonende Konstruktion der Geräte zu lösen. Mit schon heute verfügbarer Technik können die Leerlaufverluste deutlich gemindert werden. Diese Technik wird aber noch zuwenig eingesetzt, auch wenn einige Hersteller schon Geräte anbieten, die deutlich weniger Energie verbrauchen. So gibt es Fernsehgeräte mit nur noch 0,1 Watt im Leerlauf.

    Auf politischer Ebene gibt es verschiedene Aktivitäten, die Energieverschwendung durch Leerlaufverluste zu verringern. International wird der sogenannte "1-Watt-Plan" diskutiert, nach dem Neugeräte ab dem Jahr 2010 im Leerlauf nicht mehr als ein Watt Leistung aufnehmen sollen. Würden die heute eingesetzten Geräte durch solche ersetzt, die nicht mehr als ein Watt Leerlaufleistung haben, verminderten sich die Leerlaufverluste der Haushalte in Deutschland schätzungsweise um fast 90%.

    Derzeit ist die Nachfrage der Verbraucher nach energiesparenden Geräten noch nicht groß genug. Durch die Wahl energiesparender Geräte können die Verbraucher die Umwelt entlasten, die Weiterentwicklung der Technik beschleunigen und gleichzeitig ihren Geldbeutel schonen. Hilfe beim Einkauf verbrauchsarmer Elektrogeräte bietet das Umweltzeichen "Blauer Engel". Mit dem Umweltzeichen werden energiesparende und umweltschonende Elektrogeräte gekennzeichnet, zum Beispiel Fernsehgeräteumweltbundesamt.. Ein weiteres wichtiges Kennzeichen ist das GEA-Energiesparzeichen, das in Deutschland von der "Gemeinschaft Energielabel Deutschland" vergeben wird. Damit werden Geräte ausgezeichnet, die besonders viel Energie sparen. Bereits 500 Modelle sind mit diesem Zeichen versehen: Fernseh- und Videogeräten sowie EDV-, und Kommunikations- und andere Geräte tragen das Label.

    Berlin, den 04.06.1999

    · Wie sich Leerlaufverluste im Haushalt verringern und vermeiden lassen, zeigt die neue Broschüre des Umweltbundesamtes "Ihr Verlustgeschäft - Energieräuber im Haushalt", die ab sofort kostenlos beim Umweltbundesamt, Zentraler Antwortdienst, Postfach 33 00 22, 14191 Berlin, Fax: 030-8903-2912, bestellt werden kann.

    · Eine Liste der mit dem GEA-Energiesparzeichen versehenen Geräte gibt es im Internet unter http://www.impulsprogramm.de/GED oder gegen Einsendung von fünf Mark in Briefmarken bei der Gemeinschaft Energielabel Deutschland, c/o IMPULS-Programm Hessen, Schleiermacherstraße 8, 64283 Darmstadt..

    · Informationen zum "Blauen Engel" gibt es unter http://www.blauer-engel.de..


    More information:

    http://www.blauer-engel.de
    http://www.impulsprogramm.de/GED
    http://www.umweltbundesamt.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).